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Willkommen im Jagdblog des Deutschen Jagdportals

Eine Kopie eines Artikels aus dem Jagdhundefachmagazin „Der Jagdgebrauchshund“ wurde unlängst in einer Facebookgruppe zur Diskussion gestellt und erzeugte dort für eine kaum noch überschaubare Kommentarflut. Der Autor spricht in der Überschrift bereits von der „Motivationslüge in der  Abrichtung" und er läßt auch keinen Zweifel daran, dass er von Motivation in der Jagdhundeausbildung wenig hält. Wegen der enormen Zugriffe bei Facebook und da es sich bei dem Jagdhundefachmagazin „Der Jagdgebrauchshund“ um das Verbandsblatt des Jagdgebrauchshundeverbandes handelt, sollte der Artikel nicht unkommentiert bleiben.

Leider fehlen dem Autor (dieser will wohl unerkannt bleiben, denn der Artikel trägt keinen Urheber) elementare Kenntnisse der Pädagogik, die aber, will man sich mit dem Begriff Motivation auch in der Hundeausbildung auseinendersetzen, zwingend vorhanden sein sollten.

Als Hobbyhistoriker erlaube ich mir einen kleinen Exkurs in die Historie. Schon Napoleon, der unser Europa wie kaum ein anderer Staatsmann veränderte, wird gerne folgendes Zitat nachgesagt:

„ Menschen lassen sich nur durch 2 Faktoren beeinflussen: Entweder durch Angst oder durch Neugier“

Die Pädagogen führten diese Erkenntnis weiter und schlossen daraus, dass der erzieherische Ansatz entweder durch Angst, also manipulativ lat. „mit der Hand ziehen“ erfolgt oder durch Neugier also motivativ lat. „in Bewegung setzen“ erfolgen kann.

Nun sind diese pädagogischen Kenntnisse nicht neu, sondern etwa so alt wie die Reformpädagogik, die ihre Entstehung einem überzogen Nationalismus (Politik der Angst durch Bedrohung) des ausgehenden 19. Jahrhunderts verdankte.
Auch die Reformpädagogen Montesourri, Steiner, Gaudig und viele andere hatten erkannt, dass die Erziehung über Neugier völlig andere Ergebisse erzielte und somit Menschen ganz anderen Fähigkeiten entfalten können, als Menschen, die über Angst manipulierbar gemacht wurden. Auch ich bin der Meinung, dass man über Angst  einerseits und durch Vertrauen anderseits völlig unterschiedliche Ergebisse erzielt.

Nun fragt sich der aufmerksame Leser, was das alles mit Jagdhundeausbildung zu tun hat. Das ist sehr einfach: Der Hund ist das einzige Tier, das von uns nicht domestiziert wurde (Zwang), sondern sich aus freiwilligen Stücken (Neugier)  uns angeschlossen hat und das aus einem einzigen Grund: Ein Hund besitzt die gleichen für ein Leben in einer Gemeinschaft notwendigen hochsensiblen Eigenschaften, wie sie der Mensch besitzt. Somit reagiert er auch in der Erziehung exakt genauso wie wir, wenn wir ihn loben (Anerkennung) oder wir ihn bestrafen (Schläge, soziale Ausgrenzung) Wir nutzen also exakt die gleichen Methoden in der Hundeerziehung, die wir auch in der Erziehung unserer Kinder anwenden. Ein Vergleich der Hundepädagogik mit der der Menschen ist also mit Einschränkungen aber im Wesentlichen möglich.

Viele Menschen fragen sich, warum trotz der vielen großen Erkenntnisse in der Pädagogik die Fortschritte in der praktischen Erziehung sowohl bei den Menschen, als auch bei Hunden auf der Stelle treten bzw. nur in ganz kleinen Schritten vorankommen, was der Artikel im Jagdgebrachshundemagazin bewiest. Dies ist sehr einfach zu beantworten: Ganz am Anfang steht der Wunsch der Gesellschaft, durch das Erziehungssystem einen bestimmten Menschen zu bekommen, der sich voll und allumfänglich in die Gesellschaft integrieren kann. Ob das der Gesellschaft gelingt, mag auf einem anderen Blatt stehen, entscheidend ist, dass nicht pädagogische Erkenntnisse die Gesellschaft leiten, sondern alleine die gesellschaftlichen Wünsche und Vorgaben, wie ein Mensch zu sein hat, die Pädagogik bestimmen.

Exakt dieser Wunsch kommt auch in dem Artikel „Die Motivationslüge in der Abrichtung“ zum Ausdruck. Es geht dem Autor überhaupt nicht darum, ob die eine oder andere Methode pädagogisch besser, fortschrittlicher oder humaner ist, sondern alleine darum, was vom Verband als oberstes Ziel gefordert ist. Dieses Verbandsziel ist, das müssen sich alle Jagdhundausbilder mit einer hohen Verbandsnähe klar sein, mit den idealen der Reformpädagogik, die auf Motivation und Vertrauen setzt, unvereinbar. Die Gräben sind unüberbrückbar, was der Eklat zwischen Jagdgebrachshundeverband und dem Jagdhundeausbilder Anton Fichtlmeier vor einigen Jahren allzu deutlich zeigte.

