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Willkommen im Jagdblog des Deutschen Jagdportals

Freitag, 26 Februar 2021 21:34

Gehorsam am Wild in einem wildreichen Gebiet

geschrieben von

Gehorsam

 

Mittwoch, 17 Februar 2021 15:14

Buchvorstellung: Wer hat Angst vorm bösen Wolf?

geschrieben von

Jagdverpachtung Bayern

Der Thriller „WAF - Die Wolf Armee Fraktion“ von Stephan-Harald Voigt behandelt den Kampf um die Rückkehr der wilden Wölfe.
Der Wolf ist schützenswert – aber zu welchem Preis? Dieser Frage geht der Autor Stephan-Harald Voigt in seinem Roman nach. Sein Buch "WAF – Die Wolf Armee Fraktion" ist ab sofort im Buchhandel erhältlich. Voigt zeigt anschaulich, dass es im Artenschutz immer zwei Seiten zu beleuchten gilt.
Der zurückgekehrte Wolf als Spalter der Gemüter ist wieder Thema in der aktuellen Presse. Die Anzahl an Wolfssichtungen steigt und rückt durch die Berichterstattung weiter in den Fokus der Öffentlichkeit. Doch als nach der zunehmenden Anzahl von wölfischen Übergriffen auf Nutztiere auch Menschen zur Beute gehören, droht die Situation zu eskalieren. Die Protagonisten Marschall von Stammheim, ein Jäger und Rechtsanwalt, und der Tierschützer Wolfgang Teufel stehen sich unversöhnlich gegenüber. Teufel, der im Verlauf des Buches weitere militante Wolfsfreunde um sich schart, und von Stammheim, der keine Provokation der Tierschützer unterlässt. Autor Voigt spinnt eine Geschichte, an deren Ende Terrorismus und Mord stehen.

Auf die Frage nach seiner Schreibmotivation antwortet Autor Voigt:
„Mich faszinieren seit langem die Erzählungen vom Wolf in der Literatur. Nachdem er vor rund 150 Jahren ausgerottet wurde, ist der Wolf jetzt wieder da. Meines Erachten nach ist die Rückkehr der Wölfe ein großer Erfolg für den Artenschutz! Leider werden die Menschen, die vom politischen-aktuellen grünen Mainstream abweichen, Bedenken äußern, Weidetiere halten, Jagen und im Wald spazieren gehen wollen, als Populisten beschimpft und im Netz gehetzt. Ich bin für die Koexistenz zwischen Wolf und Mensch, vorausgesetzt die Interessen aller Betroffenen werden berücksichtigt. Es besteht Handlungsbedarf. Das Problem sind nicht die gerissenen Tiere, sondern die Angst vor mehr! Gerade in der letzten Zeit ist eine deutliche Zunahme radikaler Anti-Jagd-Aktionen im Rhein-Main-Gebiet feststellbar. Die Gegenwart zeigt auf, dass das Märchen vom bösen Wolf im urbanen Raum in naher Zukunft kein Mythos ist. Ich habe die Wolfs-, Jagd und Anti-Jagd Stimmung in einen Spannungsroman verpackt und hoffe auf diesem Wege die Interessen, sowohl der Wolfsbefürworter als auch der Wolfsgegner zu beleuchten.“

 

 

Jagdverpachtung Bayern

Zum Autor:

Der Autor Stephan-Harald Voigt lebt seit seiner Geburt in Hessen. Als ehemaliger Polizeibeamter ist er seit mehr als zwanzig Jahren für die Europäische Union tätig. Er ist ein passionierter Jäger und Naturfreund, der mit Spannung die Debatte um die Rückkehr der Wölfe ins Land verfolgt.

Verfügbar ist der Roman im Buchhandel unter der ISBN 978-3-7519-8556-7.

Kontakt: Stephan-Harald Voigt

Anmerkung des Autors.: WAF – Die Wolf Armee Fraktion

Das Portal KRIMINETZ listet das Buch mit den Tags: Spannungsthriller, Umwelt, Polizei- und Geheimdienst, V-Mann, radikaler Tierschutz, Jagd und Wolf.

Es geht um die Rückkehr der Wölfe ins Land. Der Wolf spaltet die Gesellschaft! Menschen sind Wolf-affin, sie lieben oder hassen den Wolf.

Neben dem Erstarken der deutschen Wolfspopulation ohne bundeseinheitliche Richtlinien, die der exponentiellen Zunahme gerecht werden, geht es im Buch auch um die Zunahme radikaler Tierschutzaktionen gegen Jäger und Angler, die Fleisch- und Pelzindustrie, Zoos und Tierparks, die Nutztierhaltung, das Fleischessen als Grundbedürfnis menschlicher Ernährung und gegen Diejenigen, die offen ihre Meinung zum Raubtier Wolf sagen.
Meldungen und Stimmungsbilder zum Wolf krachen fast täglich über die Medienlandschaft, dabei sind die Granateneinschläge des oft kontraproduktiven „Eisenbeton-Naturschutz“ nicht zu überhören!
Als ehemaliger Polizeibeamter, Natur- und Jagdfreund hatte ich mir ein schwieriges Projekt vorgenommen, nämlich ein Buch über Jäger, Jagdgegner, Polizisten und Verfassungsschützer im Kontext zum Wolf aufzuschreiben und in einen Thriller zu packen.
Resultierend aus der gegenwärtigen Protestkultur in Deutschland, vergleiche ich die Auswirkungen mit den Jahren 1982-1987 im Frankfurter Stadtwald an der Startbahn 18 West, als bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwei Polizisten ihr Leben verloren. Und danach war nichts mehr so wie es war!
Lassen wir uns die Jagd und unseren großen Beitrag zum Naturschutz nicht durch die Argumente des politisch aktuellen (grüngefärbten) Mainstream sukzessive wegnehmen und Grünkernlinge knabbern.
Die Rückkehr der Wölfe ist ein großer Erfolg für den Artenschutz, die Koexistenz zwischen Menschen und dem Wolf geht, vorausgesetzt die Interessen aller Betroffenen werden berücksichtigt.
Gemäß dem Slogan der Weidetierhalter Deutschland: „Wölfe fressen kein Gras!“ erzähle ich die bildreiche Geschichte, in der charakterstarke Personen (Jäger vs. Jagdgegner) im spannenden Plot auftreten, dabei die aus ihrer Sicht vertretbaren Argumente vertreten.
Konträr aus dem Blickwinkel der Landbevölkerung, den Weide- und Nutztierhaltern, den Jägern und den Förderern großer Verbände, deren Mitglieder Bio Radieschen auf dem Balkon ziehen und für die ein gerissenes Tier, so etwas wie ein wenig Kollateralschaden darstellt, da sie keinen Bezug zum Tier finden, während für die Anderen es persönlichen Schaden, Existenzangst und Leid bedeutet.
Fest steht, dass wir in Deutschland in einem die dichtbesiedelten Gebiete der Welt befinden, unsere Kulturlandschaft über viele Jahre gewachsen und die Weidehaltung für den Naturschutz unerlässlich ist. Getreu der Worte Stephen Kings: „Manchmal muss man durch ein Rohr aus Kacke kriechen, um als freier Mann aus der Erde rauszukommen“ , sollten wir Jäger keine Mühe scheuen, um auf unseren Beitrag zum Naturschutz öffentlich immer wieder hinzuweisen, diesen in klaren- und bildreichen Worten darzustellen und das Thema nicht den Jagdgegnern, Veganern und anderen Tierfreunden der großen Tierschutzverbände überlassen, die manchmal ihren Kanarienvogel lebenslange Käfighaft anbieten und den Vogel mit Bio Hirse füttern!
Und ganz ehrlich gesagt sind manche europäische Tierschutzaktionen einfach nur (zu) toll, der zufolge hätten englische Tierschützer eine Aktion gegen Kleingärtner gestartet. Sie verweisen auf die Tatsache, dass die Igel in England Alkoholprobleme hätten, die ganz klar auf das Schneckenwasser zurückzuführen wären. Das von den Gärtnern in kleine Schälchen gekippte Bier tötet nämlich nicht nur die Schnecken, es lockt die Igel an, die selbstgefällig das Schneckenbier austrinken und dann betrunken und ungeschützt im Garten ihren Rausch ausschlafen!

