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Willkommen im Jagdblog des Deutschen Jagdportals

Stefan Fügner

Stefan Fügner

Mitbegründer des Deutschen Jagdportals - mehr über Stefan unter TEAM

Nationalparke Harz und Hochharz bestehen seit 10 Jahren

Klirrende Kälte und 40 cm Schnee im Knüllwald, doch die Meisen beginnen mit der Balz

Der Hundehalter hat einen Riesenvorteil gegenüber allen anderen Menschen: Er muss morgens in aller Frühe raus, bei jedem Wetter und kann die Natur genießen, während der hundelose Mensch sich im Bett nochmal umdreht. Fiffi ist gnadenlos, wer nicht freiwillig aufsteht, der bekommt die nasse Nase zu spüren.
In den letzten Tagen war man bei dem herrlichen Winterwetter dem Hund sogar dankbar, dass er einen aus dem Bett warf. Die Frage, was man anziehen soll, stellt sich nicht. Alles, was an der Garderobe hängt, wird gebraucht. Ach was haben es die Hunde gut. Raus aus dem Körbchen und schon stehen sie schwanzwedelnd an der Tür.

Beißend kalt war es heute Morgen um 8.20 Uhr, als ich das Haus verließ, das Quecksilber des Thermometers war auf -9 Grad Celsius gerutscht. Da kann man nur mit großen Schritten ein hohes Tempo vorgeben, um schnell warm zu werden. Ich marschierte gen Osten der glutrot aufgehende Sonne entgegen und die 40 cm hohe geschlossene Pulverschneedecke glitzerte. Bei diesem märchenhaften Bild sollte es ein längerer Morgenspaziergang werden, ich wollte diese seltene Winterlandschaft genießen.
Als ich den Wald erreichte, wurde ich von Dutzenden von Meisenhähnen und ihrem Balzgepiepe begrüßt. Als ich einige Meter in den Wald gegangen bin, sehe ich einen Kleiber, auch Spechtmeise genannt, mit Nistmaterial an einer Eiche baumaufwärts laufen. Dieses fröhliche Vogelgezwitscher der Meisenvögel mag so gar nicht in die Winterlandschaft passen, doch der aufmerksame Naturbeobachter weiß um die Ursache dieser Meisenhochzeit.

Die Meisen sind hochsensible Tiere und sie spüren eine Veränderung, die mit dem momentanen Wetter nichts zu tun hat.

Nun die Frage: Was genau ist es für eine Veränderung in der Natur, die die Meisen seit etwa 14 Tagen spüren, die sie dazu treibt, mit der Paarung und dem Nestbau zu beginnen?  Kleiner Tipp: Es hat etwas mit Mathematik zu tun.

 

Waidmannsheil

Euer

Stefan

 

Hier die Auflösung des Rätsels: "Warum die meisen keinen Vogel haben"

 

https://www.jagdverein-lehrprinz.de/

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Nationalparke Harz und Hochharz bestehen seit 10 Jahren

 

 Die Coronakrise hat auch große Auswirkungen auf den Hundeschulmarkt: Immer mehr im Homeoffice befindliche Bürger legen sich einen Hund zu, schließlich ist man viel zu Hause und kann sich, weil man nun genügend Zeit hat, den schon immer gewünschten Hund zulegen. Er soll einen dann bei den täglichen Spaziergängen begleiten und genug Zeit für die Erziehung des Hundes hat man schließlich auch.

Dies führt zu einem sprunghaft ansteigenden Bedarf an Hundeerziehungsratgebern, die einem bei der Bewältigung der Probleme mit dem Vierbeiner helfen, was wiederum unsere in der Coronakrise nach Aufträgen suchenden Marketingexperten auf den Plan ruft. Seit einigen Tagen geistert nun eine sehr aufwendige Werbekampagne der Doguniversity UG aus Oberhausen durch die sozialen Netzwerke.

Als ich mich mit der Homepage der Doguniverity UG beschäftigte und die Homepage aufsuchte, viel mir sofort der Hinweis auf die kostenlose Hundefibel auf, die mit dem Slogan „Hundeerziehung leicht gemacht“ wirbt.

Wurfmeldung Foxterrier Baden-Württemberg

 

Da ist er wieder, der Marketingbegriff "leicht", "light" und "leicht gemacht" Scheinbar haben die Marketingexperten der Doguniversity meinen Artikel von vor 12 Jahren gelesen und beherzigt, denn bereits im Jahr 2008 schrieb ich einen Artikel mit dem Titel:“ Jagdhundeausbildung ist Schwerstarbeit mit einem Vermarktungsproblem“ 

Zitat aus dem Artikel: „Da haben es Menschen, die es versehen, mit dem Zeitgeist , anglizistisch "mainstream" Geschäfte zu machen, wesentlich leichter. Sie schreiben ein Hundebuch, das wirkungsvoll vermarktet werden muss und geben ihm den Titel "Hundeerziehung leicht gemacht". Ein Buch, das bereits mit einer Lüge beginnt, weiß doch jeder erfolgreiche Hundeausbilder, dass Hundeausbildung Schwerstarbeit ist und niemals leicht. Aber ein Produkt oder eine Dienstleistung, die dass das Wort "leicht" erhält, lässt sich in der heutigen Zeit besser vermarkten als eine Dienstleistung, die man mit dem Wort "Schwerstarbeit" verbindet.“

Nein, liebe Marketingexperten, Hundeerziehung ist niemals "leicht" oder "light". Hundeeerziehung ist mühevoll und es fordert, um erfolgreich zu sein, weit mehr, als sich nur eine Fibel zu kaufen. Hundeerziehung als leicht zu bezeichnen ist eine glatte Lüge!

Meine Hoffnung, die ich vor 12 Jahren hatte, dass sich etwas an der Hundeerziehung ändert , hat sich nicht erfüllt. Noch immer wirbt man mit dem Slogan “Hunderziehung leicht gemacht“, wenn man geschäftlichen Erfolg haben will. Noch immer werden die  Begriffe, die für eine erfolgreiche Hundeerziehung notwendig sind, wie "schwer", "mühevoll", "anstrengend" , "Disziplin", "Gehorsam", "Führung" von den Maketingexperten gemieden, wie der Teufel das Weihwasser. Auch auf der Seite der Doguniversity sucht man diese Begriffe vergebens.

Diese Hundefibel wird den Frust vieler Hundehalter weiter steigern, weil sie durch ihre Unbedarftheit den Verlockungen der Marketingexperten erlegen sind und die Kampagne der Doguniversity genau das suggeriert, was die Hundehalter gerne hören wollen: „Hundeerziehung ist leicht!“

Am Ende sind es die vielen Hunde, die in den Tierheimen landen, die diese Irrungen einer Gesellschaft ausbaden müssen. Es ist einfach nur traurig.

Waidmannsheil

Euer

Stefan

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Wurfmeldung Foxterrier Baden-Württemberg

 

Bauern fordern mehr Kooperation beim Naturschutz

Auch die großen Onlineanzeigenportale werden immer häufiger Opfer der strengen internationalen Complianceregeln

Wer wiederholt jagdliche Gesuche oder Angebote einstellt, dem droht ebay mit Sperrung.

Dass die Jagd bei vielen Menschen auf wenig Gegenliebe stößt, ist vielen Jägern bekannt. Insbesondere das Einstellen von Erlegerfotos und reißerische Jagdanzeigen internationaler Jagdreiseanbieter haben wenig zum besseren Image der Jäger beigetragen.
Seit einigen Tagen hat das größte Onlineanzeigenportal ebay sämtliche Jagdangebote, ob Begehungsscheine, oder Jagdpachtangebote gelöscht. Auch neu eingestellte Anzeigen werden binnen kürzester Zeit gelöscht und es wird im Wiederholungsfall der Anzeigenschaltung mit der Kündigung des Accounts gedroht.