Jedem Jagdhundeausbilder, der alternative Wege abseits der traditionellen Hundeerziehung sucht und sicher auch findet, wird immer mit den ethablierten Verbänden in Konflikt geraten, stellt der doch immer auch die Erziehungwege die bisherigen Verbandlinie in Frage. Dabei ist der pädagogische Erfolg - siehe Anton Fichtlmeier-  immer zweitrangig. Einzig die Verbandslinie gibt in unserer Gesellschaft die Richtung vor, nicht die pädagogischen Erkenntnisse oder Fortschritte.

Ich möchte natürlich nicht verhehlen, dass ich persönlich dieses in weiten Teilen starrsinnige Festhalten an pädagosch völlig überholten Methoden ablehne. Dies vor allem deshalb, weil ein wesentlicher Aspekt dieser Methode -ähnlich unserem Schulsystem- der selektive Gedanke zugrundeliegt. Es müssen möglichst hohe, für einen bestimmten Prozentsatz der Hunde/Kinder unerreichbare Ziele gesetzt werden, um einen Teil der Hunde/Kinder in Prüfungen auszumerzen. Unter dem züchterischen Gedanken mag diese Selektion in der Hundezucht Sinn machen, für den Stress, den sich viele Hundeführer aus Angst vor dem Prüfungsversagen ihres Hundes ausgesetzen, ist es eine  Katastrophe. (Da ist es wieder, das Wort Angst, diesmal beim Hundeführer!)

Jedem Anhänger der Methode, die sich über Strafe und Angst definiert, sollte klar sein, dass er dadurch willfährige dienende Zuträger bekommt. Dies gilt für Menschen ebenso wie für Hunde. Diesen Menschen wird aber niemals die Erfahrung zuteil, mit Tieren und Menschen zusammen zu arbeiten, die einem über Vertrauen und Neugier, vor allem aber angsfrei, motiviert zuarbeiten.

 

Waidmannsheil

Euer

Stefan

 

Benzingerode im Harz Jäger stoppt Hundehalter mit Schuss

Der nächste Luchs ist weg

Die Drohnentechnik hat in den letzten Jahren insbesondere den Jagdschutz im Bereich der Kitzrettung revolutioniert. Das mühsame und vor allem personalintensive Absuchen der Wiesen in den Maiwochen vor dem Mähen der Wiesen wird bald der Vergangenheit angehören. Die Mähtechnik der Landwirte hat sich zudem derart dynamisch entwickelt, dass die Wiesen ganzer Gemarkungen in wenigen Tagen vollständig gemäht werden. Mit Suchtrupps ist es kaum noch möglich, diese Suchaktionen erfolgreich zu bewältigen.

Jetzt wird die schnelle Verfügbarkeit und die Vorplanung der Kitzsuche durch Drohnen immer wichtiger. Auch die Tierrettung mittels Drohne braucht verlässliche Termine, um die Einsätze zu koordinieren.

Das Jagdportal bietet ab sofort kostenlos und unbefristet allen Tierrettungsorganisationen, die den Jägern den Drohnendienst zur Kitzrettung anbieten, den Datenbankeintrag in der Datenbank „ Kitzrettung-Drohenservice“ mit über 100 Adressen von Copterpiloten in Deutschland an. Immer mehr Tierrettungsorganisationen, die mit Hilfe von Drohnen die Wiesen absuchen, entstehen und bieten ihre Suchdienste an. Ihre schnelle Verfügbakeit steigt und wir vom Jagdportal wollen mit Hilfe der neuen Datenbank die Kitzrettung unterstützen.

Die Tierrettungsdienste, die drohnenunterstützt arbeiten und ihre Dienste den Jagdpächtern anbieten möchten, mögen ihre Anschrift im Datenbankformular eintragen. Der Eintrag ist kostenlos. Bitte teilt den Jagdpächtern mit, ob ihr ehrenamtlich oder gegen ein Entgelt/Spende arbeitet.

Hier geht es zum Anmeldeformular „Kitzrettung-Drohenservice“

Solltet Ihr Fragen haben einfach anrufen unter 0178 6 14 18 56 oder den Eintragswunsch an die  email   Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! senden.

Waidmannsheil 

Stefan Fügner
Administrator

Samstag, 09 Mai 2020 15:05

Ein ganzes Reh für 20 Euro

geschrieben von

Der Preisverfall beim Wildfleisch anlässlich der Koronakrise offenbart ein gigantisches Ausbildungsdesaster in unserer Gesellschaft.