 

Leseprobe / Seite 124: 
Und wieder schlägt das Rudel in der Nähe der B276 auf einem Brachtaler Sportplatz zu. Als die Jugendkicker sich vor der Umkleidekabine treffen, entdecken sie das gerissene Reh. Oder zumindest das, was die Wölfe keine zehn Meter von der Eingangstür zur Umkleidekabine übriggelassen haben. Der herbeigerufene Jäger geht von einem frischen Wolfsriss aus. Proben werden an das Senckenberg-Institut geschickt. Die Analyse bestätigt den Verdacht. Das vom Fußballtrainer ins Internet gestellte Foto sorgt für Furore und heizt die laufende Debatte zum Wolf an. Die Foren zum und gegen den Wolf sind hoch frequentiert. Die Befürworter zur Rückkehr des Wolfes wie auch die Gegner polarisieren das Thema für sich, laut und deutlich und vor allem ohne die Erlaubnis für Zwischenrufe. Ein Jagdportal dokumentiert das Foto. Kieferknochen, eine fein abgenagte Wirbelsäule, Rippen und Fellreste. Kampfdackel postet aus Mühlheim am Main: »Das ist alles, was von einem übrig bleibt, wenn man mit dem Wolf spielt!« Und die Gegenseite wartet nicht: »Jägerdeppen abknallen, in die Grube und gut ist.« Dr. Marschall von Stammheim verurteilt alle unsachlichen Posts, die der Jagd- und die der Wolfsgegner. Aus unseligen Worten können böse Taten werden, befürchtet er. Der Rechtsanwalt weicht nicht von seiner Meinung ab, dass es demnächst zu Zusammenstößen zwischen Menschen und Wölfen kommt und dann wird sich das Zusammentreffen zwischen Menschen und Wolf bestimmt nicht wie das Knuddeln eines 125 Kuscheltieres anfühlen! Da wird irgendwann ein Mensch zu Schaden kommen. »Die Wölfe breiten sich schnell aus und haben die Scheu vor den Menschen verloren.« Mit diesem Satz geht er in die Vorträge und Diskussionen. Dagegen vertritt der NABU immer noch die Meinung, dass seit der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland noch kein Mensch vom Wolf gebissen worden ist. Dr. Marschall von Stammheim hat versucht mit NABU-Verantwortlichen über die Ausbreitung der Wölfe in Deutschland ins Gespräch zu kommen. Die Möglichkeit, gefährliche Situationen für den Menschen zu beleuchten. Leider kommt es zu keinem Gespräch. Wolfsfreunde werfen dem Anwalt Panikmache auf hohem Niveau vor. »Sexualgestörte Person, die mit Minderwertigkeitsgefühlen und kleinen Genitalien Tiere tötet, um etwas zu spüren, müsst ihr ein schlaues Raubtier töten!« Darüber lacht er nur. Er steht auf der Gewinnerseite im Leben und manche Menschen beneiden ihn nicht nur um seinen Ruhm und das viele Geld, sondern auch um die junge Frau, die ihn nicht nur wegen des Geldes geheiratet hat. Und als alter Platzhirsch hat er in seinem Leben richtig viel Spaß gehabt.

Vor einigen Tagen hatte ich die Frage gestellt: Meisenhochzeit bei minus 9 Grad Celsius – Haben die Meisen einen Vogel?

Hier die Auflösung:

In Zeiten von Coronakrise und einer sich schnell verändernden Zeit haben Weltverschwörungstheoretiker Hochkonjunktur. Der verängstigte Mensch hält die Existenz von Geheimbünden als Verursacher unerklärlicher Vorkommnisse oder sie geben nicht erklärbaren Phänomenen eine mystische Ursache. Doch wer eine naturwissenschaftliche Bildung hat, der weiß, dass alle Vorgänge auf der Erde über einfache Naturgesetze erklärbar sind. Alleine die Zusammenhänge zu erkennen, fällt vielen Menschen mit wenig Naturbildung schwer. Dies ist natürlich bei der diesjährigen Meisenbalz Anfang Februar bei klirrender Kälte deutlich unter -10 Grad nicht anders.

Zunächst gilt es im Vorfeld festzustellen, dass bei fast allen Tieren das Paarungsverhalten durch ein Ansteigen des Nahrungsangebotes, hier insbesondere der Anstieg des Eiweißgehaltes der Nahrung, den für das Paarungsverhalten notwendigen Hormanspiegelanstieg auslöst. Der Anstieg des Eiweiß im Futter signalisiert dem Körper ein Überhang an Nährstoffen. Dieser Eiweißüberhang in der Nahrung dient der Aufzucht der Jungen - das Paarungsverhalten setzt ein.

Doch es gibt auch Ausnahmen. Grund hierfür ist oft ein genau getakteter, sehr enger zeitlicher Aufzuchtkorridor für die Jungen. Von den Meeresschildkröten auf den Galapagosinseln weiß man, dass sie die Eiablage an Land exakt auf den bevorstehenden Vollmond abstimmen, damit die schlüpfenden Jungen den extrem starken Tiedenhub an Vollmond nutzen können, um das rettende Meer leichter zu erreichen.

Bei den Meisen ist es sehr ähnlich, allerdings ist es nicht der Zyklus der Mondphasen, sondern der Jahreszyklus der Sonne.

Zuerst aber bedarf es eines Exkurses in die Mathematik, genauer in die Trigonometrie, um die Meisen zu verstehen. Der Sonnenaufgang und Sonnenuntergang beschreibt im Jahresverlauf eine Sinuskurve. Der unterste Wendepunkt der Sinuskurve ist um den 21.12. eines Jahres und wird als Wintersonnenwende bezeichnet. Auch wenn dieser Tag genau feststeht, so verändert sich in der Woche um den 21.12 am Sonnenaufgang und Sonnenuntergang nichts. Vom Wendepunkt am 21.12. bis zum Jahresende sind alle Tage fast gleich lang.
Erst im Januar beginnen sich langsam Sonnenaufgang und Sonnenuntergang zu verändern und die Tage werden wieder länger. Doch bis Ende Januar werden die Tage jeweils nur um 1-2 Minuten pro Tag länger, eine Veränderung , die kaum wahrgenommen werden kann.
Doch Anfang Februar verändert sich plötzlich die Geschwindigkeit der Tageslichtverlängerung innerhalb weniger Tage stark . Die Sinuskurve hat die Wendephase abgeschlossen und steigt nun stark an. In der Summe von Sonnenauf- und Sonnenuntergang verändert sich die Tageslänge nun täglich um etwa 8 Minuten. Genau diese Ende der Wendephase in der Sinuskurve spüren die Meisen genau und sie beginnen mit der Balz.

Jagdverpachtung Nordrhein-Westfalen

In den ersten 10 Tagen Anfang Februar verläßt die Sonne den Wendepunkt der Sinuskurve. Erst jetzt werden die Tage spürbar länger und die Meisen beginnen mit der Balz.  


Mir zeigen diese Naturphänomene immer wieder, wie wichtig es ist, naturwissenschaftliche Gesamtzusammenhänge zu erkennen. Fehlt einem dieses Wissen, wird man schnell Opfer von Weltverschwörungstheoretikern.
Es zeigt aber auch, wie sehr unserer Himmelskörper und der Kosmos auf unser tägliches Leben Einfluß nehmen, -ohne das wir es wahrnehmen- , weil eine naturwissenschaftliche Untersuchung/Erforschung unterbleibt.

Natürlich will ich niemanden seinen Glauben an Geheimbünde, Esoterik oder mystische Vorgänge nehmen. Mich würde es schon freuen, wenn dieser scheinbar so unbedeutende Vogel wie die Meise, der über eine derart sensible Wahrnehmung seiner Umwelt verfügt, den Lesern dieses Blogs ein wenig mehr Ehrfurcht vor der Natur lehrt.

 

Waidmannsheil

Euer

Stefan

 

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Jagdverpachtung Nordrhein-Westfalen

Nationalparke Harz und Hochharz bestehen seit 10 Jahren

Klirrende Kälte und 40 cm Schnee im Knüllwald, doch die Meisen beginnen mit der Balz

Der Hundehalter hat einen Riesenvorteil gegenüber allen anderen Menschen: Er muss morgens in aller Frühe raus, bei jedem Wetter und kann die Natur genießen, während der hundelose Mensch sich im Bett nochmal umdreht. Fiffi ist gnadenlos, wer nicht freiwillig aufsteht, der bekommt die nasse Nase zu spüren.
In den letzten Tagen war man bei dem herrlichen Winterwetter dem Hund sogar dankbar, dass er einen aus dem Bett warf. Die Frage, was man anziehen soll, stellt sich nicht. Alles, was an der Garderobe hängt, wird gebraucht. Ach was haben es die Hunde gut. Raus aus dem Körbchen und schon stehen sie schwanzwedelnd an der Tür.