Somit wird auch der einfache Jäger bei der Suche nach einer Jagdmöglichkeit Opfer der strengen „Complianceregeln“, denen schon viele Repräsentationsjagden großer Konzerne in den letzten Jahren zum Opfer vielen. Es gibt zwar kein Gesetz, das den Compliance großer Unternehmen regelt, aber es finden sich genügend Obermoralisten, die gerne den Gesetzgeber spielen. Eine öffentliche Anprangerung durch Tierrechtsorganisationen , Jägern beim Finden von Jagdmöglichkeit behilflich zu sein, wollte die Geschäftsleitung von Ebay wohl aus dem Weg gehen. Wir vom Deutschen Jagdportal werden diese Complianceregeln nicht akzeptieren und weiterhin Jägern bei der Suche nach Jagdmöglichkeiten unterstützen. 

Für alle, die weiterhin auf der Suche nach einer Jagdmöglichkeit sind, empfehlen wir das Angebot des Deutschen Jagdportals für Begehungsscheinsuchende. Dort bieten wir das Gesuchsangebot mit einer Veröffentlichungsdauer von fast 15 Monaten zum Sonderpreis von 39,90 Euro an. Dazu wird das Gesuch sowohl in die Jagddatenbank eingestellt, als auch im Kleinanzeigenmarkt veröffentlicht. Zudem kann man bei uns anrufen und wird bei der Gestaltung der Anzeige in einem persönlichen Gespräch von einem erfahrenen Jäger beraten. 

 

Waidmannsheil

Euer

Stefan

Bauern fordern mehr Kooperation beim Naturschutz

 

 

Samstag, 09 Januar 2021 12:05

Hommage an (m)eine Wachtel

Kommentar: „Sogenannte Spielregeln“

Der Deutsche Wachtelhund - mehr als nur ein Stöberhund

Mein erster Kontakt

Seit meinen Kindertagen bin ich mit der Jagd eng verbunden. Schon vor der bestandenen Jägerprüfung mit dem 16. Lebensjahr kümmerte ich mich zu Hause um die Hunde. Da ich jagdlich in Niederwildrevieren groß wurde, war mir anfangs der Wachtelhund weitestgehend unbekannt. Erst meine jagdlichen Kontakte zu waldreichen Hochwildrevieren während meines Studiums brachte mir den Wachtelhund näher. Nach dem Studium musste wieder ein Hund her, denn die hundelose Zeit war für mich nicht länger hinnehmbar. Auch ich war als passionierter Jäger und natürlich auch als Hundeliebhaber von der unbändigen Passion dieser Rasse fasziniert. Doch beim Einholen von Erfahrungen anderer Jäger über diese Rasse kamen mir Zweifel.
Da ich großen Wert auf Führigkeit und Gehorsam lege, rieten mir die meisten Jäger ab. Aussagen wie: “Die hören nicht, die jagen nur“ oder scherzhaft: Frage an einen Wachtelhundbesitzer: „Wo ist denn Ihr Wachtel?“ Antwort: „Entweder noch im Wald oder schon zu Hause“. Monatelang konnte ich mich nicht entscheiden, ob es wieder ein führiger Münsterländer oder ein Wachtelhund sein soll. Am Ende siegte die Überzeugung, dass ich bisher zu allen Hunden den notwendigen Kontakt aufbauen konnte, um den Gehorsam zu erhalten, der für ein erfolgreiches Gespann unabdingbar ist. Durch Vermittlung von Frau Hering vom Forstamt Darmstadt war schnell ein Kontakt zu einer Züchterin geknüpft und beim ersten Besuch bei Frau Wissing stand fest, eine der zwei zur Auswahl stehenden Hündinnen sollte es sein.
Die ersten Monate

Mir war die Herausforderung bewusst, die mit dem Kauf auf mich zu kam. Deshalb war der Tag, an dem ich „Dione von der Silberkehle“ abholte, nicht nur mit Freude erfüllt. Mich begleitete auch ein mulmiges Gefühl ob der Aufgaben, die mit dem Hund auf mich zukamen. Dass ich als Selbständiger mir die Zeit einteilen kann, kam meinem Vorsatz, den Hund die ersten Monate nicht alleine zu lassen, sehr zu gute. Voraussetzung einer Hundeausbildung ist, dessen Ausgeglichenheit zu erlangen. Diese wiederum erhält man durch einen klar getakteten Tagesablauf. Dadurch war „Dixi“, wie ich sie von nun an rief, nach einer Woche stubenrein und ich machte mit ihr vom ersten Tag an ohne Leine meine ausgedehnten Spaziergänge. Erst nachdem sie sich ausgetobt hatte, wurden die notwendigen Kommandos geübt. Die Länge dieser Übungen habe ich immer daran festgemacht, wie belastbar ich selber war. War ich selbst nervös oder ungeduldig, so fielen die Übungen kurz aus oder fanden gar nicht statt. Um den Hund nicht zu überfordern, beschränkte ich den Übungszeitraum auf maximal 15 Minuten. Außerdem wechselte ich ständig die Örtlichkeiten, um klar zu machen, dass Gehorsam nicht auf einen bestimmten Ort beschränkt bleibt. Die Lernfähigkeit im 3. und 4. Lebensmonat war enorm und verblüffte mich. Da ich mir vorgenommen hatte, den Hund bei allen Reviergängen und bei allen Autofahrten mitzunehmen, musste das Ablegen unter dem Hochsitz und im Auto geübt werden. Nach noch nicht einmal 3 Ansitzen wusste Dixi, dass sie 2-3 Stunden auf ihrer Decke unter dem Hochsitz zu liegen hatte. Dies ging natürlich nicht ohne Probleme ab. Den ersten Ansitz konnte ich völlig vergessen. Kaum oben angekommen, ging das Wimmern los. Nicht nur, dass der Ansitz keinerlei Anblick bescherte, auch plagte mich Tags darauf fürchterlicher Muskelkater in den Oberschenkeln, da ich unzählige Male die Leiter hinauf und hinunter gestiegen war.
Bei den Reviergängen an den folgenden Tagen lief mein Hund zu allen Hochsitzen, an denen wir vorbeikamen und setzte sich freudig unter die Leiter. Es war eine besondere Freude in die auf Lob wartenden Augen des Hundes zu schauen, die den Ausdruck hatten: “Na, kann ich das nicht toll?“ Da ich Dixi auch immer auf meine bundesweiten Baustellen mitnahm, musste sie sich an die weiten Strecken gewöhnen. Das früh anerzogene Ablegen ohne Sichtkontakt kam mir dabei besonders zu Gute, da alle Autobahntankstellen Selbstbedienungsrestaurants haben. Geduldig wartete sie am Tisch liegend, in einer völlig fremden Umgebung, bis ich mir Kaffee geholt hatte. Dies stieß immer auf große Aufmerksamkeit bei den anderen Gästen, zumal man ihr ansah, dass sie noch ein Welpe war.
Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass ich ihr den Appell komplett in den ersten 4 Monaten beigebracht habe, also in einer Zeit, in der der natürliche Jagdtrieb noch nicht vorhanden war und sich somit der Hund völlig auf die Ausbildung konzentrieren konnte. Oft habe ich mich über das schnelle Ermüden bei der Ausbildung von anderen Hunden gewundert. Bei meiner Wachtel hat mich immer wieder die Freude und Erwartungshaltung in den Augen fasziniert, wenn sie merkte, dass es etwas Neues zu lernen gab.

Pubertät

Mit Dixis Eintritt in die Pubertät kamen auch auf mich die ersten Rückschläge zu. Es war nicht nur der unbändige Jagdtrieb, sondern auch der starke Eigencharakter des Hundes, der sich nach 8 Monaten entwickelte und mich manchmal zur Verzweiflung trieb. Ausgedehnte Stöber- und Spurarbeit an Autobahnhängen der A5 in mehreren hundert Metern Entfernung von mir ohne Rufkontakt hätte jeden Prüfer begeistert. Ich stand schweißgebadet da und wartete auf die fast sichere und tödliche Kollision mit einem aus der nicht enden wollende Menge an LKW! Auch die Böschung des Bahndammes barg Kaninchen in großen Mengen, die unbedingt - trotz Rufen - alle herausgestöbert werden mussten. Auf den IC, der mit einer Geschwindigkeit von 160 km/h vorbeijagte, konnte hier keine Rücksicht genommen werden!