Einige aufmerksame Leser des Jagdportals haben es schon mitbekommen: Als Administrator des Jagdportals residiere ich seit einem Jahr in einer separaten Wohnung in einem Landgasthof im nordhessischen Knüllwald.

Dadurch erlebe ich seit 2 Monaten die Koronakrise und deren Auswirkungen auf die Gastronomiebranche hautnah. Ich konnte dieser Not nicht tatenlos zusehen und so stellte ich meine Kenntnissen aus dem Onlinemarketing dem Gasthof zur Verfügung. So kam es, dass der Landgasthof mit Hilfe des „Online-außer-Haus-Verkaufs“ über die sozialen Netzwerke sehr gut durch die Krise kam. Ab nächste Woche wird wieder unter strengen Auflagen aufgesperrt und es geht für den Gasthof nach gut überstandener Krise wieder aufwärts.

Natürlich habe ich mich auch dafür stark gemacht, dass bei den Wochenendangeboten neben den weit über den Knüllwald bekannten "Resi´s Schnitzel" auch andere Gerichte auf der Onlinespeisenkarte angeboten werden und so wurde zum morgigen Muttertagsmenue „Rehbraten mit mit Pfifferlingen, Johannisbeersoße und Klößen“ auf die virtuelle Speisenkarte gesetzt.

 

Rotwildbestände in weiten Teilen Sachsens zu hoch

Mit Wildgerichten im "Online-außer-Haus-Verkauf" durch die Coronakrise

 

Als dann die Bestellungen während der Woche ungeahnte Größen erreichten, wurde Kurzerhand beim hessischen Forstamt 2 frisch erlegte Rehböcke gekauft, das Stück für sage und schreibe 20 Euro. Es hätten auch einige mehr sein können, der Kühlraum hing voll mit Wild aus der Region.

Auf dem Heimweg passierte ich den ständig gut frequentierten Discounter, bei dem ich noch eine Woche zuvor eine Portion Rinderhhackfleisch zum Preis von 10,49 Euro/kg gekauft hatte.

Rotwildbestände in weiten Teilen Sachsens zu hoch

Rinderhackfleisch  vom Discounter  über 10 Euro/kg, dafür bekommt man 300 Meter weiter beim Forstamt schon ein halbes Reh

 

Nun stellt sich dem aufmerksamen Beobachter sofort die Frage, weshalb selbst in Krisenzeiten derart exorbitante Preisunterschiede beim Fleisch erzielbar sind. Bei der Verarbeitung der beiden Rehböcke in den Wirtschaftsräumen des Gasthofes wurde es mir dann klar:

Über Jahrzehnte haben wir in der Gesellschaft eine völlig verfehlte Ausbildungspolitik betrieben. Wir haben Betriebswirte mit einer nicht mehr überschaubaren Menge an Fachrichtungen wie Touristik oder Veranstaltungsmarketing ausgebildet, auch an gut ausgebildeten Verwaltungsangestellten herrscht kein Mangel, jährlich verlassen akademische Fachleute in divisionsstärke aller Coleur unsere Universitäten, aber an praktischen Berufen wie Metzger, Bäcker, Köchen und anderen Handwerkersberufen herrscht Mangel aller Orten.
Millionen von Menschen wurden in den letzten Wochen auf Kurzarbeit-Null gesetzt und nach Hause geschickt oder sie sitzen zu Hause und betreiben „Homeoffice“. Seit Wochen bilden sich vor den Wertstoffsammelhöfen der Kreise kiliometerlange Warteschlangen, schließlich hat man endlich einmal Zeit, den Keller aufzuräumen.

Während man nun mit allerlei überflüssigen Nebentätigkeiten die Zeit in der Coronakrise tot schlägt, kommt kaum einer auf die Idee, diese Zeit sinnvoll und vor allem geldsparend mit dem Selbermachen anfallender Arbeiten zu Hause zu nutzen.

Wie auch, nach Jahrzehnten der rein theoretischen Ausbildung sind den meisten Menschen jede Form des handwerklichen Selbermachens abhanden gekommen, weshalb Rinderhackfleisch für über 10 Euro das Kilo immer noch Käufer findet, ein 20 kg schweres Reh für 20 Euro hingegen tagelang auf seine Verarbeitung wartet!

Ich gebe zu, dass es mich ein wenig stolz macht, als Internetadminstrator, gelernter Maurer, Hobbyschreiner, Gelegenheitsgärtner, Jäger, Hochgeschwindigkeitswildfleischzerwirker Jagdhundeausbilder mit § 11 TierschGe und Hobbykoch in der jetzigen Krise, die die Gastronomiebranche mit aller Härte trifft, einem Gasthof beim Bewältigen der existenzbedrohenden Krise hilfreich zur Seite zu stehen. Meinen praktischen Kenntnissen aus 40 Jahren verschiedenster Tätigkeiten sei Dank!

