Willkommen im Jagdblog des Deutschen Jagdportals
Kommentar: Die Gehorsamsausbildung der Jagdhunde in der Sackgasse
geschrieben von Stefan Fügner
Jagdhundeausbildung beginnt mit der Ausbildung im Gehorsam, Wildkontakt ist in dieser Zeit nicht zielführend und hat tunlichst zu unterbleiben
Ohne die Hintergründe des unfassbaren Beissvorfalls in der Pfalz "Bilanz einer Hunderunde: Ein verprügelter Jäger und 2 tote Hunde" genauer zu untersuchen, wird an dem Vorfall eines offensichtlich: Die Jagdhundeausbildung hat sich in den letzten Jahrzehnten nicht weiterentwickelt, bzw. verharrt in völlig überholten und nicht mehr zeitgemäßen Ausbildungsschritten.
Die Anforderungen an den Jagdhund damals...
Vor vielen Jahrzehnten, als die Jagd noch weitestgehend ohne Öffentlichkeit stattfand, brauchte man auf der Jagd den raubzeug- und wildscharfen Jagdhund. Durch diese in die Rasse hineingezüchtete bedingungslose Wildschärfe war der Jagdhund ein unersätzlicher Helfer beim Strecken des Wildes. Jäger mit aus heutiger Sicht eher mäßig treffenden Waffen erhöhten den Bedarf an Jagdhunden, die das krankgeschossene Wild nicht nur stellten, sondern es „abtaten“, wie Jäger das Töten durch gezielten Kehlbiss nennen.
Tierschutzauflagen gab es keine, der Tierschutz findet erst seit einigen Jahren bei der Jagd Anwendung. Alleine der völlig dehnbare und für jeden Jäger beliebig auslegbare Begriff der „Waidgerechtigkeit“ fand damals, wenn überhaupt, bei Tötung des Wildes mittels Jagdhund Anwendung. Die damaligen Jagdhunde kannten in der Regel weder Hundebegegnungen noch Laternenpfähle oder Kinderspielplätze, sondern nur Zwinger, Hof und Jagd.
Der bedingungslose Tötungswille wird bis heute bei der Jagdhundeausbildung geweckt und ist immer noch in vielen Jagdhunderassen ein wesentliches Zuchtziel.
... und heute
Doch die Anforderungen an den Jagdhund haben sich in den letzten Jahrzehnten massiv verändert.
Hochpräzise Jagdwaffen mit einer ausgefeilten Zieloptik und die Ballistik der Munition bannen das Wild in der Regel am Anschuss. Die früher häufige aufwendige Nachsuche mit dem Hund wird zur seltenen Ausnahme.
Auch die Raubwildjagd braucht keinen raubzeugscharfen Hund mehr. Die Fallenjagd ermöglicht den tierschutzgerechten Fang ohne Hund und das Töten mittels Kurzwaffe, wenn das gefangene Tier in der Lebendfalle sitzt und angesprochen werden kann.
Der heutige Jagdhund hat zu suchen, zu finden, anzuzeigen und auf Kommando zu stellen und zu verbellen, alles andere erledigt die Technik. Das archaische Töten Mittels Kehlbiss durch den wildscharfen Jagdhund hat tunlichst schon aus Tierschutzgründen zu unterbleiben.
Aber der entscheidende Punkt, warum niemand mehr einen wildscharfen Jagdhund mit Tötungswillen benötigt, liegt gar nicht in der Jagd. Wie auch beim Beissvorfall in der Pfalz, der tödlich endete, wird erkennbar, dass auch der Jagdhund heute zu 99% Stadthund in Form eines Sozialpartners eines immer mehr vereinsamenden Bürgers ist, und nur noch zu 1% Jagdhund. Leider scheint dieser Umstand bis heute bei noch keinem Jagdhundeverband angekommen zu sein, zumindest spiegelt sich diese Veränderung in keinster Weise in der Jagdhundeausbildung wieder.
Ich bin als Jagdhundehalter mit Schutzhunden groß geworden und habe mich bereits vor einem Jahr in meinem Artikel „Vor der Schutzhundeausbildung steht die Arbeit am absoluten Gehorsam, oder: Was der Jäger von der Schutzhundeausbildung lernen kann“ über die fehlende notwendige Gehorsamsausbildung in der Jagdhundeausbildung geäußert. Mit der Beissattacke zweier Jagdhunde in Bad Dürkheim ist nun dieser Artikel aktueller denn je. Durch das viel zu frühe Heranführen des Jagdhundes an Wild bei gleichzeitigem Vernachlässigen der bedingungslosen Gehorsamsausbildung ist die Jagdhundeausbildung schon lange nicht mehr zeitgemäß. Der fehlende Gehorsam beim Abrufen der bissigen Jagdhunde in der Pfalz beweist diese Ausbildungsdefizite all zu deutlich.
Bleibt zu hoffen, dass die Beißattacke in der Pfalz zu einem Umdenken in den Jagdhundeverbänden im Bezug auf die Gehorsamsausbildung unserer Jagdhunde führt.