Beißend kalt war es heute Morgen um 8.20 Uhr, als ich das Haus verließ, das Quecksilber des Thermometers war auf -9 Grad Celsius gerutscht. Da kann man nur mit großen Schritten ein hohes Tempo vorgeben, um schnell warm zu werden. Ich marschierte gen Osten der glutrot aufgehende Sonne entgegen und die 40 cm hohe geschlossene Pulverschneedecke glitzerte. Bei diesem märchenhaften Bild sollte es ein längerer Morgenspaziergang werden, ich wollte diese seltene Winterlandschaft genießen.
Als ich den Wald erreichte, wurde ich von Dutzenden von Meisenhähnen und ihrem Balzgepiepe begrüßt. Als ich einige Meter in den Wald gegangen bin, sehe ich einen Kleiber, auch Spechtmeise genannt, mit Nistmaterial an einer Eiche baumaufwärts laufen. Dieses fröhliche Vogelgezwitscher der Meisenvögel mag so gar nicht in die Winterlandschaft passen, doch der aufmerksame Naturbeobachter weiß um die Ursache dieser Meisenhochzeit.

Die Meisen sind hochsensible Tiere und sie spüren eine Veränderung, die mit dem momentanen Wetter nichts zu tun hat.

Nun die Frage: Was genau ist es für eine Veränderung in der Natur, die die Meisen seit etwa 14 Tagen spüren, die sie dazu treibt, mit der Paarung und dem Nestbau zu beginnen?  Kleiner Tipp: Es hat etwas mit Mathematik zu tun.

 

Waidmannsheil

Euer

Stefan

 

Hier die Auflösung des Rätsels: "Warum die meisen keinen Vogel haben"

 

https://www.jagdverein-lehrprinz.de/

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Nationalparke Harz und Hochharz bestehen seit 10 Jahren

 

 Die Coronakrise hat auch große Auswirkungen auf den Hundeschulmarkt: Immer mehr im Homeoffice befindliche Bürger legen sich einen Hund zu, schließlich ist man viel zu Hause und kann sich, weil man nun genügend Zeit hat, den schon immer gewünschten Hund zulegen. Er soll einen dann bei den täglichen Spaziergängen begleiten und genug Zeit für die Erziehung des Hundes hat man schließlich auch.

Dies führt zu einem sprunghaft ansteigenden Bedarf an Hundeerziehungsratgebern, die einem bei der Bewältigung der Probleme mit dem Vierbeiner helfen, was wiederum unsere in der Coronakrise nach Aufträgen suchenden Marketingexperten auf den Plan ruft. Seit einigen Tagen geistert nun eine sehr aufwendige Werbekampagne der Doguniversity UG aus Oberhausen durch die sozialen Netzwerke.

Als ich mich mit der Homepage der Doguniverity UG beschäftigte und die Homepage aufsuchte, viel mir sofort der Hinweis auf die kostenlose Hundefibel auf, die mit dem Slogan „Hundeerziehung leicht gemacht“ wirbt.

Wurfmeldung Foxterrier Baden-Württemberg

 

Da ist er wieder, der Marketingbegriff "leicht", "light" und "leicht gemacht" Scheinbar haben die Marketingexperten der Doguniversity meinen Artikel von vor 12 Jahren gelesen und beherzigt, denn bereits im Jahr 2008 schrieb ich einen Artikel mit dem Titel:“ Jagdhundeausbildung ist Schwerstarbeit mit einem Vermarktungsproblem“ 

Zitat aus dem Artikel: „Da haben es Menschen, die es versehen, mit dem Zeitgeist , anglizistisch "mainstream" Geschäfte zu machen, wesentlich leichter. Sie schreiben ein Hundebuch, das wirkungsvoll vermarktet werden muss und geben ihm den Titel "Hundeerziehung leicht gemacht". Ein Buch, das bereits mit einer Lüge beginnt, weiß doch jeder erfolgreiche Hundeausbilder, dass Hundeausbildung Schwerstarbeit ist und niemals leicht. Aber ein Produkt oder eine Dienstleistung, die dass das Wort "leicht" erhält, lässt sich in der heutigen Zeit besser vermarkten als eine Dienstleistung, die man mit dem Wort "Schwerstarbeit" verbindet.“

Nein, liebe Marketingexperten, Hundeerziehung ist niemals "leicht" oder "light". Hundeeerziehung ist mühevoll und es fordert, um erfolgreich zu sein, weit mehr, als sich nur eine Fibel zu kaufen. Hundeerziehung als leicht zu bezeichnen ist eine glatte Lüge!

Meine Hoffnung, die ich vor 12 Jahren hatte, dass sich etwas an der Hundeerziehung ändert , hat sich nicht erfüllt. Noch immer wirbt man mit dem Slogan “Hunderziehung leicht gemacht“, wenn man geschäftlichen Erfolg haben will. Noch immer werden die  Begriffe, die für eine erfolgreiche Hundeerziehung notwendig sind, wie "schwer", "mühevoll", "anstrengend" , "Disziplin", "Gehorsam", "Führung" von den Maketingexperten gemieden, wie der Teufel das Weihwasser. Auch auf der Seite der Doguniversity sucht man diese Begriffe vergebens.

Diese Hundefibel wird den Frust vieler Hundehalter weiter steigern, weil sie durch ihre Unbedarftheit den Verlockungen der Marketingexperten erlegen sind und die Kampagne der Doguniversity genau das suggeriert, was die Hundehalter gerne hören wollen: „Hundeerziehung ist leicht!“

Am Ende sind es die vielen Hunde, die in den Tierheimen landen, die diese Irrungen einer Gesellschaft ausbaden müssen. Es ist einfach nur traurig.

Waidmannsheil

Euer

Stefan

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Wurfmeldung Foxterrier Baden-Württemberg

 

Donnerstag, 21 Januar 2021 18:25

Ebay löscht alle Begehungsschein- und Jagdpachtangebote

geschrieben von

Bauern fordern mehr Kooperation beim Naturschutz

Auch die großen Onlineanzeigenportale werden immer häufiger Opfer der strengen internationalen Complianceregeln

Wer wiederholt jagdliche Gesuche oder Angebote einstellt, dem droht ebay mit Sperrung.

Dass die Jagd bei vielen Menschen auf wenig Gegenliebe stößt, ist vielen Jägern bekannt. Insbesondere das Einstellen von Erlegerfotos und reißerische Jagdanzeigen internationaler Jagdreiseanbieter haben wenig zum besseren Image der Jäger beigetragen.
Seit einigen Tagen hat das größte Onlineanzeigenportal ebay sämtliche Jagdangebote, ob Begehungsscheine, oder Jagdpachtangebote gelöscht. Auch neu eingestellte Anzeigen werden binnen kürzester Zeit gelöscht und es wird im Wiederholungsfall der Anzeigenschaltung mit der Kündigung des Accounts gedroht.

Somit wird auch der einfache Jäger bei der Suche nach einer Jagdmöglichkeit Opfer der strengen „Complianceregeln“, denen schon viele Repräsentationsjagden großer Konzerne in den letzten Jahren zum Opfer vielen. Es gibt zwar kein Gesetz, das den Compliance großer Unternehmen regelt, aber es finden sich genügend Obermoralisten, die gerne den Gesetzgeber spielen. Eine öffentliche Anprangerung durch Tierrechtsorganisationen , Jägern beim Finden von Jagdmöglichkeit behilflich zu sein, wollte die Geschäftsleitung von Ebay wohl aus dem Weg gehen. Wir vom Deutschen Jagdportal werden diese Complianceregeln nicht akzeptieren und weiterhin Jägern bei der Suche nach Jagdmöglichkeiten unterstützen. 

Für alle, die weiterhin auf der Suche nach einer Jagdmöglichkeit sind, empfehlen wir das Angebot des Deutschen Jagdportals für Begehungsscheinsuchende. Dort bieten wir das Gesuchsangebot mit einer Veröffentlichungsdauer von fast 15 Monaten zum Sonderpreis von 39,90 Euro an. Dazu wird das Gesuch sowohl in die Jagddatenbank eingestellt, als auch im Kleinanzeigenmarkt veröffentlicht. Zudem kann man bei uns anrufen und wird bei der Gestaltung der Anzeige in einem persönlichen Gespräch von einem erfahrenen Jäger beraten. 