Und dann soll man den Hund noch loben, wenn er völlig abgejagt nach scheinbar endlos langer Zeit neben einem wieder erscheint! Als ich ihr das erste Mal unverständlich klar machte (ich zog ihr am Behang), dass es mir nicht passte, dass sie in Rufnähe nicht vom Stöbern abließ, quittierte sie mein Verhalten mit der für einen charakterstarken Hund typischen Art: Wenn sie wieder trotz Rufens ihre ausgedehnten Eigenjagd abgehalten hatte, kam sie zurück, setzte sich 20-30 Meter von mir hin und sah sich gedankenlos um, als ob nichts passiert wäre. Dann wartete sie so lang, bis ich sie abholte. Wir haben uns in den letzten Jahren in der Form geeinigt, dass ich nichts gegen ihre gelegentlichen Ausflüge habe. Sie kommt aber mit der gleichen Schnelligkeit zurück, mit der sie die frische Fährte gearbeitet hat. Dies brachte uns natürlich auf der Prüfung erhebliche Abzüge im Fach Spurwille ein. Aber es wurde auf der Prüfung auch die enge Bindung gelobt, die der Hund an mich hatte. Die starke Zersiedlung der Landschaft an der Hessischen Bergstraße, in der ich lebe, lässt einen weit jagenden Wachtel einfach nicht zu. Es sei denn, man akzeptiert, dass der Hund irgendwann Opfer des Straßenverkehrs wird. Erstaunlich ist die Fähigkeit des Hundes nach einiger Zeit, diese unerwünschten Ausflüge sehr genau von der gewollten weiträumigen Stöberarbeit auf Treibjagden unterscheiden zu können.

Eigene Persönlichkeit

Wie kaum eine andere Rasse hat der Wachtelhund einen sehr ausgeprägten Eigenwillen, was ihm irrtümlicherweise den Ruf eines unführigen Jagdhundes eingebracht hat. Die dies behaupten, sind sich nicht bewusst, welche hohen Anforderungen an einen Sau-scharfen Stöberhund gestellt werden. Im Gegensatz zu allen anderen Hunderassen, mit Ausnahme der Terrier und des Dackels ist der Wachtelhund ein Einzeljäger. Einem Einzelkämpfer gleich, schicken wir ihn in völlig unbekanntem Terrain in Dickungen, die selbst für Hunde kaum zu durchdringen sind. Dort soll er Sauen, die um das mehrfache größer sind als er, aus der sicheren Deckung treiben. Völlig auf sich selbst gestellt, muss er mit diesen oft lebensgefährlichen Situationen fertig werden. Hilfe ist in diesen schwierigen Fällen von seinem Herrn im seltensten Falle zu erwarten. Dass solch ein Jagdhund einen eigenen, auf uns oft stur wirkenden, Charakter entwickelt, ist vor dieser Betrachtungsweise logisch. Es dauerte einige Jahre, bis ich erstmals erleben konnte, wie meine Wachtel eine größere Rotte Sauen, die flüchtig das Treiben verließ, in geringer Entfernung tief bellend begleitete. Mir wurde Himmelangst, als ich den direkten Größenvergleich erlebte. Mir viel sofort der Vergleich mit einem Indianer ein, der versucht, einen neben ihm laufenden Büffel zu erlegen. Erst danach wurde mir klar, dass sie in den letzten Jahren ausreichende Eigenerfahrungen gesammelt haben musste, um zu wissen, wie man mit dieser gefährlichen Situation umgeht. Dies mußte sie jedoch ganz alleine tun und ohne meine Hilfe! Die hohe Eigenständigkeit ist somit auch ein Teil eines notwendigen Überlebens im Jagdbetrieb.

In vielen anderen Situationen kann man den Eigencharakter und hohe Selbständigkeit des Wachtelhundes kennen lernen.
Es ist für mich auch heute noch faszinierend, mit welcher Selbstverständlichkeit meine Wachtel nach oft über einer halben Stunde Stöberarbeit in völlig unübersichtlichen Wäldern wieder zu mir zum Stand zurückfindet. Als ich als Jugendlicher die Niederwildjagden miterlebte, verging keine Treibjagd, ohne dass nicht irgend ein Hund verloren ging. Die vielen Wachtel, die auf den großflächigen Bewegungsjagden stöbern, finden sich fast immer am Ende eines Treibens wieder ein. Der Orientierungs- und Geruchssinn, der in dieser Form ausgeprägt ist, wie bei kaum einer anderen Rasse, ist beim Wachtelhund (über)lebensnotwendig. Auch ist es erstaunlich, wie überjagende Wachtelhunde zum Treiben zurückkommen. Sie wissen immer ganz genau, wenn sie an der Schützenkette das Treiben verlassen, und dass sie sich außerhalb des Treibens befinden. Nach erfolglosem Arbeiten der Fährte kehren sie schnell und sicher ins Treiben zurück.

Bei meinen ausgedehnten Revier- und Spaziergängen laufe ich auch Strecken, die ich aus irgend welchen Gründen seltener einschlage. Dabei bin ich immer wieder erstaunt, welche Merkfähigkeit ein Wachtelhund über mehrere Jahre hat. Auf einem Reviergang, den ich schon über ein Jahr nicht mehr gemacht hatte, erhöhte meine Wachtel das Tempo und verließ plötzlich zielsicher den Weg. Als ich ihr folgte, schöpfte sie an einem alten Brunnen, der sich wenige Meter neben dem Weg befand. Ihr war der Brunnen mit dem schmackhaft Wasser nach über einem Jahr wieder eingefallen! In mehreren anderen Situationen konnte ich unzweifelhaft erkennen, dass sie trotz längerer Abwesenheit genau wusste, wo wir waren. (Sämtliche, ihr einmal bekannten Kühlschränke erkannte sie noch nach Jahren!). Das Ablegen unter dem Hochsitz, schon als Welpe geübt, stellte die Hündin unerwartet mehrmals auf eine harte Probe. Von zwei erstaunlichen Situationen möchte ich berichten:

Es war Ende September, als ich versuchte, den im Sommer verpassten Bockabschuss nachzuholen. Wie so oft saß ich auf einer alten Leiter, Dixi lag brav auf Ihrer Decke unterhalb des Sitzes. Sie war damals gerade mal 1 ½ Jahre alt. In 300 Meter Entfernung ästen mehrere Stück Rehwild an einem halb abgedroschenen Maisacker. Einen schwachen Bock konnte ich erkennen. Durch die noch nicht abgeernteten Maisreihen konnte man ihn gut anpirschen. Alle Jagdutensilien einschließlich Hund mussten wegen des Anpirschens am Sitz zurückgelassen werden. Mühsam arbeitete ich mich an den Bock heran, schoss und war froh, als er im Schuss verendete. Nach der obligatorischen Zigarette ging ich zum Bock. Das Messer zum Aufbrechen hatte ich dabei und brach den Bock sofort auf. Als ich den Bock zum nahe gelegenen Weg schleppte, viel mir ein, dass ich im Jagdglück meinen Hund und die Jagdsachen am Hochsitz vergessen hatte! Als ich dort ankam, lag Dixi immer noch brav auf ihrer Decke. Sie zitterte vor Jagdfieber, hatte sie doch den Schuss gehört. Seit meinem Verlassen des Hochsitzes bis zu meinem Eintreffen waren weit mehr als eine Stunde vergangen.