Waidmannsheil
Euer
Stefan Fügner
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Produktinformation: Jagdparadies Australien - Das gilt es bei der Einreise zu beachten
geschrieben von Stefan Fügner
Ein großer Teil von Australien besteht aus Wildnis. Dadurch bietet das Land viele Möglichkeiten zum Jagen von verschiedenen einheimischen und invasiven Wildtierarten. Vor der Reise müssen einige Bescheinigungen beantragt werden und man sollte auch das verpflichtende Visum für die Australien Einreise nicht vergessen.
Arten und Besonderheiten Australien
Mit einer Bevölkerungsdichtheit von 2,8 Einwohnern pro Quadratkilometer ist Australien extrem dünn besiedelt. Aufgrund der Trockenheit weiter Teile des Landes sind viele Gegenden von Menschen gänzlich unbewohnt. Das bietet viel Raum für Natur und Wildnis. Das Land hat mehrere Klimazonen, mit tropischen Regenwäldern im Norden, höheren Gebirgsketten im Südosten und wüstenartigen, trockenen und halbtrockenen Gebieten in der Mitte des Landes. Man kann hier einige einheimische Großwildarten, etwa Dingos und Kängurus finden, aber in Australien leben auch viele nicht heimischen Tierarten, wie Wasserbüffel, Hirsche, Wildschweine und Banteng.

In Australien kann man einheimische Spezies, wie Kängurus, jagen. https://unsplash.com/photos/0ZbSGlDZaro
Jagdvorschriften in Australien
Die genauen Vorschriften in Bezug auf Jagen und Waffenbesitz in Australien unterscheiden sich je nach Bundesstaat. In allen Staaten gilt jedoch, dass zum Tragen einer Schusswaffe ein Waffenschein verpflichtend ist, unabhängig davon, um welche Art von Schusswaffe es sich handelt und wer der Eigentümer ist. Ausländische Besucher können einen sogenannten “International Visitors Firearm Permit” bei einer örtlichen Polizeibehörde beantragen. Zudem müssen Dokumente mitgeführt werden, die die geplante, rechtmäßige Verwendung der Waffe nachweisen. Zusätzlich zum Waffenschein muss in den meisten Fällen auch ein Jagdschein beantragt werden, um in Australien jagen zu dürfen. Auch dies kann über eine örtliche Polizeibehörde geregelt werden.
Einfuhrbestimmungen für Waffen
Es ist grundsätzlich erlaubt, ein Jagdgewehr nach Australien mitzuführen. Privatpersonen können Waffen der australischen Kategorien A und B nach Australien transportieren, wenn Sie über die passenden Bescheinigungen hierfür verfügen. Vor der Reise muss bei der Polizeibehörde des Bundesstaats, in das man reisen möchte, immer eine Importgenehmigung beantragt werden. Das Mitführen von automatischen und halb automatischen Waffen ist für Privatpersonen streng untersagt. Bei Unsicherheit in Bezug auf die Einfuhrbestimmungen und die Waffengesetze in Australien, kann man sich immer an die australische Auslandsvertretung im Heimatland wenden.
Einreisebestimmungen Australien
Bevor man die Jagdreise nach Australien plant, sollte man sich über die Einreisebestimmungen in Bezug auf das Visum Australien informieren. Grundsätzlich ist für die Australien Einreise ein Visum erforderlich. Für Reisen für touristische Zwecke, etwa zum Jagen, ist ein eVisitor Visum für Australien zumeist ausreichend. Das eVisitor Visum kann einfach über ein Online-Antragsformular beantragt werden und man braucht dafür nicht die Botschaft oder das Konsulat zu besuchen. Der Visumantrag kann online vervollständigt werden und sobald das Visum erteilt ist, wird es digital an den/die Antragssteller/-in zugesendet.
Mit einem eVisitor Visum darf man sich bis zu drei Monate am Stück in Australien aufhalten und es kann für mehrere Reisen verwendet werden. Zumeist wird das Visum innerhalb weniger Tage nach dem Einreichen des Antrags erteilt, aber es kann in Ausnahmefällen auch zu Verzögerungen kommen. Da dieses Visum für Australien 12 Monate gültig ist, wird empfohlen, den Visumantrag rechtzeitig im Voraus einzureichen.
VisumAntrag.de
Digital Visa Systems B.V.
Vestdijk 57B 5611 CA Eindhoven, NLD
Niederlassung Deutschland
Friedrichstrasse 114a
10117 Berlin
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https://visumantrag.de/
„Der Jagdpachtpreis spielt bei der Vergabe der Jagdpacht eine eher untergeordnete Rolle“
geschrieben von Stefan Fügner
Ein jagdliches Bewirtschaftungskonzept: Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Jagdpachtbewerbung
Als Administrator des Jagdportals jagen täglich Meldungen und Anzeigen aus dem Jagdwesen über den Bildschirm. Viele Anzeigen und fast alle Meldungen werden bearbeitet, ohne einen einzigen Kontakt zu einem Jäger oder Kunden. Da ist man dann richtig froh, wenn ein Telefonanruf den früher so selbstverständlichen persönlichen Kontakt herstellt. So auch am Montag:
Ein Jagdvorsteher aus dem südlichen Teil Deutschlands meldete sich am anderen Ende des Telefons und wünschte den Chef des Jagdportals zu sprechen. Er gab sich sichtlich Mühe , hochdeutsch zu sprechen. In der Regel ist der Grund für diesen Anruf eines Jagdvorstehers, dass er mit der Anzeigenaufgabe und der hierfür vorgesehenen Eingabemaske nicht klar kommt und einen Ansprechpartner beim Jagdportal sucht, der ihm hilft.