 

Waidmannsheil

Euer

Stefan

Bauern fordern mehr Kooperation beim Naturschutz

 

 

Samstag, 09 Januar 2021 12:05

Hommage an (m)eine Wachtel

geschrieben von

Kommentar: „Sogenannte Spielregeln“

Der Deutsche Wachtelhund - mehr als nur ein Stöberhund

Mein erster Kontakt

Seit meinen Kindertagen bin ich mit der Jagd eng verbunden. Schon vor der bestandenen Jägerprüfung mit dem 16. Lebensjahr kümmerte ich mich zu Hause um die Hunde. Da ich jagdlich in Niederwildrevieren groß wurde, war mir anfangs der Wachtelhund weitestgehend unbekannt. Erst meine jagdlichen Kontakte zu waldreichen Hochwildrevieren während meines Studiums brachte mir den Wachtelhund näher. Nach dem Studium musste wieder ein Hund her, denn die hundelose Zeit war für mich nicht länger hinnehmbar. Auch ich war als passionierter Jäger und natürlich auch als Hundeliebhaber von der unbändigen Passion dieser Rasse fasziniert. Doch beim Einholen von Erfahrungen anderer Jäger über diese Rasse kamen mir Zweifel.
Da ich großen Wert auf Führigkeit und Gehorsam lege, rieten mir die meisten Jäger ab. Aussagen wie: “Die hören nicht, die jagen nur“ oder scherzhaft: Frage an einen Wachtelhundbesitzer: „Wo ist denn Ihr Wachtel?“ Antwort: „Entweder noch im Wald oder schon zu Hause“. Monatelang konnte ich mich nicht entscheiden, ob es wieder ein führiger Münsterländer oder ein Wachtelhund sein soll. Am Ende siegte die Überzeugung, dass ich bisher zu allen Hunden den notwendigen Kontakt aufbauen konnte, um den Gehorsam zu erhalten, der für ein erfolgreiches Gespann unabdingbar ist. Durch Vermittlung von Frau Hering vom Forstamt Darmstadt war schnell ein Kontakt zu einer Züchterin geknüpft und beim ersten Besuch bei Frau Wissing stand fest, eine der zwei zur Auswahl stehenden Hündinnen sollte es sein.
Die ersten Monate

Mir war die Herausforderung bewusst, die mit dem Kauf auf mich zu kam. Deshalb war der Tag, an dem ich „Dione von der Silberkehle“ abholte, nicht nur mit Freude erfüllt. Mich begleitete auch ein mulmiges Gefühl ob der Aufgaben, die mit dem Hund auf mich zukamen. Dass ich als Selbständiger mir die Zeit einteilen kann, kam meinem Vorsatz, den Hund die ersten Monate nicht alleine zu lassen, sehr zu gute. Voraussetzung einer Hundeausbildung ist, dessen Ausgeglichenheit zu erlangen. Diese wiederum erhält man durch einen klar getakteten Tagesablauf. Dadurch war „Dixi“, wie ich sie von nun an rief, nach einer Woche stubenrein und ich machte mit ihr vom ersten Tag an ohne Leine meine ausgedehnten Spaziergänge. Erst nachdem sie sich ausgetobt hatte, wurden die notwendigen Kommandos geübt. Die Länge dieser Übungen habe ich immer daran festgemacht, wie belastbar ich selber war. War ich selbst nervös oder ungeduldig, so fielen die Übungen kurz aus oder fanden gar nicht statt. Um den Hund nicht zu überfordern, beschränkte ich den Übungszeitraum auf maximal 15 Minuten. Außerdem wechselte ich ständig die Örtlichkeiten, um klar zu machen, dass Gehorsam nicht auf einen bestimmten Ort beschränkt bleibt. Die Lernfähigkeit im 3. und 4. Lebensmonat war enorm und verblüffte mich. Da ich mir vorgenommen hatte, den Hund bei allen Reviergängen und bei allen Autofahrten mitzunehmen, musste das Ablegen unter dem Hochsitz und im Auto geübt werden. Nach noch nicht einmal 3 Ansitzen wusste Dixi, dass sie 2-3 Stunden auf ihrer Decke unter dem Hochsitz zu liegen hatte. Dies ging natürlich nicht ohne Probleme ab. Den ersten Ansitz konnte ich völlig vergessen. Kaum oben angekommen, ging das Wimmern los. Nicht nur, dass der Ansitz keinerlei Anblick bescherte, auch plagte mich Tags darauf fürchterlicher Muskelkater in den Oberschenkeln, da ich unzählige Male die Leiter hinauf und hinunter gestiegen war.
Bei den Reviergängen an den folgenden Tagen lief mein Hund zu allen Hochsitzen, an denen wir vorbeikamen und setzte sich freudig unter die Leiter. Es war eine besondere Freude in die auf Lob wartenden Augen des Hundes zu schauen, die den Ausdruck hatten: “Na, kann ich das nicht toll?“ Da ich Dixi auch immer auf meine bundesweiten Baustellen mitnahm, musste sie sich an die weiten Strecken gewöhnen. Das früh anerzogene Ablegen ohne Sichtkontakt kam mir dabei besonders zu Gute, da alle Autobahntankstellen Selbstbedienungsrestaurants haben. Geduldig wartete sie am Tisch liegend, in einer völlig fremden Umgebung, bis ich mir Kaffee geholt hatte. Dies stieß immer auf große Aufmerksamkeit bei den anderen Gästen, zumal man ihr ansah, dass sie noch ein Welpe war.
Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass ich ihr den Appell komplett in den ersten 4 Monaten beigebracht habe, also in einer Zeit, in der der natürliche Jagdtrieb noch nicht vorhanden war und sich somit der Hund völlig auf die Ausbildung konzentrieren konnte. Oft habe ich mich über das schnelle Ermüden bei der Ausbildung von anderen Hunden gewundert. Bei meiner Wachtel hat mich immer wieder die Freude und Erwartungshaltung in den Augen fasziniert, wenn sie merkte, dass es etwas Neues zu lernen gab.

Pubertät

Mit Dixis Eintritt in die Pubertät kamen auch auf mich die ersten Rückschläge zu. Es war nicht nur der unbändige Jagdtrieb, sondern auch der starke Eigencharakter des Hundes, der sich nach 8 Monaten entwickelte und mich manchmal zur Verzweiflung trieb. Ausgedehnte Stöber- und Spurarbeit an Autobahnhängen der A5 in mehreren hundert Metern Entfernung von mir ohne Rufkontakt hätte jeden Prüfer begeistert. Ich stand schweißgebadet da und wartete auf die fast sichere und tödliche Kollision mit einem aus der nicht enden wollende Menge an LKW! Auch die Böschung des Bahndammes barg Kaninchen in großen Mengen, die unbedingt - trotz Rufen - alle herausgestöbert werden mussten. Auf den IC, der mit einer Geschwindigkeit von 160 km/h vorbeijagte, konnte hier keine Rücksicht genommen werden!

Und dann soll man den Hund noch loben, wenn er völlig abgejagt nach scheinbar endlos langer Zeit neben einem wieder erscheint! Als ich ihr das erste Mal unverständlich klar machte (ich zog ihr am Behang), dass es mir nicht passte, dass sie in Rufnähe nicht vom Stöbern abließ, quittierte sie mein Verhalten mit der für einen charakterstarken Hund typischen Art: Wenn sie wieder trotz Rufens ihre ausgedehnten Eigenjagd abgehalten hatte, kam sie zurück, setzte sich 20-30 Meter von mir hin und sah sich gedankenlos um, als ob nichts passiert wäre. Dann wartete sie so lang, bis ich sie abholte. Wir haben uns in den letzten Jahren in der Form geeinigt, dass ich nichts gegen ihre gelegentlichen Ausflüge habe. Sie kommt aber mit der gleichen Schnelligkeit zurück, mit der sie die frische Fährte gearbeitet hat. Dies brachte uns natürlich auf der Prüfung erhebliche Abzüge im Fach Spurwille ein. Aber es wurde auf der Prüfung auch die enge Bindung gelobt, die der Hund an mich hatte. Die starke Zersiedlung der Landschaft an der Hessischen Bergstraße, in der ich lebe, lässt einen weit jagenden Wachtel einfach nicht zu. Es sei denn, man akzeptiert, dass der Hund irgendwann Opfer des Straßenverkehrs wird. Erstaunlich ist die Fähigkeit des Hundes nach einiger Zeit, diese unerwünschten Ausflüge sehr genau von der gewollten weiträumigen Stöberarbeit auf Treibjagden unterscheiden zu können.