Bei einem anderen Jagderlebnis wurde Dixis Gehorsam wieder auf eine harte Probe gestellt. Es war Blattzeit und ich bezog eine Leiter, die unglücklicherweise dort aufgestellt worden war, wo das Rehwild gerne auf die Wiese zog. Um aber einen besseren Überblick über das Gelände zu bekommen, kam kein anderer Standort in Frage. Wieder lag Dixi auf ihrer Decke unter der Leiter. Es dauerte auch keine halbe Stunde, als lautes Knacken das Treiben eines Bockes ankündigte. Das Treiben kam schnell näher und schon stand nur wenige Meter neben der Leiter ein Schmalreh, äugte zurück, schlug eine Bogen um die Leiter und verschwand wieder im Wald. Kurz darauf erschien auf die gleiche Weise der Bock und verschwand ebenso. Sofort blickte ich nach unten zu meinem Hund. Dixi lag brav auf ihrer Decke und sah vorwurfsvoll zu mir hoch! „Brav, ganz braver Hund“ flüsterte ich zu ihr hinunter. Durch das frühe, im Welpenalter anerzogene Ablegen unter dem Hochsitz kam ihr gar nicht die Idee, ihrem Jagdtrieb zu folgen und sie blieb liegen. Die Fähigkeit, sich seinen eigenen Neigungen nicht willenlos hinzugeben, setzt auch bei Hunden eine ausgeprägte Persönlichkeit voraus, ohne die die oben beschriebenen prekären Situationen gar nicht gemeistert werden können. Stresssituation sind sicherlich nichts für schwache Charaktere, dies gilt nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere.
Ein weiteres Phänomen ist die ausgeprägte Liebe zu Kindern. Auch hier entwickelt sie eine interessante Kombinationsfähigkeit. Direkt neben dem Garten meiner Schwägerin befindet sich ein Bolzplatz. Während des sommerlichen Kaffeetrinkens liegt Dixi brav unter dem Tisch. Sobald sie Kinderstimmen hört, jagt sie auf den Bolzplatz, sucht einen passenden Stock und rennt zum nächst besten Kind. Im Gegensatz zu Erwachsenen, bei denen sie den Stock ordentlich im Fang behält, weiß sie, dass die Kinder Angst haben, und legt ihn deshalb vorsichtig vor deren Füße. Sitzend in einigen Metern Entfernung stiert sie gebannt auf den Stock, um unmissverständlich klar zu machen, was sie will. Alle Kinder wissen immer genau , worum es geht. Auch hier zeigt sich, dass der Wachtelhund gewohnt ist, im Zweifelsfall die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Bei den die meisten anderen Hunderassen ist diese Selbständigkeit eher unerwünscht.
Nichtjäger, denen ich von der unbändigen Jagdpassion der Wachtelhunde erzähle, können kaum glauben, dass solche Hunde gleichzeitig so kinderlieb sein können.

Die letzten Jahre

Auch für Dixi kam irgendwann der Herbst des Lebens. Immer mehr machte sich ihre Hüft-Dysplasie bemerkbar. Das Treppensteigen fiel ihr immer schwerer und die vielen Jahre ihrer Vitalität und oft scheinbar unerschöpflicher Ausdauer zeigten ihre Spuren. Hinzu kam der Krebs, er sich erst am Gesäuge und dann auch an den Lymphdrüsen zeigte. Es darf nicht unerwähnt bleiben, dass sie in den letzten Jahren Haus und Garten mit vielen Pflegehunden teilte und ihre Geduld in ihrem hohen Alter oft auf eine harte Probe gestellt wurde. Dabei versäumte sie es aber nie, mir immer wieder vorwurfsvolle Blicke zu zuwerfen, in denen sie ihr Missfallen über die oft unerzogenen Artgenossen unverholen zum Ausdruck brachte. Trotzdem war sie mir bei der Integration der Pflegehunde eine große Hilfe. Wie die alte Leiterin eines Internates maßregelte sie die Pflegehunde, wo sie nur konnte und die oft rüpelhafte Pflegehunde akzeptierten erstaunlicherweise bedingungslos ihre Anweisungen und ihre privilegierte Stellung. Als der Krebs ihr die letzten Kräfte zu rauben drohte und sie sichtbar keine Lebensfreude mehr zeigte, war der Zeitpunkt gekommen, mit ihr den schweren letzten Gang anzutreten. Am Morgen des 14.7.2006 erlöste der Tierarzt sie von ihren Schmerzen. Was bleibt sind die Erinnerungen an über 12 Jahre des Zusammenlebens mit einem einzigartigen Jagdhund.

Fazit

Es ist Zeit, zurückzuschauen. Alle Bedenken, die ich hatte, als ich meinen ersten Wachtelhund erwarb, haben sich völlig in Luft aufgelöst. Zahlreich sind die Menschen, die fasziniert sind von der engen Bindung, die Dixi zu mir hatte. Blickkontakt war die häufigste Kommunikation. Ohne das Kommando „Fuß“ lief sie kilometerlang neben mir her, wenn ich durch den Wald pirschte. Ich habe zahlreiche Plätze, an denen ich gerne verweile, wenn ich meine Spaziergänge mache. Lief Dixi vor mir her, so wartete sie dort immer in sitzender Haltung bis ich nachkam. Diese tiefe Bindung hatte sicherlich ihre Ursache darin, dass ich vom ersten Tag an den starken Eigencharakter des Hundes akzeptiert habe. In zahlreichen Situationen betonte der Hund seinen Eigenwillen, dem ich auch, sofern es die Situation erlaubte, nachgab. Blinder Gehorsam, den viele Hundeführer ihrem Hund anerziehen wollen, ist von einem Wachtel nicht zu erwarten. Vielmehr muss der Wachtelhund täglich gefordert und akzeptiert werden, was den Führer unter einen ständigen Beschäftigungsdruck bringt. Immer wieder liest man von enormen Leistungen junger Wachtelhunde in den Vereinsnachrichten. Aber immer steht auch eine Führerin oder ein Führer dahinter, die es geschafft haben, die Fähigkeiten des Hundes zu wecken und zur vollen Entfaltung zu bringen. Die züchterischen Erfolge des Vereins und seiner Mitglieder sind unbestreitbar und sie werden auch in Zukunft im Mittelpunkt der Vereinstätigkeit stehen. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass nur Führerinnen und Führer, die die Charakterstärke des Hundes erkennen, durch Geduld und Konsequenz beim Führen eines Wachtelhundes die wirkliche Leistung und Fähigkeiten herausarbeiten können. Nur so können die Stärken dieser Rasse in die Öffentlichkeit getragen werden. Ein führiger selbstbewusster und passionierter Wachtelhund ist die beste Werbung für eine Hunderasse, von der selbst die meisten Jäger eine völlig falsche Meinung haben.


Waidmannsheil

Euer

Stefan

Der Artikel erschien erstmalig am 9.3.2007 auf dem Jagd Blog  - das etwas andere Jagdtagebuch

 Wurfmeldung Kleine Münsterländer

Deutsch Drahthaar Rüde Bruno, mit aboluter Schärfe, aber ohne den dafür notwendigen Gehorsam

Wer einige Jahre im Jagdhundetierschutz gearbeitet hat, der weiß, dass ein Jagdhund aus diesem Milieu gut mit einem Überraschungsei eines großen Schokoladenherstellers zu vergleichen ist. Nur mit dem Unterschied, dass sich mit dem Öffnen des Überraschungseis die Erwartungen und auch die Überraschungen selbst in Grenzen halten. Auch bei mir ist es bei den Jagdhunden nach Dutzenden von Jagdhunden aus dem Tierschutz immer noch eine echte Herausforderung und die Spannung hält einige Wochen an!

Der Abgabehund Bruno, ein  Überraschungsei der besonderen Art

Bei Bruno, meinem aktuellen Drahthaar war das nicht anders. Durch seinen monatelangen Aufenthalt ohne Bewegung im Zwinger war er völlig abgemagert und verwahrlost. Auch war ihm wohl der Aufenthalt in einer Wohnung bis zum Zuzug zu mir völlig unbekannt. Doch diese Verwahrlosung, gepaart mit fehlender Erziehung kannte ich bereits von anderen Pflegehunden.
Seine aus meiner Sicht unhaltbaren Unarten stellten sich erst mit einiger Zeit heraus, als ich mit Bruno anfing, zu arbeiten. Ich lasse den Pflegehunden immer einige Wochen Zeit, damit sie ankommen und außer einiger weniger Übungen im Haus, werden sie im Gelände erst nur an der Leine ausgeführt.
Da der Grundgehorsam gut durchgearbeitet war, hatte ich Hoffnung, ihn insoweit an mich zu gewöhnen, dass ein Arbeiten ohne Leine schnell möglich ist. Zudem hatte er mit 58 Punkten auf der VJP den 3. Platz belegt und das mit 10 Punkten in der Führigkeit (!) Zusätzlich hatte er die Brauchbarkeit Schalenwild bestanden, eigentlich alles beste Voraussetzungen für einen führigen und jagdlich brauchbaren Jagdhund.