Doch diesmal hatte der Jagdvorsteher ein anderes Anliegen. Er wollte sich einfach nur einmal für den schnellen Service und die große Resonanz auf seine Anzeige seiner Jagdverpachtung bedanken. Doch es blieb nicht bei einem ausgesprochenen Dank. Es entwickelte sich ein sehr interessantes Gespräch über die Internetvermarktung in einem Bereich, in dem diese Vermarktung noch recht neu ist bzw. noch nicht die Bedeutung hat, wie in anderen Branchen und Bereichen.
Über die Erfahrungen eines Jagdvorstehers aus seiner erstmaligen Internetvermarktung seiner Jagdverpachtung über das Jagdportal möchte ich berichten.
Zunächst konnte der Jagdvorsteher schon nach einigen Tagen feststellen, dass die Vermarktung im Internet nicht nur wesentlich preiswerter ist, als die Anzeige in der lokalen Presse, die parallel geschaltet war, sondern dass auch Interessenten weit über die regionalen Grenzen hinaus als Bewerber gewonnen werden konnten. Der Jagdvorsteher hatte bei allen Bewerbern genau vermerkt, ob sie über das Internet oder über die regionale Presse auf die Jagdverpachtung aufmerksam geworden waren.
Doch weit größer war mein Erstaunen über Erkenntnisse, die der Jagdvorsteher über die Art der sehr unterschiedlichen Bewerber gewonnen hatte.
Nach Aussage des Jagdvorstehers unterscheidet sich der internetaffine Jäger vom regional orientierten Jäger sehr deutlich. Während immer noch bei den regionalen Jägern das alte Bild des hegenden und den Wildbestand pflegenden Jägers vorherrscht, konnte er eindeutig bei den Bewerbern aus dem Internet den modernen Jäger mit deutlich erkennbaren Kenntnissen über die waldbaulichen Ziele der Waldbesitzer erkennen.
Ein wenig erschrocken hat mich allerdings die Erkenntnis des Jagdvorstehers, dass er entsetzt war, wie wenig vorbereitet Bewerber in die Gespräche gehen. Kaum ein Bewerber oder eine Bewerbergemeinschaft konnte eine klar ausformulierte Bewerbung als Jagdpächter vorlegen. Fast allen fehlte ein klares, für die Jagdgenossen verständliches jagdliches Bewirtschaftungskonzept. Was dann auch gleich zu einer noch erstaunlicheren Aussage des Jagdvorstehers führte:
„Der Jagdpachtpreis spielt bei der Vergabe der Jagdpacht eine eher untergeordnete Rolle“
Die Jagdgenossen wissen in der Regel sehr genau, welche Pachtpreise in ihrer Region zu erzielen sind. Auch können die Jagdgenossen den Jagdwert ihrer Jagdbögen sehr gut einschätzen. In der Regel steht der Pachtpreis schon vor der Vergabe mit geringen Abweichungen genau fest, alleine das jagdliche Bewirtschaftungskonzept gibt den Ausschlag bei der Vergabe.
Wer also ernsthaft Interesse hat, eine Jagd zu pachten, sollte im Vorfeld ein klares Bewirtschaftungskonzept erstellen, das er als Basis seiner Bewerbung den Jagdgenossen vorlegt. Der immer wieder häufig erhobene Vorwurf aus der Jägerschaft an die Jagdgenossenschaften, sie seien geldgierig und würden immer nur dem Meistbietenden den Zuschlag erteilen, mag auf die eine oder andere Jagdgenossenschaft zutreffen. Diese Jagdgenossenschaft ist aber nach diesem sehr informativen und ausführlichen Gespräch mit einem Jagdvorsteher eine absolute Ausnahme.
Für uns vom Jagdportal war dieses Gespräch der Beweis, dass wir mit unserem Service der Jagddatenbank im Jagdportal für Jagdverpächter richtig liegen.
Fazit:Jagdpachtinteressierte,die nicht aus der Region sind und im Wettbewerb zu den regionalen Bewerbern stehen, haben durch ein klares jagdliches Bewirtschaftungskonzept große Chancen, den regionalen Bewerber auszustechen.
Für alle Jungjäger, die noch nicht so recht wissen, wie solch ein jagdliches Bewirtschaftungskonzept aussieht, habe ich einen Teil des Inhaltsverzeichnis eines jagdlichen Bewirtschaftungskonzeptes am Anfang des Artikels eingestellt.
Waidmannsheil
Euer
Stefan
Mobil 0178 614 18 56
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Vor Beginn der Rehbrunft: Mulchen der Wildäsungsflächen nicht vergessen
geschrieben von Stefan FügnerWenn sich der Juli dem Ende zuneigt, kommt die Zeit der Rehbrunft. Doch viele Wildäsungsflächen und Schneisen sind den Sommer über zugewachsen. Ein sicherer Schuss auf den Bock, der fast vollständig vom hohen Gras verdeckt ist, ist oft nicht möglich.