Nach der Coronakrise wird vieles nicht mehr so sein, wie es einmal war, aber eines ist sicher: Am meisten wird sich die Arbeitswelt und die Berufe verändern. Die Bedeutung regionaler Produkte und das traditionelle Handwerk wird eine vor der Coronakrise kaum vorstellbare Renaissance erleben, weil viele Menschen traditionelle Berufe erlernen müssen, um überhaupt wieder einen Job zu finden.

Waidmannsheil

Euer

Stefan

Grenzbock 

Jährlinge lassen sich, ganz im Gegensatz zu älteren Böcken, im Mai sehr leicht ansprechen.  Photo: Jagdmagazin Wild und Hund

 

Wenn jetzt im Mai wieder die Jagd auf den Bock beginnt, wird sichtbar, ob sich die Jäger an die guten Vorsätze auch gehalten haben, den Jährlingen beim Abschuss den Vorrang zu geben. Bei einigen Jägern hat man aber den Eindruck, dass es wirklich nur bei den guten Vorsätzen geblieben ist.

Die Rotwildringe haben durch eine konsequente Einhaltung der Abschussvorgaben in der Rotwildhege große Erfolge erzielt. Ein starker Eingriff in die Jugendklasse hat diesen Erfolg möglich gemacht.
Es ist auch unbestreitbar, dass die Altersansprache des Rotwildes durch einen erfahrenen Jäger einfacher ist, als die Altersansprache beim Rehwild, zumal alte kapitale Hirsche meist über die Reviergrenzen bekannt sind.
Auch sind Rotwildreviere oft größer, als reine Niederwildreviere und die Koordination einer flächendeckenden Abschussüberwachung einfacher.

Warum aber tritt die Rehwildhege weiterhin auf der Stelle?

Noch immer wird der Grundsatz, im Mai ausschließlich Jährlinge zu schießen, nicht von allen Jägern beherzigt. Dadurch wird auch die Vorgabe, mindestens 40% besser 50% des Abschusses in der Jährlingsklasse erfolgen zu lassen, nicht erreicht.
Dabei ist dieser Grundsatz beim Rehwild wichtiger denn je. Auch ist die Altersbestimmung des schwachen Jährlingsspießers und Knopfbocks - im Gegensatz zum älteren Bock - sehr einfach. Das noch jugendliche Gesicht, das Gehörn ohne Masse und Vereckung machen das Ansprechen des schlechten Vererbers einfach.
Zudem wird der Jährling im Mai , nachdem er von der Ricke verstoßen wurde, ständig von seinen aggressiven älteren Geschlechtsgenossen auf die Läufe gebracht. Er irrt, einen bescheidenen Einstand suchend, durch das Revier. Der Jährling ist im Mai so bewegungsaktiv wie zu keiner Zeit des Jahres. Der Mai ist somit geradezu ideal, um sich ausschließlich dem notwendigen Jährlingsabschuss zu widmen.
Wenn es dann Anfang Juni im Revier ruhiger wird, weil die Böcke heimisch werden, um sich auf die anstrengende Blattzeit vorzubereiten, ist es dann zu spät, die noch auf dem Abschussplan fehlenden Jährlinge zu erlegen.
In der Blattzeit gilt es dann dem älteren Bock, der in dieser Zeit keinen Jährling auch nur in seiner Nähe duldet. Diesen bekommt man in der Blattzeit kaum noch zu Gesicht und wenn dann die Jagdzeit auf den Bock im Oktober endet, stellt man rückwirkend fest, dass das Planziel, 50% Abschuss in der Jugendklasse mal wieder nicht erfüllt wurde.
Auch wenn der Jährling keine vorzeigbar kapitale Trophäe darstellt, gilt es im Mai, die Jagd ausschließlich dem Jährling zu widmen und das Erlegen des älteren Bockes in die Blattzeit zu legen.
Alle Jäger sollten beim Anblick eines Jährlings im Mai mit schwachem Gehörn den Grundsatz im besonderen beherzigen, der da lautet:

"Was Du heute kannst besorgen,
das verschiebe nicht auf morgen."

waidmannsheil

Euer

stefan

 

Dieser Artikel erschien erstmalig am 11.5.2007 auf dem  Jagdlog- das etwas andere Jagdtagebuch

Montag, 27 April 2020 16:56

Der Jagdterrier, das etwas andere Rasseportrait

geschrieben von

Stellen Sie sich einmal vor, Sie betreten abends eine Bar. Ihre Laune ist blendend, Sie fühlen sich begehrenswert, attraktiv, charmant, voller Esprit. Sie schauen sich um und dann sehen Sie SIE. Die ultimative Traumfrau. (Leserinnen ersetzen das „Sie“ bitte durch „Ihn“) Sie zaubern Ihr bestes Lächeln ins Gesicht, laden sie zu einem Drink ein und Sekunden später verfallen Sie schlagartig aus Ihrem Hochgefühl in tiefste Depression. Denn Ihnen wird mit schonungsloser Nonchalance klar gemacht, dieses Top – Model mit zwei Doktortiteln spielt in einer ganz anderen Liga als Sie. Jeder Annäherungsversuch kann nur mit einer Katastrophe enden.