Bruno, der „Catkiller“

Doch mit dem Kontakt zu Wild in unmittelbarer Nähe zeigte er ein Unart, die ich in der Form noch nie bei einem Pflegehund kennen gelernt hatte: Es war nicht alleine der sichtige Kontakt zu Wild, sondern schon der Geruch des sich in unmittelbarer Umgebung befindlichen Wildes reichte aus, dass Bruno regelrecht explodierte. Ohne vorherige Ankündigung, einem Stromstoß gleich, wurde der Gehorsam sofort aufgelöst und er versuchte, ohne Laut zu geben, überfallartig das Wild sofort zu packen, wo er es vermutete. Als er mir dann noch an einem Abend beim Ausladen aus dem Auto über die Schulter sprang, um auf dem gegenüberliegenden Bauernhof die dort zahlreich lebenden Katzen zu packen, die er jedesmal beim Vorbeifahren gesehen hatte, war mir klar:
Bruno war als raubwildscharfer Drahthaar ohne ausreichendem Gehorsam zum „Raubwildkiller“  ausgebildet worden!
Potentiert wurde die extreme Raubwildschärfe, die bei Drahthaar nicht ungewöhnlich ist, mit einer sich immer weiter steigernden Hyperaktivität beim Jagen. Auch ohne dem Wild habhaft zu werden, steigerte er sich in eine unkontrollierbare Jagdgier. Der Wildkontakt und der damit verbundene warme Wildgeruch erzeugte eine derartige Reizüberflutung, dass er in keinster Weise mehr abrufbar war.
Als Bruno an einem Nachmittag nur 1 Meter neben mir nach 2 Stunden intensivem Training 200 Meter vor dem Dorf umdrehte und im Wald verschwand, kam er bis auf weiteres an die Feldleine.

1. Schritt: Der Wildkontakt wird von mir vorsätzlich herbeigeführt

Zuerst führte ich Bruno testweise an der Leine an Schalenwildeinstände heran und sorgte dafür, dass er warmen Wildkontakt bekam. Sein  Verhalten bestätigte meine Vermutung. Alleine der warme Geruch von Wild rief seine Unkontrollierbarkeit hervor, die jedes Abrufen unmöglich machte. Er war bei direktem Wildkontakt auch an der Leine nicht zu bändigen!
Nun muss man wissen, dass ein derart raubzeugscharfer Drahthaar, der immer wieder ohne gefestigten und bedingungslosen Grundgehorsam an Raubwild gearbeitet  wurde, keinerlei Vorstehfähigkeiten mehr zeigt. Auch die für die erfolgreiche Jagd unter der Flinte notwendige ruhige und konzentrierte Quersuche beherrscht solch ein Hund nicht (mehr). Mit dem Willen, das Wild zu suchen und sofort zu packen geht jede Ruhe beim Arbeiten unter der Flinte als typischer Vorstehhund verloren.

Umkonditionierug eines extrem jagdtriebigen Hundes durch Konfrontationstherapie

Der erneute Lockdown kam Brunos notwendigem Training  „Gehorsam am Wild“ zugute. Mein 4 x wöchentliches Langstreckenschwimmen von 1.000 Meter im städtischen Schwimmbad konnte nicht mehr stattfinden und wurde kurzerhand in einen täglichen 10 km Marsch durch das Knüllgebirge getauscht. Täglich ging es auf Waldwegen durch dichten großen Naturverjüngungsflächen des Hessenforst im Knüllgebirge mit großer Wilddichte an Rot- Schwarz- und Rehwild. Immer wieder muss der Hund durch Gehorsamsübungen zur Ruhe gezwungen werden, weil alleine der Geruch des Wildes im dichten naturverjüngten Buchenwald den Hund hochdreht. Durch die dichte Naturverjüngung herrscht eine fortwährend hohe Luftfeuchte, die den Geruch des Wildes zusätzlich verstärkt. Dieses Ruhetraining durch Gehorsamstraining am Wild muss bei solch jagdtriebigen Hunden wie Bruno viele Wochen durchgearbeitet werden, innerhalb weniger Tage erreicht man hier nichts. Wechselt Schalenwild über die Wege, geht reflexartig mein Blick zum Hund und es kommt das strenge „Platz“ und danach geht es mit strengem Fußlaufen weiter.  Ständig wechselnde Befehle zwingen den Hund, sich auf das Arbeiten mit dem Führer zu konzentrieren. Das Training endet erst, wenn beim Hund wieder Ruhe einkehrt. Einige Dutzend Wildkontakte sind notwendig, damit sich überhaupt erste Erfolge zeigen.

Gesellenprüfung nach 3 Monaten

Letzte Woche konnte Bruno dann seine Gesellenprüfung ablegen. Auf dem Weg in die Wälder führen unsere Wege immer über die ortsnahen Wiesen, wo er mittlerweile den Freilauf genießen kann. Allerdings wird streng auf die sehr eng gefasste  grüne Zone geachtet. Wird Bruno bei Wildgeruch hektisch, wird sofort mit Gehorsamsdrill geantwortet, bis er die notwendige Ruhe zeigt. Im Wald mit dem dort zahlreichen Schalenwild allerdings kommt immer noch die Feldleine aus Sicherheitsgründen zum Einsatz. Als wir die 500 Höhenmeter im Knüllgebirge erreichen, ist die Schneedecke vollständig geschlossen und das leichte Tröpfeln des tauenden Schnees läßt  das Wild in der Dämmerung am Abend besonders bewegungsaktiv werden. Traumhaftes Übungwetter, der gewünschte mehrfache Wildkontakt war mir sicher!

Es dauerte auch nur einige 100 Meter. Gleich mehrere Rehe überqueren den Waldweg ruhig ziehend. Mein Blick ging reflexartig zum 3 Meter vor mir stehenden Hund. Dieser wendete sofort den Blick von den Rehen weg zu mir, sah, dass ich ihn im Blick hatte und drehte um. Ohne dass ich einen Befehl gab, setzte er sich links neben mich und drückte seinen Körper an mein linkes Bein! Zitternd vor Jagdgier, aber in korrekter Position beobachtet er das über den Weg wechselnde Rehwild. Gesellenprüfung bestanden!

Diesem erfolgreichen Umkonditionieren gingen nun mehrere Monate intensivem Gehorsamstraining bei vorsätzlich herbeigeführtem Wildkontakt voran. Es bedarf vor allem bei älteren Hunden wie Bruno eines harten Trainings am Wild, bis dieser unkontrollierte Jagdtrieb durch den anfangs erzwungenen Gehorsam überlagert wird. Wer dieses lange Training mit vielen Rückschlägen nicht einkalkuliert, wird scheitern.
Es zeigt aber auch, dass Jagdhundeprüfungen sicherlich für Züchter eine Basis sind , mit der Zuchtentscheidungen getroffen werden können. Für einen Jäger, der einen Hund für die Jagd und den täglichen Gebrauch benötigt, haben diese Prüfungen keine Aussagekraft.
Auch wird aus meiner Sicht viel zu viel Bedeutung der jagdlichen Eignung beigemessen, was zu einem viel zu frühen Kontakt des Hundes mit Wild führt. Das Einarbeiten des bedingungslosen Gehorsams vor dem Arbeiten der jagdlichen Fächer wird hingegen vernachlässigt. Dies ist wohl auch der Grund, weshalb es häufig zu Diskussionen mit unüberwindbaren Standpunkten innerhalb der Jägerschaft über den Sinn und Zweck von Jagdhundeprüfungen und Rassehunden kommt, weil jeder aus unterschiedlichen Interessen der  Jagdhundeprüfung eine völlig andere Bedeutung beimisst.