Eigene Persönlichkeit

Wie kaum eine andere Rasse hat der Wachtelhund einen sehr ausgeprägten Eigenwillen, was ihm irrtümlicherweise den Ruf eines unführigen Jagdhundes eingebracht hat. Die dies behaupten, sind sich nicht bewusst, welche hohen Anforderungen an einen Sau-scharfen Stöberhund gestellt werden. Im Gegensatz zu allen anderen Hunderassen, mit Ausnahme der Terrier und des Dackels ist der Wachtelhund ein Einzeljäger. Einem Einzelkämpfer gleich, schicken wir ihn in völlig unbekanntem Terrain in Dickungen, die selbst für Hunde kaum zu durchdringen sind. Dort soll er Sauen, die um das mehrfache größer sind als er, aus der sicheren Deckung treiben. Völlig auf sich selbst gestellt, muss er mit diesen oft lebensgefährlichen Situationen fertig werden. Hilfe ist in diesen schwierigen Fällen von seinem Herrn im seltensten Falle zu erwarten. Dass solch ein Jagdhund einen eigenen, auf uns oft stur wirkenden, Charakter entwickelt, ist vor dieser Betrachtungsweise logisch. Es dauerte einige Jahre, bis ich erstmals erleben konnte, wie meine Wachtel eine größere Rotte Sauen, die flüchtig das Treiben verließ, in geringer Entfernung tief bellend begleitete. Mir wurde Himmelangst, als ich den direkten Größenvergleich erlebte. Mir viel sofort der Vergleich mit einem Indianer ein, der versucht, einen neben ihm laufenden Büffel zu erlegen. Erst danach wurde mir klar, dass sie in den letzten Jahren ausreichende Eigenerfahrungen gesammelt haben musste, um zu wissen, wie man mit dieser gefährlichen Situation umgeht. Dies mußte sie jedoch ganz alleine tun und ohne meine Hilfe! Die hohe Eigenständigkeit ist somit auch ein Teil eines notwendigen Überlebens im Jagdbetrieb.

In vielen anderen Situationen kann man den Eigencharakter und hohe Selbständigkeit des Wachtelhundes kennen lernen.
Es ist für mich auch heute noch faszinierend, mit welcher Selbstverständlichkeit meine Wachtel nach oft über einer halben Stunde Stöberarbeit in völlig unübersichtlichen Wäldern wieder zu mir zum Stand zurückfindet. Als ich als Jugendlicher die Niederwildjagden miterlebte, verging keine Treibjagd, ohne dass nicht irgend ein Hund verloren ging. Die vielen Wachtel, die auf den großflächigen Bewegungsjagden stöbern, finden sich fast immer am Ende eines Treibens wieder ein. Der Orientierungs- und Geruchssinn, der in dieser Form ausgeprägt ist, wie bei kaum einer anderen Rasse, ist beim Wachtelhund (über)lebensnotwendig. Auch ist es erstaunlich, wie überjagende Wachtelhunde zum Treiben zurückkommen. Sie wissen immer ganz genau, wenn sie an der Schützenkette das Treiben verlassen, und dass sie sich außerhalb des Treibens befinden. Nach erfolglosem Arbeiten der Fährte kehren sie schnell und sicher ins Treiben zurück.

Bei meinen ausgedehnten Revier- und Spaziergängen laufe ich auch Strecken, die ich aus irgend welchen Gründen seltener einschlage. Dabei bin ich immer wieder erstaunt, welche Merkfähigkeit ein Wachtelhund über mehrere Jahre hat. Auf einem Reviergang, den ich schon über ein Jahr nicht mehr gemacht hatte, erhöhte meine Wachtel das Tempo und verließ plötzlich zielsicher den Weg. Als ich ihr folgte, schöpfte sie an einem alten Brunnen, der sich wenige Meter neben dem Weg befand. Ihr war der Brunnen mit dem schmackhaft Wasser nach über einem Jahr wieder eingefallen! In mehreren anderen Situationen konnte ich unzweifelhaft erkennen, dass sie trotz längerer Abwesenheit genau wusste, wo wir waren. (Sämtliche, ihr einmal bekannten Kühlschränke erkannte sie noch nach Jahren!). Das Ablegen unter dem Hochsitz, schon als Welpe geübt, stellte die Hündin unerwartet mehrmals auf eine harte Probe. Von zwei erstaunlichen Situationen möchte ich berichten:

Es war Ende September, als ich versuchte, den im Sommer verpassten Bockabschuss nachzuholen. Wie so oft saß ich auf einer alten Leiter, Dixi lag brav auf Ihrer Decke unterhalb des Sitzes. Sie war damals gerade mal 1 ½ Jahre alt. In 300 Meter Entfernung ästen mehrere Stück Rehwild an einem halb abgedroschenen Maisacker. Einen schwachen Bock konnte ich erkennen. Durch die noch nicht abgeernteten Maisreihen konnte man ihn gut anpirschen. Alle Jagdutensilien einschließlich Hund mussten wegen des Anpirschens am Sitz zurückgelassen werden. Mühsam arbeitete ich mich an den Bock heran, schoss und war froh, als er im Schuss verendete. Nach der obligatorischen Zigarette ging ich zum Bock. Das Messer zum Aufbrechen hatte ich dabei und brach den Bock sofort auf. Als ich den Bock zum nahe gelegenen Weg schleppte, viel mir ein, dass ich im Jagdglück meinen Hund und die Jagdsachen am Hochsitz vergessen hatte! Als ich dort ankam, lag Dixi immer noch brav auf ihrer Decke. Sie zitterte vor Jagdfieber, hatte sie doch den Schuss gehört. Seit meinem Verlassen des Hochsitzes bis zu meinem Eintreffen waren weit mehr als eine Stunde vergangen.

Bei einem anderen Jagderlebnis wurde Dixis Gehorsam wieder auf eine harte Probe gestellt. Es war Blattzeit und ich bezog eine Leiter, die unglücklicherweise dort aufgestellt worden war, wo das Rehwild gerne auf die Wiese zog. Um aber einen besseren Überblick über das Gelände zu bekommen, kam kein anderer Standort in Frage. Wieder lag Dixi auf ihrer Decke unter der Leiter. Es dauerte auch keine halbe Stunde, als lautes Knacken das Treiben eines Bockes ankündigte. Das Treiben kam schnell näher und schon stand nur wenige Meter neben der Leiter ein Schmalreh, äugte zurück, schlug eine Bogen um die Leiter und verschwand wieder im Wald. Kurz darauf erschien auf die gleiche Weise der Bock und verschwand ebenso. Sofort blickte ich nach unten zu meinem Hund. Dixi lag brav auf ihrer Decke und sah vorwurfsvoll zu mir hoch! „Brav, ganz braver Hund“ flüsterte ich zu ihr hinunter. Durch das frühe, im Welpenalter anerzogene Ablegen unter dem Hochsitz kam ihr gar nicht die Idee, ihrem Jagdtrieb zu folgen und sie blieb liegen. Die Fähigkeit, sich seinen eigenen Neigungen nicht willenlos hinzugeben, setzt auch bei Hunden eine ausgeprägte Persönlichkeit voraus, ohne die die oben beschriebenen prekären Situationen gar nicht gemeistert werden können. Stresssituation sind sicherlich nichts für schwache Charaktere, dies gilt nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere.
Ein weiteres Phänomen ist die ausgeprägte Liebe zu Kindern. Auch hier entwickelt sie eine interessante Kombinationsfähigkeit. Direkt neben dem Garten meiner Schwägerin befindet sich ein Bolzplatz. Während des sommerlichen Kaffeetrinkens liegt Dixi brav unter dem Tisch. Sobald sie Kinderstimmen hört, jagt sie auf den Bolzplatz, sucht einen passenden Stock und rennt zum nächst besten Kind. Im Gegensatz zu Erwachsenen, bei denen sie den Stock ordentlich im Fang behält, weiß sie, dass die Kinder Angst haben, und legt ihn deshalb vorsichtig vor deren Füße. Sitzend in einigen Metern Entfernung stiert sie gebannt auf den Stock, um unmissverständlich klar zu machen, was sie will. Alle Kinder wissen immer genau , worum es geht. Auch hier zeigt sich, dass der Wachtelhund gewohnt ist, im Zweifelsfall die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Bei den die meisten anderen Hunderassen ist diese Selbständigkeit eher unerwünscht.
Nichtjäger, denen ich von der unbändigen Jagdpassion der Wachtelhunde erzähle, können kaum glauben, dass solche Hunde gleichzeitig so kinderlieb sein können.