Viele Revierteile wurden seit der Bockjagd im Mai nicht mehr aufgesucht und oft ist man ganz erstaunt, wenn man zu Beginn der Rehbrunft einen Hochsitz bezieht, von dem aus kaum eine freie Fläche zu sehen ist. Eine sichere Schussabgabe ist im hohen Gras des Sommers kaum möglich. Auch auf vielen Feldern steht das Getreide noch und wartet auf warme Tage zum Dreschen. Wenn der Bock dann seine Geliebte im Weizen treibt, ist oft nur das Haupt erkennbar und ein Schuss nicht möglich.
Damit man erfolgreich auf den brunftigen Bock jagen kann, sollten jetzt noch schnell die Wildwiesen und Wildäsungsflächen mit dem Mulcher eine Schussschneise erhalten. Auf diesen Freiflächen bietet sich dann die Möglichkeit, dem treibenden Bock die sicherer Kugel anzutragen.
Hier einige Bilder von meiner gestrigen Blattzeitvorbereitung.
Waidmannsheil
Euer
Stefan

Hier stand das Gras brusthoch, ein sicherer Schuss wäre unmöglich

Vor allem in der Feldflur zwischen den Getreidefeldern braucht es eine Schussschneise für den sicheren Schuss

Ein leistungsstarker Mulcher sorgt binnen weniger Minuten für ein gutes Schussfeld
Autor gesucht zum Thema „Rechtsverbindlichkeit von Beschlüssen von Hochwildhegegemeinschaften“
geschrieben von Stefan Fügner
Wie verbindlich sind für einen Neupächter einer Hochwildjagd freiwillige Hegevereinbarungen und Abschusspläne einer Rot- oder Damwildhegegemeinschaft, zu der sein Revier gehört?
Immer wieder wird obige Frage an das Jagdportal gestellt, wenn wir eine Neuverpachtung oder eine Pachtübernahme ausschreiben und dort auf die Zugehörigkeit zu einer Hochwildhegegemeinschaft hinweisen.
Wie verbindlich sind die Beschlüsse dieser Hegegemeinschaft für den Neupächter?
Welche Konsequenzen hat der Neupächter zu befürchten, wenn er sich nicht an die Hegevereinbarungen hält, weil er z.B. Rotwild erlegt, um Wildschaden zu verhindern, obwohl die Hegegemeinschaft dem Revier kein Rotwildabschuss zubilligt?
Hierzu wünschen wir uns vom Jagdportal eine offene Diskussion in unserer Facebookgruppe "Jagdrevier Verpachtungen".
Da es zu diesem Thema sicherlich noch zahlreiche weitere Fragen gibt, suchen wir einen Autor, idealerweise einen Jagdrechtsexperten, der sich diese Themas annimmt, mit dem Ziel, diese gewonnenen Erkenntnisse in einem Artikel außerhalb von Facebook zu veröffentlichen..
Wer Interesse hat, zu diesem Thema zu publizieren, der möge sich beim Administrator des Jagdportals melden.
Waidmannsheil
Euer
Stefan Fügner
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Ungarisch Drahthaar, der etwas ruhigere Vorsteher
geschrieben von Stefan Fügner

Teilen sich seit 3 Wochen Korb und Napf: Der DD Rüde Bruno und Ungarisch Drahthaar Hündin Mici
Schon immer faszinierte mich die Führigkeit der Ungarischen Vorstehhunde bei meinen Jagdhundeseminaren und mein Wunsch, einmal einen Drahthaar aus Ungarn zu führen, ist in Erfüllung gegangen. Seit 3 Wochen ist sie nun bei mir im Wendland, Mici, die zarte drahthaarige Magyar Vizsla Hündin. Dass sie binnen weniger Tage den fast doppelt so großen Deutsch Drahthaar Rüden Bruno um den Finger gewickelt hatte, erstaunte mich dann doch.
Doch der heutige Morgenspaziergang offenbarte die ganze Stärke dieser Rasse.

Auf Flächen, wie dieser am Ortsrand von Prezelle, die aus der Bewirtschaftung fallen, nicht gemäht und nur einmal im Jahr beweidet werden, finden sich schnell wieder Rebhühner ein
Ich laufe gerne mehrere Kilometer in den kühlen Morgenstunden und bei kühlem Nordwind erreichten wir heute morgen eine Koppel, die schon mehrere Jahre aus der Bewirtschaftung genommen ist und nur noch gelegentlich von Pferden beweidet wird. Schon mehrfach stiegen hier am Rand der Koppel auf dem ungemähten Feldweg Rebühner auf, um wenige Meter danach in der von vielen verschiedenen Kräutern bewachsenen Koppel wieder einzufallen. Ich habe sie deshalb Rebhuhnwiese getauft. Kaum hatten wir den Koppeleingang erreicht, stand Mici bei gutem Wind bombenfest vor!