Sie haben diese Katastrophe nie erlebt? Sie besuchen keine Bar, keine Diskothek? Kein Problem, dann verlieben Sie sich doch einfach in einen Jagdterrier.

Macht man sich von Rassebeschreibungen frei, die meistens doch etwas "kundenorientiert" formulieren, sondern sieht den Jagdterrier wie er ist, kommt man zu der Erkenntnis, daß diese Rasse nichts, aber auch absolut nichts in Nichtjägerhaushalten zu suchen hat.
Der Jagdterrier will jagen, will packen, will Beute machen. Bekommt er diese Arbeit nicht, sucht er sich 14 bis 18 Stunden täglich Ersatzbeschäftigungen, die meistens nicht mit den Vorstellungen des Halters konform gehen, von denen der Jagdterrier aber nicht abzubringen ist. Versucht man das trotzdem, ist meistens die Hose oder der Ärmel kaputt. Was da drin steckt, häufig auch. Härtere und schmerzunempfindlichere Hunde als Jagdterrier habe ich nie gesehen. Treulosere auch nicht. Sie halten sich ihre Menschen nur, um von Jagd zu Jagd transportiert zu werden und weil sie die telefonischen Einladungen nicht selbst annehmen können.
Die sprichwörtliche Härte der Terrier ergibt sich aus ihrem hauptsächlichen Betätigungsfeld. Der Jagdterrier wird vorwiegend bei zwei Arbeiten eingesetzt, nämlich beim Sprengen, also der Baujagd, und bei der Jagd an Schwarzwild. Bei der Sprengerei zeigt er wesentliche Unterschiede zum dabei ebenfalls eingesetzten Teckel: Der Teckel jagt unter Tage an Fuchs, selten am Dachs, da der Dachs den Teckel einzugraben vermag. Teckel machen unter Tage solange Krach, bis der Fuchs den Bau verlässt. Falls der Fuchs die schützende Burg überhaupt nicht verlassen will, kann es auch zu gelegentlichen Raufereien kommen. Dem Jagdterrier ist egal, ob er an Fuchs oder Dachs jagt. Er wird höchst selten vom Dachs eingegraben, denn i.d.R. lebt der Dachs nicht mehr lange genug, um seinen Gegner einzugraben. Findet der Jagdterrier im Bau einen Fuchs und der verlässt nicht sofort seinen Bau, ist es meistens um ihn geschehen.
An Sauen ist es ähnlich. Während Stöberhunde wie Bracke, Spaniel oder Wachtel einzeln arbeiten und Wild vor die Schützen bringen, neigen Jagdterrier zum Beischlagen, also zu gemeinschaftlichem jagen, und stellen Sauen deshalb mehr oder weniger regelmäßig. Damit ist der Hundeführer gezwungen, den vielen eine Sau stellenden Hunden zu helfen und die Sau zu erlegen. Dass er dabei von den Hunden gelegenlich mit der Sau verwechselt wird, ist selbstverständlich und macht das ganze nicht unbedingt reizvoller.
In der Haltung verlangt der Jagdterrier Konsequenz, vor allem, wenn kleine Kinder im Haus sind. Dann verlässt entweder der Jagdterrier konsequenter Weise den Zwinger nicht oder der hoffnungsvolle Nachwuchs bleibt konsequenter Weise im Kinderzimmer. Anders wäre es mir jedenfalls zu gefährlich. Auch zwischen HF und Hund ist Konsequenz erforderlich: Nachdem der Hund morgens wach wurde, verlangt er vom HF die Konsequenz, sofort und unmittelbar zur Jagd zu gehen. 7 Tage in der Woche, 365 im Jahr. Weniger ist dem Hund zu wenig.
In der Führung ist der Jagdterrier problematischer als die meisten anderen Rassen. Mit Zwang geht gar nichts, denn Schmerz interessiert den Jagdterrier nur insoweit, dass er das/den entfernt, der ihm Schmerz verursacht. Also muss man ihn locken und verführen. Wer genug Sauen im Revier hat, kann das, indem er dem Hund jeden Tag eine spendiert. Andernfalls wird 's schwierig, denn - s.o. - etwas anderes als schlafen, fressen oder jagen kommt für Jagdterrier überhaupt nicht in Frage. Er ist durch und durch Profi.
Nun könnte man meinen, alle Jagdterrier seien verrückt. Das ist zweifellos nicht so. Es soll welche geben, die annähernd normal sind, nur, ich habe in rund 40 Jagdjahren keinen gesehen. Aber man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben. Die Jägerei kennt die Probleme des Jagdterriers, anders ist das vehemente Zunehmen des Westfalenterriers nicht zu erklären, denn diese Kreuzung aus Jagdterrier, Lakeland - und Foxterrier zeigt die Nachteile des Jagdterriers hinsichtlich Unführigkeit und Schärfe nicht so ausgeprägt. Sehr viele Hundeführer sind inzwischen auf diese Neuzucht umgestiegen und sehr zufrieden. Als Familienhund ohne jagdliches Arbeitsfeld sind sie aber genau so ungeeignet.
Verschlägt es einen Jagdterrier in einen Nichtjägerhaushalt, potenzieren sich die Probleme. Aus dem Schwererziehbaren wird ein unzufriedener Schwersterziehbarer. Die Folgen sind jedem klar. Deshalb sollte die Unterbringung bei Nichtjägern in jedem Fall nur eine vorübergehende sein. Ein Hundeleben hält 10 bis 15 Jahre und 10 bis 15 Jahre einen Triebtäter im Hause zu haben, ist der erspriesslichsten Zustände keiner.
Nun wird garantiert irgend jemand kommen und dagegen halten, ich würde übertreiben. Der kennt dann jemanden, der einen weiß, dessen Schwester einen Schwager hat, der vor vielen Jahren einen Jagdterrier als Familienhund besaß und in Frieden und Eintracht lebte. Ich nehme das dann mal so hin, aber sehen möchte ich es schon gerne. Gäbe es diesen Jagdterrier tatsächlich, nähme ich ihn und seinen Besitzer mit zur Drückjagd, zeigte beiden eine Sau und dem HF würden die Nichtigkeiten seiner pädagogischen Bemühungen sofort klar. Die Uhr der Erziehung würde schlagartig wieder auf Null gedreht.