 

Waidmannsheil

Euer

Stefan

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 Wurfmeldung Kleine Münsterländer

Gun-TV startet

Viel Luft nach oben! Junge Jagdhundeführer fordern professionelle und institionelle Unterstützung bei der Jagdhundeausbildung

Das Deutsche Jagdportal bedankt sich zunächst für das positive Feedback zu unserer ersten professionellen Umfrage zur „Jagdhunde - Ausbildung heute“ und den vielen angeregten Diskussionen in verschiedensten Foren.
Bevor wir nun im 2. Teil der Umfrage-Auswertung weitere Thesen präsentieren, folgen zunächst zusammenfassend die ersten fünf Thesen aus dem 1. Teil der Umfrageauswertung:

These 1: Die Umfrageergebnisse sind aussagekräftig zu einem Thema, das der Jägerschaft auf den Nägeln brennt.
These 2: Die Antworten stammen von einer erfahrenen, jagdhundeführenden Jägerschaft.
These 3: Die Jagdhundeausbildung ist insbesondere in der jüngeren Jägerschaft, die für die Zukunft des Jagdwesens steht, ein brandheißes Thema.
These 4: Die Ausbildung des Vollgebrauchsjagdhundes steht im Mittelpunkt des Interesses.
These 5: Jagdhundeausbildung wird zunehmend weiblich.

Die vollständige Umfrageauswertung Teil 1 mit den jeweiligen Thesen kann man hier nachlesen

 

Hier nun die Auswertung Teil 2:

6. Vergegenwärtigt man sich diese fünf Thesen nochmals, dann dürfte wohl nicht verwundern, dass sich mehr als 2/3 der Umfrage-Teilnehmer (68,3%) sehr für unterschiedliche Ausbildungsmethoden für Jagdhunde interessieren.

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 Überwältigende 62,2% der Umfrage - Teilnehmer würden gerne wöchentlich in einer Ausbildungsgruppe trainieren, weitere rund 20% sogar zweimal pro Woche.

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 Eine gute Ausbildungsgruppe zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass ein Ausbilder die Gruppe leitet (77,1%), dass man jagdliche Übungsmöglichkeiten bekommt (64,7%) und, dass alle Teilnehmer eine Prüfung anstreben (51,4%). Danach folgt der „Zwang“ der Gruppe zu regelmäßigem Training (32,9%), dass die Ausbildungsgruppe nicht zu groß ist (26,9%), dass die Hunde ähnlich alt sind (25,3%) und, dass die Konkurrenz untereinander anspornt (24,1%). Weniger von Bedeutung sind gleiche, teilnehmende Hunderassen (6,8%).

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Außerdem bestätigen 73,5%, dass sie bereits im Welpenalter mit der Ausbildung starten. Nur 24,1% beginnen erst mit ihrem Junghund (5-12 Monate) das Training und verschwindende 2,4% erst mit ihrem adulten Hund ab einem Jahr.

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Dabei zeigen die Umfrage - Teilnehmer deutlich, dass sie bereit sind für die Ausbildung ihres Jagdhundes auch Geld auszugeben. Eine gute Unterstützung bei der Ausbildung ist absolut wertvoll!

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 These 6:   Die jagdhundeführende Jägerschaft ist nicht nur sehr interessiert an gemeinsamer Jagdhundeausbildung unter Anleitung von Anfang        an, sondern auch bereit sich das etwas kosten zu lassen.

 

 

7. Überraschend dagegen ist, dass 66,2% der Teilnehmer fünf und mehr Sterne vergeben bei der Frage, ob es schwer ist, bei der Jagdhundeausbildung die richtige Unterstützung zu bekommen. Vielen fällt es offensichtlich nicht leicht, ihren großen Unterstützungsbedarf adäquat zu decken.

 

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Folgende Aussagen auf die Frage, woran es bei den Unterstützungsangeboten in der Jagdhundeausbildung mangele, geben hierzu weiteren Aufschluss:

73,1% sind der Meinung, dass die Auswahl an Hilfsangeboten tendenziell zu gering sei. 79% bedauern, dass es kein flächendeckendes Angebot gibt. 77,5% postulieren, dass die vorhandenen Unterstützungsangebote eher schlecht seien.

Drei niederschmetternde Ergebnisse für jeden Jagdhundeausbilder.

Immerhin 55,4% finden, dass es nicht genug Plätze gäbe. 68,7% bestätigen, dass  diese Mangelsituation nicht am Preis liege.

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 These 7:  Das Angebot an Jagdhundeausbildung ist relativ schwer zugänglich, quantitativ nicht ausreichend und qualitativ verbesserungsfähig

 

8. Wirft man nun einen genaueren Blick auf die verschiedenen, vorhandenen Unterstützungsangebote bei der Jagdhundeausbildung, dann wird eine erfahrene
Person, die ihre Hilfe anbietet, als mit Abstand am hilfreichsten eingeschätzt (168 von 251). Jagdgebrauchshundvereine folgen mit großem Abstand auf Platz zwei (91 von 251) und professionelle Jagdhundeschulen auf Platz drei mit 74 von 251 Stimmen. Es folgen im Mittelfeld Fachliteratur, Rassevereine und Lehrvideos. Recht abgeschlagen erweisen sich YouTube und Social Media. Diese Reihenfolge bleibt auch unverändert, wenn man die Einschätzung „sehr hilfreich“ und „mittel hilfreich“ pro Unterstützungsangebot addiert.
Offenbar erachten sehr viele Jagdhundeführer eine Mischung aus mehreren dieser Angebote als hilfreich. Interpretationsansätze, wie „Die Mischung macht’s“ oder „In
der Not von allem etwas“ stellen wir in den Raum.

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 These 8:   Gegenseitige Hilfe durch erfahrenen Jagdfreunde stellt alle professionellen/institutionellen Angebote in den Schatten.

 

9. Nun stellt sich die Frage, was jemanden auszeichnet, der bei der Jagdhundeausbildung wirklich als hilfreich empfunden wird. Auch hier läßt sich das
Umfrageergebnisse in eine Reihenfolge bringen, die unmißverständlich ist.

Ganz weit vorne liegen die „Softskills“ des Ausbilders. Er soll sich vor allem individuell auf die Probleme des Hundeführers einstellen können, mit seinem eigenen Hund als gutes Beispiel vorangehen und sein Wissen didaktisch gut vermitteln können (jeweils weit über 70%).

Mit nicht unerheblichem Abstand folgen die greifbaren Erfolge des Ausbilders selbst. Er sollte seine Hunde erfolgreich auf Prüfungen geführt hat (65,9%), sich auf
langjährige Erfahrung und viele Prüfungserfolge berufen können (50,2%) und ferner noch ein professionelles Konzept anbieten (36,5%).Wieder mit deutlichem Abstand folgen Attribute, wie eine Erlaubnis nach § 11

TierSchG nachweisen zu können ( 25,3%), „im Verein ehrenamtlich sein Wissen weiterzugeben“ (20,5%) und Verbandsrichter zu sein (14,9%).

Abgeschlagen auf der Wichtigkeitsskala ist Präsenz in Medien oder als Autor.

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These 9:   Die Softskills des Ausbilders sind wichtiger als alle anderen vorzeigbaren Auszeichnungen.

 

10. Abschließend noch ein kleiner Blick in die Zukunft.

Für die Corona-Zeit wünschen sich fast die Hälfte der Teilnehmer Coaching anhand von Videos ihres eigenen Trainings (42,6%), Live-Online-Kurse (24,1%) und
telefonisches Coaching (21,3%) sowie online-Kurse on demand (15,3%). Mehrfach-Auswahl war möglich.

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These 10:    Die Jagdhundeausbildung ist bereit für digitale Angebote.

 

Auf die Frage, ob klassische Hundeschulen künftig in den Jagdhunde - Ausbildungsmarkt drängen werden, ergab sich folgendes, eher kritisches Meinungsbild, das wir unkommentiert stehen lassen wollen.

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Zusammenfassendes FAZIT:  Die Jägerschaft will und muss brauchbare Jagdhunde für eine waidgerechte Jagd ausbilden, findet allerdings keine adäquate professionelle und/oder institutionelle Unterstützung vor.
Hier ist Viel Luft nach oben!

 

Jagdverpachtung Brandenburg:

Bitte werft die Knochen vom Wild nach dem Ausbeinen nicht weg, in ihnen steckt das Beste zum Kochen!