Immer wieder nahm sie beim langsamen Vorziehen Witterung auf

Auch als ich neben ihr stand, konnte ich in aller Ruhe Fotos vom Hund machen
Doch es war nicht nur das Vorstehen , das mich faszinerte, sondern die absolute Ruhe, die der völlig unerfahrene Hund ausstrahlte. Als ob er schon seit Jahren nichts anderes machen würde, bewegte er sich erst auf mein Kommando langsam in die Wiese. Ich stellte mich neben den Hund und auf das Kommando „Voran“ zog sie einige Schritte vor und stand wieder bombenfest. Selbst Bruno, der wegen der Rebhuhnwitterung herumhibbelte, konnte sie nicht aus der Ruhe bringen. Da sie völlig unbeeindruckt blieb, ließ ich die Feldleine fallen, um das Handy hervorzuholen. Nach dem Kommando „Steh“ stellte ich mich neben den Hund und machte in aller Ruhe Fotos von der Vorstehenden Mici. Auch wenn ich den Hund nicht bis an die sich drückenden Hühner heranführte und ich somit das Durchstehen bei abstreichenden Hühnern vermied, wurde ihre extreme Ruhe bei der Vorsteharbeit deutlich sichtbar.
Diese doch für deutsche Vorsteher ungewöhnliche Ruhe bei der jagdlichen Arbeit war der Grund, mir im fortgeschrittenen Alter diese Rasse zuzulegen. Bereits in der 3. Woche bei mir wurde dieses Rassemerkmal deutlich und bestätigte mir, dass ich eine richtige Wahl getroffen habe.
Ein großes Dankeschön möchte ich an den Verein Vizsla in Not e.V. aussprechen, die mir diesen Hund vermittelt haben.
Waidmannsheil
Euer
Stefan
Mobil 0178 6141856
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Fachbeitrag: Rehkitzrettung mit Drohnen – Weshalb der Wegpunkteflug so wichtig ist
geschrieben von Stefan FügnerÜber die Rehkitzrettung mit Drohnen und Wärmbildkamera wurde in den vergangenen Jahren viel geschrieben und die Rettungsteams schiessen regelrecht aus dem Boden. In diesem Fachbeitrag möchten wir aufzeigen, wie wichtig der Wegpunkteflug für eine effektive und effiziente Rehkitzrettung ist und weshalb der manuelle Flug für die Rehkitzrettung nicht das Richtige ist.
Die Ausgangslage ist jedes Jahr die gleiche: Zwischen April bis Juni mähen die Landwirte witterungsbedingt praktisch alle gleichzeitig. Dann startet für die Rettungsteams das Wettrennen gegen die Zeit: Um möglichst viele Rehkitze retten zu können, ist es wichtig, die Rettung nicht nur effektiv („Die richtigen Dinge tun.“) sondern auch effizient („Die Dinge richtig tun.“) zu organisieren. Das bedeutet, bevor die Landwirte mit dem Mähen beginnen, möglichst viel Feldfläche abzusuchen und dies natürlich zuverlässig d.h. möglichst ohne Rehkitze zu übersehen. Denn die Rechnung ist einfach: Je effizienter geflogen wird, die Detektionssicherheit vorausgesetzt, desto mehr Rehkitze können gerettet werden.
Schon seit Beginn der Rehkitzrettung mit Drohnen, vor rund 10 Jahren, kam schnell die Erkenntnis, dass der Wegpunktflug für eine professionelle Rehkitzsuche elementar ist und gegenüber dem manuellen Flug klare Vorteile hat:
Bei der Rehkitzrettung ist es, wie vorgängig beschrieben, wegen den Zeitverhältnissen wichtig, dass die Felder effizient, aber auch mit der nötigen Detektionssicherheit d.h. dass keine Rehkitze übersehen werden, abgeflogen werden: Grundsätzlich gibt die Abdeckungs- und Abbildungsleistung der Wärmebildkamera vor, wieviel Fläche pro Flugstrecke abgeflogen werden kann. Das Feld wird zum Abfliegen in Flugbahnen aufgeteilt, diese sollten mit einigen Metern Überlappung geplant werden, um die nötige Detektionssicherheit zu gewährleisten. Im manuellen Flug ist die Orientierung nur aus Piloten- und Kamerasicht möglich, neben der Längs- besonders auch in der Seitenachsen sehr ungenau. In hügeligem Gelände kommt noch die Höhenachse hinzu. Für einen Piloten wird es praktisch unmöglich, sämtliche Parameter zu berücksichtigen und genau zu fliegen. Dadurch wird das manuelle Fliegen langsam und die Detektionssicherheit leidet.
Dies haben auch Praxisversuche bestätigt. In diesen zeigte sich, dass es selbst für sehr erfahrene Piloten nicht möglich ist, die nachfolgenden Parameter manuell mit genügender Genauigkeit und Zuverlässigkeit fliegen zu können: Flugbahnbreiten, Flugbahnlängen, Ausrichtung der einzelnen Flugbahnen, Ausrichtung der Flugbahnen im Gesamten, Überlappung sowie Flughöhe auf Bodenhöhe angepasst.