Die letzten Jahre

Auch für Dixi kam irgendwann der Herbst des Lebens. Immer mehr machte sich ihre Hüft-Dysplasie bemerkbar. Das Treppensteigen fiel ihr immer schwerer und die vielen Jahre ihrer Vitalität und oft scheinbar unerschöpflicher Ausdauer zeigten ihre Spuren. Hinzu kam der Krebs, er sich erst am Gesäuge und dann auch an den Lymphdrüsen zeigte. Es darf nicht unerwähnt bleiben, dass sie in den letzten Jahren Haus und Garten mit vielen Pflegehunden teilte und ihre Geduld in ihrem hohen Alter oft auf eine harte Probe gestellt wurde. Dabei versäumte sie es aber nie, mir immer wieder vorwurfsvolle Blicke zu zuwerfen, in denen sie ihr Missfallen über die oft unerzogenen Artgenossen unverholen zum Ausdruck brachte. Trotzdem war sie mir bei der Integration der Pflegehunde eine große Hilfe. Wie die alte Leiterin eines Internates maßregelte sie die Pflegehunde, wo sie nur konnte und die oft rüpelhafte Pflegehunde akzeptierten erstaunlicherweise bedingungslos ihre Anweisungen und ihre privilegierte Stellung. Als der Krebs ihr die letzten Kräfte zu rauben drohte und sie sichtbar keine Lebensfreude mehr zeigte, war der Zeitpunkt gekommen, mit ihr den schweren letzten Gang anzutreten. Am Morgen des 14.7.2006 erlöste der Tierarzt sie von ihren Schmerzen. Was bleibt sind die Erinnerungen an über 12 Jahre des Zusammenlebens mit einem einzigartigen Jagdhund.

Fazit

Es ist Zeit, zurückzuschauen. Alle Bedenken, die ich hatte, als ich meinen ersten Wachtelhund erwarb, haben sich völlig in Luft aufgelöst. Zahlreich sind die Menschen, die fasziniert sind von der engen Bindung, die Dixi zu mir hatte. Blickkontakt war die häufigste Kommunikation. Ohne das Kommando „Fuß“ lief sie kilometerlang neben mir her, wenn ich durch den Wald pirschte. Ich habe zahlreiche Plätze, an denen ich gerne verweile, wenn ich meine Spaziergänge mache. Lief Dixi vor mir her, so wartete sie dort immer in sitzender Haltung bis ich nachkam. Diese tiefe Bindung hatte sicherlich ihre Ursache darin, dass ich vom ersten Tag an den starken Eigencharakter des Hundes akzeptiert habe. In zahlreichen Situationen betonte der Hund seinen Eigenwillen, dem ich auch, sofern es die Situation erlaubte, nachgab. Blinder Gehorsam, den viele Hundeführer ihrem Hund anerziehen wollen, ist von einem Wachtel nicht zu erwarten. Vielmehr muss der Wachtelhund täglich gefordert und akzeptiert werden, was den Führer unter einen ständigen Beschäftigungsdruck bringt. Immer wieder liest man von enormen Leistungen junger Wachtelhunde in den Vereinsnachrichten. Aber immer steht auch eine Führerin oder ein Führer dahinter, die es geschafft haben, die Fähigkeiten des Hundes zu wecken und zur vollen Entfaltung zu bringen. Die züchterischen Erfolge des Vereins und seiner Mitglieder sind unbestreitbar und sie werden auch in Zukunft im Mittelpunkt der Vereinstätigkeit stehen. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass nur Führerinnen und Führer, die die Charakterstärke des Hundes erkennen, durch Geduld und Konsequenz beim Führen eines Wachtelhundes die wirkliche Leistung und Fähigkeiten herausarbeiten können. Nur so können die Stärken dieser Rasse in die Öffentlichkeit getragen werden. Ein führiger selbstbewusster und passionierter Wachtelhund ist die beste Werbung für eine Hunderasse, von der selbst die meisten Jäger eine völlig falsche Meinung haben.


Waidmannsheil

Euer

Stefan

Der Artikel erschien erstmalig am 9.3.2007 auf dem Jagd Blog  - das etwas andere Jagdtagebuch

Donnerstag, 07 Januar 2021 10:36

Der jagdlich brauchbare aber unbrauchbare Jagdhund

geschrieben von

 Wurfmeldung Kleine Münsterländer

Deutsch Drahthaar Rüde Bruno, mit aboluter Schärfe, aber ohne den dafür notwendigen Gehorsam

Wer einige Jahre im Jagdhundetierschutz gearbeitet hat, der weiß, dass ein Jagdhund aus diesem Milieu gut mit einem Überraschungsei eines großen Schokoladenherstellers zu vergleichen ist. Nur mit dem Unterschied, dass sich mit dem Öffnen des Überraschungseis die Erwartungen und auch die Überraschungen selbst in Grenzen halten. Auch bei mir ist es bei den Jagdhunden nach Dutzenden von Jagdhunden aus dem Tierschutz immer noch eine echte Herausforderung und die Spannung hält einige Wochen an!

Der Abgabehund Bruno, ein  Überraschungsei der besonderen Art

Bei Bruno, meinem aktuellen Drahthaar war das nicht anders. Durch seinen monatelangen Aufenthalt ohne Bewegung im Zwinger war er völlig abgemagert und verwahrlost. Auch war ihm wohl der Aufenthalt in einer Wohnung bis zum Zuzug zu mir völlig unbekannt. Doch diese Verwahrlosung, gepaart mit fehlender Erziehung kannte ich bereits von anderen Pflegehunden.
Seine aus meiner Sicht unhaltbaren Unarten stellten sich erst mit einiger Zeit heraus, als ich mit Bruno anfing, zu arbeiten. Ich lasse den Pflegehunden immer einige Wochen Zeit, damit sie ankommen und außer einiger weniger Übungen im Haus, werden sie im Gelände erst nur an der Leine ausgeführt.
Da der Grundgehorsam gut durchgearbeitet war, hatte ich Hoffnung, ihn insoweit an mich zu gewöhnen, dass ein Arbeiten ohne Leine schnell möglich ist. Zudem hatte er mit 58 Punkten auf der VJP den 3. Platz belegt und das mit 10 Punkten in der Führigkeit (!) Zusätzlich hatte er die Brauchbarkeit Schalenwild bestanden, eigentlich alles beste Voraussetzungen für einen führigen und jagdlich brauchbaren Jagdhund.

Bruno, der „Catkiller“

Doch mit dem Kontakt zu Wild in unmittelbarer Nähe zeigte er ein Unart, die ich in der Form noch nie bei einem Pflegehund kennen gelernt hatte: Es war nicht alleine der sichtige Kontakt zu Wild, sondern schon der Geruch des sich in unmittelbarer Umgebung befindlichen Wildes reichte aus, dass Bruno regelrecht explodierte. Ohne vorherige Ankündigung, einem Stromstoß gleich, wurde der Gehorsam sofort aufgelöst und er versuchte, ohne Laut zu geben, überfallartig das Wild sofort zu packen, wo er es vermutete. Als er mir dann noch an einem Abend beim Ausladen aus dem Auto über die Schulter sprang, um auf dem gegenüberliegenden Bauernhof die dort zahlreich lebenden Katzen zu packen, die er jedesmal beim Vorbeifahren gesehen hatte, war mir klar:
Bruno war als raubwildscharfer Drahthaar ohne ausreichendem Gehorsam zum „Raubwildkiller“  ausgebildet worden!
Potentiert wurde die extreme Raubwildschärfe, die bei Drahthaar nicht ungewöhnlich ist, mit einer sich immer weiter steigernden Hyperaktivität beim Jagen. Auch ohne dem Wild habhaft zu werden, steigerte er sich in eine unkontrollierbare Jagdgier. Der Wildkontakt und der damit verbundene warme Wildgeruch erzeugte eine derartige Reizüberflutung, dass er in keinster Weise mehr abrufbar war.
Als Bruno an einem Nachmittag nur 1 Meter neben mir nach 2 Stunden intensivem Training 200 Meter vor dem Dorf umdrehte und im Wald verschwand, kam er bis auf weiteres an die Feldleine.

1. Schritt: Der Wildkontakt wird von mir vorsätzlich herbeigeführt

Zuerst führte ich Bruno testweise an der Leine an Schalenwildeinstände heran und sorgte dafür, dass er warmen Wildkontakt bekam. Sein  Verhalten bestätigte meine Vermutung. Alleine der warme Geruch von Wild rief seine Unkontrollierbarkeit hervor, die jedes Abrufen unmöglich machte. Er war bei direktem Wildkontakt auch an der Leine nicht zu bändigen!
Nun muss man wissen, dass ein derart raubzeugscharfer Drahthaar, der immer wieder ohne gefestigten und bedingungslosen Grundgehorsam an Raubwild gearbeitet  wurde, keinerlei Vorstehfähigkeiten mehr zeigt. Auch die für die erfolgreiche Jagd unter der Flinte notwendige ruhige und konzentrierte Quersuche beherrscht solch ein Hund nicht (mehr). Mit dem Willen, das Wild zu suchen und sofort zu packen geht jede Ruhe beim Arbeiten unter der Flinte als typischer Vorstehhund verloren.