Nehmt die Röhrenknochen, die Blätter und die Rückenknochen, zertrümmert sie mit dem Beil und macht davon den Fond wie nachfolgend beschrieben.

Ich lasse die vorher im Ofen gegrillten Knochen mehrere Stunden in einem Topf köcheln und fülle den Fond dann  in Gläser mit Gummidichtungen unterschiedlicher Größe. Dadurch ist der Fond vakuumverschlossen und jederzeit in beliebigen Mengen verfügbar. Ich mache ihn nicht nur an Soßen und Suppen, sondern auch an Salatdressings. Ohne einen guten Wildfond fehlt den meisten Gerichten nicht nur der besondere Geschmack, sondern die Soße erhält durch den Fond eine sämige Bindung ohne Soßenbinder! 

 

Hier das Rezept:
Wildfond lässt sich einfach selber machen!

Wildfond kann aus allen Knochen und Fleischabschnitten vom Wild hergestellt werden. Immer wenn man ein Wildgericht Rezept kocht, setzt man die vorher ausgelösten oder im Anschluss übrig gebliebenen Knochen mitsamt Fettresten, Fleischresten, Wurzelgemüse, Kräutern und Gewürzen als Fond an. Bei Kräutern und Gewürzen kann man von mal zu mal variieren, je nachdem was man gerade zur Hand hat.

Redaktionstipp: dieses Rezept, dient als Basis. Weitere Gewürze und Geschmacksnoten können, je nach Gericht, für dass der Wildfond verwendet werden soll, bzw. nach eigenem Geschmack ergänzt werden. Für den gefüllten Wildschweinbraten in Schwarzbiersauce eignen sind zum Beispiel Lorbeerblatt und Wacholderbeeren im Fond, während zur Rehkeule mit Waldpilzen eher noch eine Nelke oder eine Prise Zimt passen würde.

Zutaten für den Wildfond (für 500 ml Wildfond):
500 g Knochen und/oder Fleischabschnitte vom Wild
3 Karotten
2 Zwiebeln
1/2 Sellerie
2 Zweige Rosmarin
2 Zweige Thymian
1 TL Pfefferkörner
5 Pimentkörner
3 Lorbeerblätter
500 ml Weißwein oder Rotwein
500 ml Wasser
Salz und Pfeffer

Zubereitung vom Wildfond:
1.
Backofen mit Grillfunktion auf 250 Grad vorheizen. Karotten und Sellerie waschen und grob kleinschneiden. Zwiebeln ungeschält halbieren.

2.
Knochen und Fleischabschnitte auf einem tiefen Backblech auslegen und ca. 20 Minuten im vorgeheizten Backofen unter dem Grill anbraten, bis sich deutliche Röstaromen gebildet haben. Von Zeit zu Zeit wenden. Nach 20 Minuten Wurzelgemüse dazugeben und weitere 5 Minuten übergrillen.

3.
Backblech aus dem Ofen nehmen und mit Wasser ablöschen. Vorsichtig angebratene Knochen, Fleisch und Gemüse vom Blechboden lösen und alles in einen ausreichend großen Topf geben. Mit Wein und restlichem Wasser auffüllen, Gewürze dazugeben alles ca. 1,5 Stunden köcheln lassen, bis sich die Flüssigkeit um die Hälfte reduziert hat. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und weiterverarbeiten.

 

Das Rezept erschien erstmalig auf der Internetseite https://www.cooknsoul.de/rezepte/basics/wildfond/

Waldzustand in Schleswig-Holstein stabil

Wird die Jagdhundeausbildung weiblich?

Die erste professionelle Umfrage des Deutschen Jagdportals zum Thema Jagdhundeausbildung übertrifft dank der kräftigen Unterstützung unserer treuen Leser sowohl inhaltlich, als auch bezüglich der großen Teilnahme alle Erwartungen.

Besonders positiv überrascht hat uns die hohe Abschlussquote von rund 50%. Jeder Zweite, der sich für unsere Umfrage interessiert hat, hat sie komplett ausgefüllt. Dabei haben sich 70% aller Teilnehmer deutlich mehr als 5 Minuten Zeit zum Ausfüllen der 17 Fragen genommen.

1.

Waldzustand in Schleswig-Holstein stabil
In nur 2 Tagen wurde eine signifikante Umfragebeteiligung erreicht. Hierfür haben wir als Populationsgröße (= Grundgesamtheit der zu untersuchenden Personengruppe) auf die Angaben des Jagdgebrachshundverband e.V. * (Dach- und Spitzenorganisation für das gesamte Jagdgebrauchshundwesen) zurückgegriffen, wonach in den z.Zt. 319 angehörigen Vereinen und Verbänden, ca. 180.000 jagdhundführende Jäger organisiert sind. Unter Annahme eines üblichen Konfidenzniveaus von 95% (= wie sicher repräsentiert die gezogenen Stichprobe die Gesamtpopulation) und einer niedrigen Fehlerquote von 6% (= voraussichtliche Abweichung der Resultate der Stichprobe zur Gesamtpopulation) erreichen wir mit den ausgewerteten 251 Umfragen eine  statistische Signifikanz.

These 1: Die Umfrageergebnisse sind aussagekräftig zu einem Thema, das der Jägerschaft auf den Nägeln brennt.

 

2. Satte 92% der Teilnehmer geben an, dass sie Jäger/in sind.

Waldzustand in Schleswig-Holstein stabil

53% haben schon mehrere Jagdhunde, 22,5% bereits einen Jagdhund ausgebildet und 19,7% bilden derzeit ihren ersten Jagdhund aus. Lediglich 4,8% der Teilnehmer geben an, dass sie keine praktische Erfahrung in der Jagdhundeausbildung haben.  

These 2: Die Antworten stammen von einer erfahrenen, jagdhundeführenden Jägerschaft.

 

3. Knapp die Hälfte der Teilnehmer (49%) sind zwischen 31-50 und ein Drittel (33,7%) zwischen 51-70 Jahren alt. 15,3% sind maximale 30 und 2% sind über 71 Jahre alt.
Damit sind die im Durchschnitt 41 Jährigen (Gruppe der 31-50 Jährigen) im Vergleich zu den im Durchschnitt 61 Jährigen (Gruppe der 51-70 Jährigen) deutlich stärker vertreten.

Waldzustand in Schleswig-Holstein stabil

Zieht man zusätzlich die soziodemographischen Angaben des Deutschen Jagdverbandes e.V.* aus 2016 in Betracht, wonach der durchschnittliche Jäger 57 und die durchschnittliche Jägerin 51 Jahre alt ist und Frauen mit durchschnittlich 35 Jahren  und Männer mit durchschnittlich 36 Jahren den Jagdschein erwerben, so bilden über 80% der Teilnehmer der Umfrage die Altersstruktur der Jägerschaft zwar ab, allerdings ist die Gruppe der jüngeren Jägerschaft deutlich überrepräsentiert.

These 3: Die Jagdhundeausbildung ist insbesondere in der jüngeren Jägerschaft, die für die Zukunft des Jagdwesens steht, ein brandheißes Thema.

 

4. Deutliche 62,7% der Teilnehmer geben an, dass sie einen Vorstehhund ausbilden. Die übrigen Jagdgebrauchshundetypen (Stöberhund, Erdhund, Schweißhund und Apportierhund) sind jeweils mit nur knapp 10% vertreten.

These 4: Die Ausbildung des Vollgebrauchsjagdhundes steht im Mittelpunkt des Interesses.

 

5. Erstaunliche 55,4% der Teilnehmer sind Frauen und nur 43,4% sind Männer.

Waldzustand in Schleswig-Holstein stabil

Den soziodemographischen Auswertungen des DJV* aus 2016 ist hingegen zu entnehmen, dass gerade mal 7% der Jägerschaft Frauen sind, allerdings liegt der Anteil der Frauen in den Jagdschulen bereits bei knapp einem Viertel. Überträgt man diese Erkenntnis auf die hohe Zuwachsrate der gesamten Jägerschaft, dann nimmt der Frauenanteil an der Gesamtjägerschaft bei gleichbleibendem Trend jährlich um ca. 1% zu.
Weiter gibt der DJV an, dass bei Frauen die Jagdhundeausbildung mit 36% auf Platz 5 der wichtigsten Motive für den Jagdscheinerwerb liegt, während dieses Motiv bei den männlichen Kollegen abgeschlagen bei 12% liegt. Eine klare Mehrheit der Umfrageantworten stammt somit von erfahrenen, jagdhundeführenden (siehe These 2) Frauen, deren Anteil in der  Gesamtjägerschaft deutlich steigt.