Beim Wegpunkteflug fallen diese Punkte weg, da mithilfe der vorbereiteten Flugmission die Parameter genau eingehalten werden können und nur abgeflogen wird, was wirklich nötig ist und das mit der nötigen Sicherheit. Ein weiterer wichtiger Vorteil: Einmal die Flugmission geplant, kann sie in den Folgejahren immer wieder verwendet werden. Es gibt natürlich noch weitere Vorteile, die wir in der nachfolgenden Tabelle aufgelistet haben:
Vorteile Wegpunkteflug
• Fläche ist garantiert abgedeckt
• Effizienteres Fliegen
• Flughöhe ab Boden automatisch berechnet
• Die Spurbreite und Flughöhe kann an das Objektiv
der Wärmebildkamera angepasst werden
• Flugpläne sind wiederverwendbar: Einmal planen,
mehrfach nutzbar
• Flugpläne können der Flugplatzleitung vorgelegt
werden, falls eine Bewilligung nötig ist
Nachteile Wegpunkteflug
• Grundkenntnisse im Wegpunkteflug notwendig
• Einmaliger Planungsaufwand vor dem Flug
Quelle: Rehkitzrettung Schweiz
Die Vorteile liegen auf der Hand. Doch weshalb gibt es vereinzelte Piloten die noch manuell ohne Wegpunkteflug fliegen? In Gesprächen zeigten sich immer wieder die gleichen Gründe: Mangelnde Ausbildung und Erfahrung in der Rehkitzrettung, Respekt vom Aufwand der Wegpunkteplanung, Befürchtungen gegenüber der GPS-Genauigkeit oder Befürchtungen gegenüber einer auftretenden Pilotenaufmerksamkeit oder ganz einfach „Bis jetzt ging es auch so…“.
Der Verein Rehkitzrettung Schweiz kann auf über 10 Jahre Erfahrung in der Rehkitzrettung mit Drohnen zurückblicken und besteht aus mehreren hundert Rehkitzrettungs-Pilot:innen. Der Verein lebt einen regen Wissensaustausch - ganz im Sinne von «Wissen – die einzige Ressource, die sich vermehrt, wenn man es teilt.»: Alle diese Befürchtungen konnten in Zehntausenden von Flugstunden widerlegt werden. Die Vorteile des Wegpunktefluges liegen auf der Hand – selbst der einzige wirkliche Nachteil mit dem Planungsaufwand konnte praktisch eliminiert werden: Mit den zur Verfügung stehenden Werkzeugen kann der Planungsaufwand sehr klein gehalten werden:
Mit den heutigen Wegpunkteplaner die von den Drohnenherstellern zur Verfügung gestellt werden, können Flugmissionen schnell & einfach geplant werden. Die Rehkitzrettung Schweiz geht sogar noch weiter: Um die Rehkitzrettung noch effektiver & effizienter zu gestalten, wird bei der Rehkitzrettung Schweiz das Tool "UAV Editor" eingesetzt. Mit dem UAV Editor wird eine noch einfachere und schnellere Planung & Organisation von den Feldern für Piloten und Koordinatoren gewährleistet.
Die Felder, die vorgängig in der Karte der Feldanmeldung eingezeichnet wurden, werden, wenn keine automatische Zuordnung möglich ist, durch den Koordinator dem zuständigen Piloten zugeteilt. Der Pilot kann den Wegpunkteflug im UAV Editor mit ein paar wenigen Mausklicks und mithilfe eines vollautomatischen Algorithmus generieren und die Flughöhe wird automatisch an das Gelände angepasst. Die geplante Flugmission kann anschliessend an eine beliebige Drohnenapp wie DJI Pilot, Litchi oder Yuneec Data Planner übermittelt und abgeflogen werden.
Dies vereinfacht die Planung und Organisation für alle involvierten Stellen, Landwirt/Jäger, Pilot und Koordinator, nochmals deutlich.
Die Wegpunkteplanung schränkt die Flexibilität auf dem Feld nicht ein: Sollte es auf dem Feld zum Beispiel spontan ein zusätzliches Feld abgeflogen werden, kann dieses zwar nicht ganz so bequem wie mit dem UAV Editor zuhause, aber trotzdem sehr schnell vor Ort mit der Drohnenapp des Herstellers geplant werden. Dies ist, vorgängig ein paar Mal durchgespielt, mit wenigen Klicks erledigt.
Was gibt es beim Wegpunkteflug zu beachten?
Die Flughöhe und -geschwindigkeit wird abhängig von der Gras Höhe und der Auflösung der Wärmebildkamera gewählt. Der Flugbahnabstand muss abhängig von der Flughöhe der Drohne, der Auflösung und Sichtbereich (Objektiv) der Wärmebildkamera angepasst werden und eine genügende Überlappung des Wärmebildes gewährleistet werden. Als Beispiel: Bei einer DJI Mavic 2 Enterprise Advanced mit einer WBK-Auflösung von 640x512 Pixel hat sich bei einer Flughöhe von 70m (Sichtbereich ohne Überlappung 62m) einen Flugbahnabstand von 35-43 Metern und einen Feldrandabstand von 15-20 Metern bewährt. Als Fluggeschwindigkeit bewährte sich 4-5 m/s.