Sollten Ihnen also jemals eines dieser zwei – oder vierbeinigen Top – Models begegnen, verzichten Sie auf jeden Annäherungsversuch. Wenn 's gar zu schwer fällt, bestellen Sie sich lieber einen Underberg. Das kommt erheblich billiger und der bittere Nachgeschmack hält nicht so lange an.

Der Beitrag erschien erstmalig auf der Homepage des Jagdhundhilfevereins Krambambulli e.V.

Wurfmeldungen Große Münsterländer November und Dezember

Foto: Wikipedia

 

„Wer hoch hinaus will, der muss lange an den Fundamenten verweilen“.

Man kann diesen banalen Satz der Ausbildung eigentlich gar nicht oft genug wiederholen, wenn Hundeführer im fortgeschrittenen Stadium an der Ausbildung ihres Hundes verzweifeln.

Egal ob Mischlingshund oder edler Rassehund, egal ob Tierheimhund oder Welpe, egal ob Jagdbegleithund oder Gebrauchshund, wer nicht bereit ist, viel Zeit, Liebe und Geduld in die Grundausbildung seines Hundes zu investieren und sich hier keinen professionellen Rat holt, für den kann die Anschaffung eines Hundes zum Alptraum werden. Aber das muss nicht sein.

Der Vorsitzende des Jagdverein Lehrprinz e.V. Stefan Fügner bringt es mittlerweile auf fast 50 Jahre Erfahrung in der Hundearbeit, kann seine vierbeinigen Gefährten  nicht mehr zählen, die ihn begleitet haben und gibt nun seit über 20 Jahren seine Erfahrungen an junge Hundeführer weiter.

Vor 2 Jahren legte er vor dem Veterinäramt des Landkreises Märkisch-Oderland die vom Tierschutzgesetz geforderte Hundeausbilderprüfung nach § 11 Tierschutzgesetz ab.

Er weiß, wie wichtig es ist, den Grundgehorsam einzuarbeiten und er weiß, wie sehr sich hier ein unsauberes Einarbeiten und ein falscher Rat in der weiterführenden Ausbildung gnadenlos rächt und wie sehr sich die Probleme des fehlenden Gehorsams in der weiterführenden Ausbildung potentieren!

Lassen Sie sich in den Grundlagen einer konsequenten Grundausbildung im Grundgehorsam unterrichten, bevor Sie die fortgeschrittene Ausbildung Ihres Hundes, egal ob Jagd- oder Begleithund, angehen.

Kein Zwang, aber absolute Konsequenz ist der Schlüssel zum Erfolg, ohne die eine weiterführende Ausbildung zum Scheitern verurteilt ist.

Doch wie sieht eine zwanglose, aber absolut konsequente Hundearbeit aus?
Welche Schritte müssen Sie beschreiten, damit auch Ihr Hund Sie als absolut konsequenten Führer wahrnimmt?

Diese wichtigen Fragen sollten Sie vor dem Beginn einer weiterführenden Ausbildung Ihres Hundes beantworten können.

Informieren Sie sich vorab in einem kostenlosen Telefongespräch über die Methoden, wie sie ihren Hund auf eine weiterführende Ausbildung vorbereiten.

Hier noch einige wichtige Hinweise:

Sie können sich kostenlos in einem Telefongespräch vor dem Seminar über den Seminarablauf und die Methoden der Ausbildung informieren.