Umkonditionierug eines extrem jagdtriebigen Hundes durch Konfrontationstherapie

Der erneute Lockdown kam Brunos notwendigem Training  „Gehorsam am Wild“ zugute. Mein 4 x wöchentliches Langstreckenschwimmen von 1.000 Meter im städtischen Schwimmbad konnte nicht mehr stattfinden und wurde kurzerhand in einen täglichen 10 km Marsch durch das Knüllgebirge getauscht. Täglich ging es auf Waldwegen durch dichten großen Naturverjüngungsflächen des Hessenforst im Knüllgebirge mit großer Wilddichte an Rot- Schwarz- und Rehwild. Immer wieder muss der Hund durch Gehorsamsübungen zur Ruhe gezwungen werden, weil alleine der Geruch des Wildes im dichten naturverjüngten Buchenwald den Hund hochdreht. Durch die dichte Naturverjüngung herrscht eine fortwährend hohe Luftfeuchte, die den Geruch des Wildes zusätzlich verstärkt. Dieses Ruhetraining durch Gehorsamstraining am Wild muss bei solch jagdtriebigen Hunden wie Bruno viele Wochen durchgearbeitet werden, innerhalb weniger Tage erreicht man hier nichts. Wechselt Schalenwild über die Wege, geht reflexartig mein Blick zum Hund und es kommt das strenge „Platz“ und danach geht es mit strengem Fußlaufen weiter.  Ständig wechselnde Befehle zwingen den Hund, sich auf das Arbeiten mit dem Führer zu konzentrieren. Das Training endet erst, wenn beim Hund wieder Ruhe einkehrt. Einige Dutzend Wildkontakte sind notwendig, damit sich überhaupt erste Erfolge zeigen.

Gesellenprüfung nach 3 Monaten

Letzte Woche konnte Bruno dann seine Gesellenprüfung ablegen. Auf dem Weg in die Wälder führen unsere Wege immer über die ortsnahen Wiesen, wo er mittlerweile den Freilauf genießen kann. Allerdings wird streng auf die sehr eng gefasste  grüne Zone geachtet. Wird Bruno bei Wildgeruch hektisch, wird sofort mit Gehorsamsdrill geantwortet, bis er die notwendige Ruhe zeigt. Im Wald mit dem dort zahlreichen Schalenwild allerdings kommt immer noch die Feldleine aus Sicherheitsgründen zum Einsatz. Als wir die 500 Höhenmeter im Knüllgebirge erreichen, ist die Schneedecke vollständig geschlossen und das leichte Tröpfeln des tauenden Schnees läßt  das Wild in der Dämmerung am Abend besonders bewegungsaktiv werden. Traumhaftes Übungwetter, der gewünschte mehrfache Wildkontakt war mir sicher!

Es dauerte auch nur einige 100 Meter. Gleich mehrere Rehe überqueren den Waldweg ruhig ziehend. Mein Blick ging reflexartig zum 3 Meter vor mir stehenden Hund. Dieser wendete sofort den Blick von den Rehen weg zu mir, sah, dass ich ihn im Blick hatte und drehte um. Ohne dass ich einen Befehl gab, setzte er sich links neben mich und drückte seinen Körper an mein linkes Bein! Zitternd vor Jagdgier, aber in korrekter Position beobachtet er das über den Weg wechselnde Rehwild. Gesellenprüfung bestanden!

Diesem erfolgreichen Umkonditionieren gingen nun mehrere Monate intensivem Gehorsamstraining bei vorsätzlich herbeigeführtem Wildkontakt voran. Es bedarf vor allem bei älteren Hunden wie Bruno eines harten Trainings am Wild, bis dieser unkontrollierte Jagdtrieb durch den anfangs erzwungenen Gehorsam überlagert wird. Wer dieses lange Training mit vielen Rückschlägen nicht einkalkuliert, wird scheitern.
Es zeigt aber auch, dass Jagdhundeprüfungen sicherlich für Züchter eine Basis sind , mit der Zuchtentscheidungen getroffen werden können. Für einen Jäger, der einen Hund für die Jagd und den täglichen Gebrauch benötigt, haben diese Prüfungen keine Aussagekraft.
Auch wird aus meiner Sicht viel zu viel Bedeutung der jagdlichen Eignung beigemessen, was zu einem viel zu frühen Kontakt des Hundes mit Wild führt. Das Einarbeiten des bedingungslosen Gehorsams vor dem Arbeiten der jagdlichen Fächer wird hingegen vernachlässigt. Dies ist wohl auch der Grund, weshalb es häufig zu Diskussionen mit unüberwindbaren Standpunkten innerhalb der Jägerschaft über den Sinn und Zweck von Jagdhundeprüfungen und Rassehunden kommt, weil jeder aus unterschiedlichen Interessen der  Jagdhundeprüfung eine völlig andere Bedeutung beimisst.

 

Waidmannsheil

Euer

Stefan

https://www.jagdverein-lehrprinz.de/

email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Mobil: 0178 6141856

 

 Wurfmeldung Kleine Münsterländer

Dienstag, 29 Dezember 2020 11:25

Umfrage zur Jagdhundeausbildung heute - Auswertung Teil 2

geschrieben von

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Viel Luft nach oben! Junge Jagdhundeführer fordern professionelle und institionelle Unterstützung bei der Jagdhundeausbildung

Das Deutsche Jagdportal bedankt sich zunächst für das positive Feedback zu unserer ersten professionellen Umfrage zur „Jagdhunde - Ausbildung heute“ und den vielen angeregten Diskussionen in verschiedensten Foren.
Bevor wir nun im 2. Teil der Umfrage-Auswertung weitere Thesen präsentieren, folgen zunächst zusammenfassend die ersten fünf Thesen aus dem 1. Teil der Umfrageauswertung:

These 1: Die Umfrageergebnisse sind aussagekräftig zu einem Thema, das der Jägerschaft auf den Nägeln brennt.
These 2: Die Antworten stammen von einer erfahrenen, jagdhundeführenden Jägerschaft.
These 3: Die Jagdhundeausbildung ist insbesondere in der jüngeren Jägerschaft, die für die Zukunft des Jagdwesens steht, ein brandheißes Thema.
These 4: Die Ausbildung des Vollgebrauchsjagdhundes steht im Mittelpunkt des Interesses.
These 5: Jagdhundeausbildung wird zunehmend weiblich.

Die vollständige Umfrageauswertung Teil 1 mit den jeweiligen Thesen kann man hier nachlesen

 

Hier nun die Auswertung Teil 2:

6. Vergegenwärtigt man sich diese fünf Thesen nochmals, dann dürfte wohl nicht verwundern, dass sich mehr als 2/3 der Umfrage-Teilnehmer (68,3%) sehr für unterschiedliche Ausbildungsmethoden für Jagdhunde interessieren.

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 Überwältigende 62,2% der Umfrage - Teilnehmer würden gerne wöchentlich in einer Ausbildungsgruppe trainieren, weitere rund 20% sogar zweimal pro Woche.

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 Eine gute Ausbildungsgruppe zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass ein Ausbilder die Gruppe leitet (77,1%), dass man jagdliche Übungsmöglichkeiten bekommt (64,7%) und, dass alle Teilnehmer eine Prüfung anstreben (51,4%). Danach folgt der „Zwang“ der Gruppe zu regelmäßigem Training (32,9%), dass die Ausbildungsgruppe nicht zu groß ist (26,9%), dass die Hunde ähnlich alt sind (25,3%) und, dass die Konkurrenz untereinander anspornt (24,1%). Weniger von Bedeutung sind gleiche, teilnehmende Hunderassen (6,8%).

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Außerdem bestätigen 73,5%, dass sie bereits im Welpenalter mit der Ausbildung starten. Nur 24,1% beginnen erst mit ihrem Junghund (5-12 Monate) das Training und verschwindende 2,4% erst mit ihrem adulten Hund ab einem Jahr.

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Dabei zeigen die Umfrage - Teilnehmer deutlich, dass sie bereit sind für die Ausbildung ihres Jagdhundes auch Geld auszugeben. Eine gute Unterstützung bei der Ausbildung ist absolut wertvoll!

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 These 6:   Die jagdhundeführende Jägerschaft ist nicht nur sehr interessiert an gemeinsamer Jagdhundeausbildung unter Anleitung von Anfang        an, sondern auch bereit sich das etwas kosten zu lassen.