Bei hügeligem oder unebenem Gelände sollte die Flughöhe unbedingt auf die Bodenhöhe angepasst werden, da sich sonst der Sichtbereich der Wärmebildkamera verändert und keine zuverlässige Suche möglich ist. (Tipp: Im UAV Editor automatisch und mit sehr genauen Höhendaten möglich.)
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass eine effektive & effiziente Rehkitzrettung nur mit Wegpunkteflug möglich ist – die Vorteile gegenüber einem manuellen Flug sind für Pilot und Tier einschneidend. Die jahrzehntelange Erfahrung hat dies in der Praxis bestätigt. Mit den Tools die für die Wegpunkteplanungen zur Verfügung stehen, können die Flugmissionen vorgängig schnell und einfach geplant werden – im spontanen Fall auch vor Ort. Hier hat sich besonders das Tool „UAV Editor“ bewährt. Vollständigkeitshalber kann aber auch festgehalten werden, dass es einen einzigen Fall gibt, in welchem manuell geflogen werden kann: Einen ebenen schmalen Grasstreifen bei welchem auf dem Wärmebild auf beiden Seiten eine klare Abgrenzung (bspw. Strasse) sichtbar ist. Für alles andere: Es führt kein Weg am Wegpunkteflug vorbei.
Autoren:
- Mario Kaufmann (Rehkitzrettung mit Drohnen seit 2013) Homepage: Rehkitzrettung Schweiz
- Bruno Holliger (Forschung & Technik Rehkitzrettung Schweiz) Homepage: Rehkitzrettung Schweiz
- Livio Son (Rehkitzrettung mit Drohnen seit 2019) Homepage: Rehkitzrettung Linthgebiet

Wenn der Abriss alter Reviereinrichtungen und die Wiederverwendung einzelner Bauteile sich wieder lohnt
geschrieben von Stefan FügnerBeim heutigen Abriss einer Reviereinrichtung wurde unsere momentan sehr dynamische Teuerung sichtbar.
Heute ging es alleine hinaus bei herrlichem Frühlingswetter ins Revier und ich wollte endlich eine alte Kanzel entsorgen. Neben dem Kuhfuß und schwerem Hammer sollte aber der Akkuschrauber nicht fehlen, schließlich gab es sicherlich das eine oder andere Bauteil wie Scharniere, Hochsitzfenster oder Sitzbretter noch zu retten. Da der Sitz keinen Unterbau mehr hatte und nur noch als geschlossener Erdsitz fungierte, war die Demontage alleine problemlos möglich.
Am Hochsitz angekommen stellte ich fest, dass hier ein echter Fachmann, wahrscheinlich ein Schreinermeister, einen Hochsitz gebaut hatte. Die sehr wertvollen 2,50 cm starken Nut – und Federbretter, mit denen die Hochsitzwände errichtet waren, konnten - da alle verschraubt- fast alle wiederverwendet werden.
Auch das sehr stabile Dach hatte keinen Schaden genommen und so konnte ich es im Ganzen demontieren und es zum Abtransport an einen Baum lehnen. Nur die Dachpappe muss erneuert werden.
Doch bei der Demontage der Wände kam die eigentliche Überraschung. Der Hochsitz war vor allem deshalb so stabil, weil er am Boden, in der Mitte und am Dach mit jeweils 4 verzinkten Schwerlastwinkelverbindern verschraubt war. Ich staunte nicht schlecht, denn jeder dieser Schwerlastwinkelverbinder wies noch den Strichcode mit DM Preis auf.

Nach 2 Stunden war der Hochsitz komplett demontiert, ein fast 4 Quadratmeter großes Dach, einige Quadratmeter tadellose Nut- und Federbretter können wiederverwendet werden und 12 einwandfreie Lasteckwinkel wanderten für den nächsten Hochsitzbau in die Werkzeugkiste.
Zuhause angekommen recherchierte ich den heutigen Preis dieser Schwerlastwinkelverbinder verzinkt 90/90. Hier das Ergebnis:
Vor über 20 Jahren, solange ist die Währungsumstellung her, kosteten diese Schwerlastwinkelverbinder noch 1,17 DM, was einem Wert von 0,60 Euro entsprach. Bei einem namhaften Baumarkt erhält man diese Schwerlastwinkelverbinder für sage und schreibe 1,10 Euro.
Einen soliden Handwerksmeister, der einen solch stabilen Hochsitz errichten kann, sucht man heute wahrscheinlich vergebens, und wenn man ihn dann gefunden hat, wird er kaum die Zeit haben, eine solch stabile Hochsitzeinrichtung zu erstellen.

Die sehr dynamische Preisentwicklung in unseren Baumärkten haben aber auch ihren Vorteil: Es wird wohl wieder mehr darauf geachtet, alte Baustoffe der hohen Kosten wegen, wiederzuverwerten, denn die Löhne und Gehälter halten mit der Inflation nicht ansatzweise Schritt. Insofern hat die dynamische Preisentwicklung der heutigen Zeit auch etwas Gutes.
Für mich haben sich die 2 Stunden Abrissarbeit einer Reviereinrichtung bei den heutigen Baumarktpreisen auf jeden Fall gelohnt!