Sie erhalten an allen Seminartagen ausschließlich Einzelunterricht (keine Gruppenstunden).

Jeder Seminartag endet erst dann, wenn alle Ihre Fragen hinlänglich und zu Ihrer vollsten Zufriedenheit beantwortet und geklärt wurden.

Sie erhalten vom Jagdverein Lehrprinz e.V. für die Ausbildung einen Festpreis, der es Ihnen ermöglicht, den Hund so oft vorzustellen, wie Sie wollen. Erst wenn Sie zufrieden sind, ist das Seminar beendet.

Scheuen Sie sich nicht, unseren Herrn Fügner unter 178 6141856 anzurufen, er freut sich darauf, Ihnen weiterhelfen zu können.

Weitere Informationen und Ausbildungsangebote

370. Geburtstag für Erfinder der Nachhaltigkeit

In vielen Revieren lassen sich die Sauen aufgrund ihres enormen Lernverhaltens immer schwieriger bejagen. Jagdblogger Floris Weber auch bekannt als „der eine Jaeger“ beschreibt in diesem Artikel 5 Problemstellungen und wie der Schwarzkitteljäger sie löst.

Problem Nr.1: In vielen Gebieten suchen Sauen die Kirrungen nur noch gelegentlich auf. Ein Grund dafür ist natürlich das sehr hohe natürliche Nahrungsangebot. Eine weitere Ursache ist die schnelle Lernfähigkeit der Sauen. Bachen meiden aufgrund negativer Lernerfahrungen, nämlich Abschüssen von ihren Nachkommen, unsere Kirrungen. Lernen Frischlinge nun, dass es sicherer ist, an Kirrungen vorbei zu wechseln, als sie anzulaufen und dort Nahrung aufzunehmen, übernehmen sie automatisch das Verhalten ihrer Mütter. Die Folge: Sauen nehmen nur noch selten Kirrungen an.
Lösung: Wir Jäger müssen uns von der Fixierung auf Kirrungsjagd lösen. Das, was früher noch gut funktioniert hat, muss heute nicht mehr das Maß der Dinge sein. In den meisten Revieren ist es daher deutlich vielversprechender, sich an den natürlichen Nahrungsquellen zu orientieren als seinen jagdlichen Schwerpunkt einzig und allein auf die Kirrung zu richten. Da die natürlichen Nahrungsquellen im Laufe des Jagdjahres stark variieren, tut man gut daran, die Sauen genau dort zu suchen, wo sie gerade fressen: im Frühjahr in den Wiesen, im Mai im Raps, im Juni und Juli im milchreifen Weizen, im August und September auf den Stoppeläckern und im Mais und danach unter den Eichen und wieder in den Wiesen.

Problem Nr.2: Vielen Jägern wurde beigebracht, dass Sitzfleisch das A & O der Schwarzwildjagd bedeutet. Dieses Credo stammt aus einer Zeit, als Sauen in den meisten Revieren seltenes Wechselwild waren und einem nur durch hartnäckiges Sitzenbleiben irgendwann vor die Büchse kamen. So habe ich meine erste Sau, einen Überläuferkeiler im Jahre 1996 nach einem guten Dutzend durchgesessener Nächte an einer Kirrung erlegt. Was viele Jäger jedoch vergessen: Wer die ganze Nacht auf dem Hochsitz verbringt, verstänkert nicht nur lange einen großen Bereich. Er verbringt auch viele Stunden sinnlos aus seinem Ansitz.
Lösung: Anstatt stundenlang auf einem Hochsitz anzusitzen, macht es in den meisten Fällen deutlich mehr Sinn mit einer Kombination aus Ansitz und Pirsch zu arbeiten. Man startet dazu mit dem Ansitz auf einem aussichtsreichen Punkt und sitzt dann dort bis zwei Stunden nach Ende der Abenddämmerung. So hat man gute Chancen, von Sauen angelaufen zu werden, die in der Nähe liegen. Tut sich innerhalb des Zwei-Stunden-Intervalls nichts, so geht man die Sauen aktiv suchen.

Problem Nr.3: Manche Jäger scheuen sich noch dem Einsatz von Wärmebildgeräten. Sie vertreten die Meinung, dass der Einsatz moderner Technik nicht waidmännisch sei. Fakt ist jedoch: Jagt man klassisch mit einem Fernglas, so bekommt man viele Sauen, die man mit einer Wärmebildkamera ausmachen könnte, überhaupt nicht zu Gesicht. Außerdem sind die Sauen in den meisten Revieren nur in den Monaten Mai bis Juli bereits in der Dämmerung unterwegs. Die Hauptbewegungszeit des Schwarzwildes fällt jedoch in die Nachtzeit. Hier lassen sich die Sauen mit einem normalen Fernglas allenfalls als dunkler Klumpen ansprechen. Dies erhöht die Gefahr von Fehlabschüssen und lässt eine saubere Bejagung nicht zu.
Lösung: Der Einsatz von hochwertigen Wärmebildkameras hilft dabei, Sauen auf große Entfernungen auszumachen und aktiv anzupirschen. Anhand der Bauchleisten lässt sich zweifellos das Geschlecht der Stücke ansprechen und Fehlabschüsse werden ausgeschlossen.