 

 

7. Überraschend dagegen ist, dass 66,2% der Teilnehmer fünf und mehr Sterne vergeben bei der Frage, ob es schwer ist, bei der Jagdhundeausbildung die richtige Unterstützung zu bekommen. Vielen fällt es offensichtlich nicht leicht, ihren großen Unterstützungsbedarf adäquat zu decken.

 

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Folgende Aussagen auf die Frage, woran es bei den Unterstützungsangeboten in der Jagdhundeausbildung mangele, geben hierzu weiteren Aufschluss:

73,1% sind der Meinung, dass die Auswahl an Hilfsangeboten tendenziell zu gering sei. 79% bedauern, dass es kein flächendeckendes Angebot gibt. 77,5% postulieren, dass die vorhandenen Unterstützungsangebote eher schlecht seien.

Drei niederschmetternde Ergebnisse für jeden Jagdhundeausbilder.

Immerhin 55,4% finden, dass es nicht genug Plätze gäbe. 68,7% bestätigen, dass  diese Mangelsituation nicht am Preis liege.

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 These 7:  Das Angebot an Jagdhundeausbildung ist relativ schwer zugänglich, quantitativ nicht ausreichend und qualitativ verbesserungsfähig

 

8. Wirft man nun einen genaueren Blick auf die verschiedenen, vorhandenen Unterstützungsangebote bei der Jagdhundeausbildung, dann wird eine erfahrene
Person, die ihre Hilfe anbietet, als mit Abstand am hilfreichsten eingeschätzt (168 von 251). Jagdgebrauchshundvereine folgen mit großem Abstand auf Platz zwei (91 von 251) und professionelle Jagdhundeschulen auf Platz drei mit 74 von 251 Stimmen. Es folgen im Mittelfeld Fachliteratur, Rassevereine und Lehrvideos. Recht abgeschlagen erweisen sich YouTube und Social Media. Diese Reihenfolge bleibt auch unverändert, wenn man die Einschätzung „sehr hilfreich“ und „mittel hilfreich“ pro Unterstützungsangebot addiert.
Offenbar erachten sehr viele Jagdhundeführer eine Mischung aus mehreren dieser Angebote als hilfreich. Interpretationsansätze, wie „Die Mischung macht’s“ oder „In
der Not von allem etwas“ stellen wir in den Raum.

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 These 8:   Gegenseitige Hilfe durch erfahrenen Jagdfreunde stellt alle professionellen/institutionellen Angebote in den Schatten.

 

9. Nun stellt sich die Frage, was jemanden auszeichnet, der bei der Jagdhundeausbildung wirklich als hilfreich empfunden wird. Auch hier läßt sich das
Umfrageergebnisse in eine Reihenfolge bringen, die unmißverständlich ist.

Ganz weit vorne liegen die „Softskills“ des Ausbilders. Er soll sich vor allem individuell auf die Probleme des Hundeführers einstellen können, mit seinem eigenen Hund als gutes Beispiel vorangehen und sein Wissen didaktisch gut vermitteln können (jeweils weit über 70%).

Mit nicht unerheblichem Abstand folgen die greifbaren Erfolge des Ausbilders selbst. Er sollte seine Hunde erfolgreich auf Prüfungen geführt hat (65,9%), sich auf
langjährige Erfahrung und viele Prüfungserfolge berufen können (50,2%) und ferner noch ein professionelles Konzept anbieten (36,5%).Wieder mit deutlichem Abstand folgen Attribute, wie eine Erlaubnis nach § 11

TierSchG nachweisen zu können ( 25,3%), „im Verein ehrenamtlich sein Wissen weiterzugeben“ (20,5%) und Verbandsrichter zu sein (14,9%).

Abgeschlagen auf der Wichtigkeitsskala ist Präsenz in Medien oder als Autor.

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These 9:   Die Softskills des Ausbilders sind wichtiger als alle anderen vorzeigbaren Auszeichnungen.

 

10. Abschließend noch ein kleiner Blick in die Zukunft.

Für die Corona-Zeit wünschen sich fast die Hälfte der Teilnehmer Coaching anhand von Videos ihres eigenen Trainings (42,6%), Live-Online-Kurse (24,1%) und
telefonisches Coaching (21,3%) sowie online-Kurse on demand (15,3%). Mehrfach-Auswahl war möglich.

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These 10:    Die Jagdhundeausbildung ist bereit für digitale Angebote.

 

Auf die Frage, ob klassische Hundeschulen künftig in den Jagdhunde - Ausbildungsmarkt drängen werden, ergab sich folgendes, eher kritisches Meinungsbild, das wir unkommentiert stehen lassen wollen.

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Zusammenfassendes FAZIT:  Die Jägerschaft will und muss brauchbare Jagdhunde für eine waidgerechte Jagd ausbilden, findet allerdings keine adäquate professionelle und/oder institutionelle Unterstützung vor.
Hier ist Viel Luft nach oben!

 

Dienstag, 22 Dezember 2020 14:22

Wildfond – Basis für Suppen und Saucen zum Wildfleisch

geschrieben von

Jagdverpachtung Brandenburg:

Bitte werft die Knochen vom Wild nach dem Ausbeinen nicht weg, in ihnen steckt das Beste zum Kochen!

Nehmt die Röhrenknochen, die Blätter und die Rückenknochen, zertrümmert sie mit dem Beil und macht davon den Fond wie nachfolgend beschrieben.

Ich lasse die vorher im Ofen gegrillten Knochen mehrere Stunden in einem Topf köcheln und fülle den Fond dann  in Gläser mit Gummidichtungen unterschiedlicher Größe. Dadurch ist der Fond vakuumverschlossen und jederzeit in beliebigen Mengen verfügbar. Ich mache ihn nicht nur an Soßen und Suppen, sondern auch an Salatdressings. Ohne einen guten Wildfond fehlt den meisten Gerichten nicht nur der besondere Geschmack, sondern die Soße erhält durch den Fond eine sämige Bindung ohne Soßenbinder! 

 

Hier das Rezept:
Wildfond lässt sich einfach selber machen!

Wildfond kann aus allen Knochen und Fleischabschnitten vom Wild hergestellt werden. Immer wenn man ein Wildgericht Rezept kocht, setzt man die vorher ausgelösten oder im Anschluss übrig gebliebenen Knochen mitsamt Fettresten, Fleischresten, Wurzelgemüse, Kräutern und Gewürzen als Fond an. Bei Kräutern und Gewürzen kann man von mal zu mal variieren, je nachdem was man gerade zur Hand hat.

Redaktionstipp: dieses Rezept, dient als Basis. Weitere Gewürze und Geschmacksnoten können, je nach Gericht, für dass der Wildfond verwendet werden soll, bzw. nach eigenem Geschmack ergänzt werden. Für den gefüllten Wildschweinbraten in Schwarzbiersauce eignen sind zum Beispiel Lorbeerblatt und Wacholderbeeren im Fond, während zur Rehkeule mit Waldpilzen eher noch eine Nelke oder eine Prise Zimt passen würde.

Zutaten für den Wildfond (für 500 ml Wildfond):
500 g Knochen und/oder Fleischabschnitte vom Wild
3 Karotten
2 Zwiebeln
1/2 Sellerie
2 Zweige Rosmarin
2 Zweige Thymian
1 TL Pfefferkörner
5 Pimentkörner
3 Lorbeerblätter
500 ml Weißwein oder Rotwein
500 ml Wasser
Salz und Pfeffer

Zubereitung vom Wildfond:
1.
Backofen mit Grillfunktion auf 250 Grad vorheizen. Karotten und Sellerie waschen und grob kleinschneiden. Zwiebeln ungeschält halbieren.

2.
Knochen und Fleischabschnitte auf einem tiefen Backblech auslegen und ca. 20 Minuten im vorgeheizten Backofen unter dem Grill anbraten, bis sich deutliche Röstaromen gebildet haben. Von Zeit zu Zeit wenden. Nach 20 Minuten Wurzelgemüse dazugeben und weitere 5 Minuten übergrillen.

3.
Backblech aus dem Ofen nehmen und mit Wasser ablöschen. Vorsichtig angebratene Knochen, Fleisch und Gemüse vom Blechboden lösen und alles in einen ausreichend großen Topf geben. Mit Wein und restlichem Wasser auffüllen, Gewürze dazugeben alles ca. 1,5 Stunden köcheln lassen, bis sich die Flüssigkeit um die Hälfte reduziert hat. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und weiterverarbeiten.

 

Das Rezept erschien erstmalig auf der Internetseite https://www.cooknsoul.de/rezepte/basics/wildfond/

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