Waidmannsheil
Euer
Stefan
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Das Deutsche Jagdportal auch bei der Jagdhundeausbildung spitze
geschrieben von Stefan FügnerAm Wochenende starteten die Retrieverfreunde in Gemünden am Main ihren diesjährigen German Cup 2022 und der Mitinhaber des Jagdportals, Rainer Kern, war mit von der Partie.
Mit dem Retrieverrüden (Lesser Burdock) Dundee ging Rainer Kern im Team 17 an den Start und mit Sarah Esser und Hubert Dziambor wurden in 2 Tagen insgesamt 10 Aufgaben gelöst.
Am Ende stand das Team als Gewinner mit 528 Punkten fest!
Nicht nur, dass es allen immensen Spaß gemacht hat, es sind natürlich alle mächtig stolz auf ihre Hunde und im Juni geht's zum IWT nach Österreich. Wir dürfen gespannt sein.
Dank gilt allen, die durch das Bereitstellen des Geländes und der Organisation zum Gelingen beigetragen haben.
Auch das Jagdportal gratuliert dem Chef aufs herzlichste!
Waidmannsheil
Stefan Fügner

Das Team 17 mit Sarah Esser, Hubert Dziambor und Rainer Kern gewinnen den German cup 2022 in Gemünden am Main
Wie finde ich den Jagdpächter? Oder: Wenn der Tierschutz bis Montag warten muss
geschrieben von Stefan Fügner
Bei der Googlesuche nach dem Jagdpächter landete die verzweifelte Dame wie viele Hilfesuchende bei Meldungen über krankes Wild beim Jagdportal
Eigentlich hatte ich den Anruf des verzweifelten Bürgers an einem Freitagnachmittag schon lange erwartet. Heute war es dann soweit.
Nach einem kurzen „Guten Tag“ kam sofort eine Entschuldigung wegen des Anrufs am Freitagnachmittag und die Frage einer verzweifelten Dame, wer denn Jagdpächter hier in der Gemeinde x im Landkreis Bayreuth wäre. Ein Reh läge vor ihrer Tür im Vorgarten und könne sich kaum noch bewegen. Meine Handynummer auf der Eingangsseite des Jagdportals wäre nun jetzt ihre letzte Hoffnung.
Ohne sie weiter das Leid des Rehs schildern zu lassen unterbrach ich sie und bat sie, in der Gemeinde in der Liegenschaftsverwaltung anzurufen, dort wisse man, wer der Jagdpächter ist, außerdem hätte ich bereits durch einen Artikel „Wer ist der Jagdpächter in meiner Region?“ auf dem Jagdportal auf dieses ungelöste Problem hingewiesen. Ich glaubte damals, dass sich mit dem Artikel die ständigen Anrufe nach der Frage nach dem zuständigen Jagdpächter erledigen würden.
Die Dame sagte mir, sie hätte den Artikel auch gelesen, aber die dortigen Ratschläge bringen sie am Freitagnachmittag nicht weiter, auf der Gemeinde ist bis Montag früh keiner erreichbar.
Ich musste die verzweifelte Dame mit dem sterbenden Reh alleine lassen, ohne jedoch die Dame darauf hinzuweisen, dass wir vom Jagdportal schon viel unternommen haben, um dieses Problem zu lösen, sich aber bis heute niemand dafür zuständig fühlt. Ich erklärte ihr auch den Grund des ungelösten Problems:
Weil Beamte am Wochenende nicht arbeiten und weil die Jagdpächter sich weigern, ihre Reviere ins Internet zu stellen, muss das Tier wohl noch bis Montag früh leiden. So ist das halt in Deutschland:
Der vorgeschobener Datenschutz und bürgerferne Dienstzeiten sind in Deutschland heilige Güter und müssen streng geschützt werden!
Die Jäger und Jagdpächter sind schon ein ulkiges Völkchen. Da schimpfen sie über ihr grottenschlechtes Bild in der Öffentlichkeit und wenn es dann eine einmalige Chance gäbe, dass Image zu verbessern, finden sie 1.000 Ausreden, warum sie diese Chance nicht nutzen.
Ich würde schon mal gerne wissen, was mir Jäger, denen das Bild in der Öffentlichkeit nicht egal ist, raten, wenn ich solche Anrufe erhalte. Einfach immer nur den Hinweis geben, man möge das Tier einfach leiden lassen, irgendwann stirbt es von alleine und die Schuld auf die untätigen Beamten und Jagdpächter zu schieben, kann auf Dauer keine Lösung sein. Auf die Handynummer des Jagdportals mit der 24/7 Bereitschaft werden wir vom Jagdportal nicht verzichten und sie weiter in Betrieb halten.
Wer eine Idee hat, wie man das Problem lösen kann, der darf mir gerne eine email senden.
Dieses Beispiel der Gemeinde Schöntal in Baden-Württemberg zeigt, dass es kein Datenschutzproblem ist, sondern es sich um ein Untätigkeitsproblem handelt.
Waidmannsheil
Euer
Stefan Fügner

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Telefon 0178 6141856