These 5: Jagdhundeausbildung wird zunehmend weiblich.

 

Das Deutschen Jagdportal trägt seit vielen Jahren News rund um das Thema Jagdhund zusammen, kommentiert im Rahmen seines Jagdblogs so manches Reizthema und informiert damit eine sehr breite, interessierte Leserschaft. Auf Basis dieser Erfahrung und mit Hilfe des signifikanten Meinungsbildes dieser Umfrage stehen nun 5 Thesen im Raum, die nicht nur ihre Berechtigung untermauern, sondern einen Diskurs fordern. Um den Rahmen nicht zu sprengen und Gelegenheit zur Auseinandersetzung mit diesen ersten 5 Thesen zu ermöglichen, werden wir die weiteren spannenden  Umfrageergebnisse in einem 2. Teil auswerten und in Kürze hier veröffentlichen.
Wir freuen uns über Feedback, angeregte Diskussionen in den Foren und sozialen Medien und bedanken uns nochmals für die tatkräftige Unterstützung unserer treuen, großen Leserschaft! 

In wenigen Tagen erscheint der Teil 2 der Umfrage zur Jagdhundeausbildung

*  Jagdgebrauchshundverband (JGHV)  und Deutscher Jagdverband (DJV) 

Die Fortsetzung der Umfrageauswertung (Teil 2)  mit den jeweiligen Thesen kann man hier nachlesen

 

Samstag, 21 November 2020 09:44

Meine Gedanken zur Nutzung der Natur

von Norbert Wolf

Dieser Tage lese ich wieder viel den Slogan: Natur ist nicht ansteckend – ich gehe raus. Das ist an sich begrüßenswert. Diese Freizeitbeschäftigung hat uns der Virus noch nicht genommen. Und die Landesgesetze sichern uns in der Regel ein fast uneingeschränktes Betretungsrecht von Wald und Flur, zum Teil sogar ein lückenloses Gewässer Betretungsrecht. Das ist eine tolle Sache. Und so hat die Zahl der verschiedenen Freizeitaktivitäten in der Natur in den letzten Jahren enorm zugenommen.

Wenn ich mich Frühmorgens vor Sonnenaufgang an den Waldrand setze, kann ich den Tag über beobachten, wer die Natur so alles nutzt. Die Rehe springen ab, wenn der erste Jogger mit Kopflampe noch in tiefer Finsternis angestapft kommt und die Natur geschwind nutzt bevor er zur Arbeit geht. Es folgen schnell die ersten Hundespaziergänger, verständlich, der Hund soll nochmal raus, bevor er dann bis zum Feierabend in der Wohnung sein muss. Dann geht es Schlag auf Schlag. Es kommen Mountainbiker, Nordic Walker, Reiter, Spaziergänger, Jogger, Geocacher, Pilzsammler, unzählige Hundeausführer mit oft frei und raumgreifend laufenden, kaum kontrollierbaren Hunden. Der Waldkindergarten ist täglich unterwegs. Die Gäste des Baumhaushotels, das trotz Bebauungsverbotes im Landschaftsschutzgebiet gebaut werden durfte. Natur und Tierfotografen, die Flora und Fauna für ein tolles Twitterbild nachstellen. Mitglieder von BUND, Nabu und Co., die eine Wildkatzenzählung machen oder auf den Schutz irgendeiner anderen Tierart fixiert sind. Von allem anderen drumherum haben sie oft nicht viel Ahnung. Es kommen Förster, Waldarbeiter, Privatwaldbesitzer und Jäger. Ein Heißluftballon treibt laut fauchend dicht über die Wipfel und versetzt die Tierwelt in Panik. Verfolgt wird er von sechs, sieben Fahrzeugen, die offensichtlich berechtigt sind, zu seiner Bergung querfeldein überall unterwegs zu sein. Es kommt die geführte Quadgruppe – logisch, mit so einem Teil will man nicht nur auf der Straße fahren. Der Endurofahrer mit seiner nichtangemeldeten Maschine sieht das genauso, als er durch die Natur brettert. Das junge Liebespaar sucht sich ein verstecktes Plätzchen in der sommerlichen Abendluft und schließlich, als es schon wieder tiefe Nacht ist, kommt die letzte Joggergruppe mit Kopflampen, die sich lauthals gegenseitig von den Ereignissen des Tages berichtet und vor dem zu Bett gehen noch geschwind die Natur genießt. Es ist Mitternacht, als sich die Bewohner des Waldes wieder sehen lassen.

Durch Corona hat die Anzahl dieser Freizeitaktivitäten nochmal enorm zugenommen. Der erste Lockdown fiel katastrophaler Weise in die Brut- und Setzzeit

Alle diese Naturnutzer haben das Recht dazu. Und ich habe Verständnis für jeden einzelnen von Ihnen. Aber fast keiner dieser Naturnutzer hat irgendeine Ahnung von der Natur. Im Zeitalter des Individualismus und der Egomanie interessiert man sich nur für seine eigenen Bedürfnisse und will etwas machen, was sonst keiner macht und irgendwo sein, wo sonst keiner ist. Leute, so geht das nicht.
Die Natur ist übernutzt und gleichzeitig haben sich die Menschen von der Natur entfremdet.
Mein Lieblingsbeispiel – frag einen dieser Naturnutzer nach fünf Unterschieden zwischen Hase und Kaninchen. Oder zwischen Reh und Hirsch. Oder gar unter was für einem Baum er steht. Im Allgemeinen sind die Antworten erschreckend.
Wie bereits gesagt, ich habe volles Verständnis für jeden dieser Naturnutzer. Ich selbst nutze sie ja auch auf vielfältige Weise. Ich habe auch keine Lösung für diese Übernutzung. Ich kann nur an alle appellieren:

Denkt daran, dass ihr nicht die einzigen seid. Nehmt Rücksicht. Beschäftigt Euch mit den Zusammenhängen des Lebensraumes, den ihr nutzt. Wenn das so weitergeht, wird für künftige Generationen der Lebensraum Natur, wie wir ihn heute noch kennen, aufgebraucht sein.

 

Luchs Friedl streift durchs Donautal

Norbert Wolf
Telefon: 0174-3211352
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Homepage: https://www.wolfs-pack.com/

 

Also, es geht doch! Immer wieder erregen Erlegerfotos für großes Aufsehen und erzeugen nicht selten einen enormen Shitstorm in den sozialen Medien zu Lasten des Ansehens der Jägerschaft.
Nicht so ein Video aus dem traditionsbewußten Österreich. Eine fröhliche junge Jägertruppe aus einem Bergrevier war die schweißtreibende Arbeit der Bergung der erlegten Gams aus großen Höhen Leid und transportierte das erlegte Stück kurzerhand per Gleitschirm ins Kühlhaus. Mit der Handykamera wurde die Bergung medienwirksam gefilmt. Das Jagdportal stellte das Video der fröhlichen beiden Jäger als Erlegevideo in die jagdportaleigene Facebookgruppe "Jäger und Freunde der Jagd in Österreich" und dort erreichte das Video auch ohne einen Shitstorm zu entfalten in gerade einmal 3  Tagen über 100.000 Klicks.

Wir bedanken und bei den beiden Bergjägern für dieses im positiven Sinne medienwirksame Video. Noch nie haben 2 Jäger in so kurzer zeit soviel für das Image der Jägerschaft getan, wie die beiden fröhlichen Waidgenossen aus den Alpen!

 

Weiterhin allzeit Waidmannsheil wünscht

 

Das Deutsche Jagdportal

 

Tierische Gewinner und Verlierer 2015

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