Problem Nr.4: Sauen kennen Hochsitze und Ansitzeinrichtungen. Die stärkste Defensivwaffe der Sau ist ihr überragender Geruchssinn, der dazu genutzt wird, unsere Ansitzeinrichtungen weiträumig zu umschlagen und gegen den Wind anzulaufen. Typisch ist beispielsweise, dass Sauen ein paar Nächte lang eine Kirrung oder einen anderen Nahrungsplatz aufsuchen und ausgerechnet dann nicht erscheinen, wenn wir dort ansitzen. Dies ist kein Zufall, sondern die Sauen haben den Platz weiträumig umlaufen und Wind von uns bekommen. Häufig, ohne dass wir sie überhaupt gesehen oder gehört hätten.
Lösung: Nicht ansitzen, sondern die Sauen erst an die Kirrung, den Wildacker oder eine andere Äsungsfläche kommen lassen und erst anpirschen, wenn sie sich dort eingefressen haben. Dazu kann man MMS-Wildkameras verwenden, die einem die Fotos von den Äsungsplätzen zeitnah auf das eigene Handy schicken.

Problem Nr.5: Vielfach schauen Jäger noch zu wenig nach Wind und Wetter bevor sie auf die Saujagd gehen. Kaum vorhandener Wind ist fast immer schlechter Wind, da er häufig seine Richtung ändert. Außerdem ist Trockenheit schlecht für die Saujagd. Das Schwarzwild ist dann weniger aktiv und auch die Geräusche des pirschenden Jägers werden so schnell vernommen.
Lösung: Suche Dir gezielt „Sauwetter-Nächte“ für die Jagd aus. Bei mäßigem bis kräftigen Wind und vereinzelten Regenschauern sind die Sauen sehr aktiv, der Wind ist konstant und es lässt sich hervorragend pirschen. Häufig lässt sich in so einer richtigen „Saunacht“ mehr Strecke machen als sonst in einer Woche.

Empfehlung: Das Buch des Autors Perfekt Pirschen- Saujagd im Feldrevier

http://www.perfekt-pirschen.de

 

Auflösung des ÖJVsaar

Donnerstag, 02 April 2020 19:27

Facebook wird als Marketinginstrument weit überschätzt

geschrieben von

Nicht erst seit der Coronakrise versuchen viele Kleinunternehmer ihre Bekanntheit durch Werbung bei Facebook zu erhöhen. Dabei nutzt man weniger die kostenpflichtige Werbung durch Facebook, sondern man müllt jede Gruppe, in der man Mitglied ist, mit oft immer wieder der gleichen Werbung zu. Dabei stört es die Akteure nicht, ob die Gruppe überhaupt eine Relevanz zu ihrem Produkt hat, das sie bewerben, Hauptsache man hat seine Werbung für sein Produkt irgendwo bei Facebook untergebracht.

Neben seiner Datenbank und den Jagdnachrichten nutzt auch die Administration des Jagdportals  das soziale Medium Faceook. Mit fast 20 eigenen Gruppen versorgen wir über 20.000 Mitglieder dort mit aktuellen Informationen rund um die Jagd. Allerdings achten wir darauf, dass die von uns eingestellten Anzeigen und Nachrichten auch eine Relevanz zur Gruppe besitzen.
Die vielen mittlerweile über 1.000 Mitglieder starken Gruppen locken zahlreiche Werbetreibende an, die versuchen , über diese Gruppen ihre Produkte zu verkaufen. Dies wiederum führt dazu, dass die Administration des Jagdportals an einem Tag oft mehr Zeit mit dem Löschen von belangloser Werbung in den Gruppen verbringt, als mit der Recherche aktueller Nachrichten.

Deshalb hier einige Tipps an Facebooknutzer bei der Nutzung der Gruppen als Vertriebskanal:

80% der Jäger erreiche ich nicht, weil sie keinen Facebookaccount haben!
Zwar wird faceook von den Mitgliedern sehr stark genutzt, aber selbst das Jagdportal schafft es nicht, die Zugriffe durch Facebook auf das Jagdportal auf über 20% zu erhöhen. Über 80 % der Besuchers des Jagdportals besitzen keinen Facebookaccount. Sie sind Stammbesucher, haben das Jagdportal als Favoriten abgespeichert oder Nutzen google und andere Suchmaschinen, um auf unsere Seiten zu kommen.

Facebook hat weder ein Archiv noch eine Suchfunktion
Facebook ist eine reine Kommunikationsplattform und hat somit weder ein Archiv, noch eine Datenbank. In einer Gruppe mit hoher Frequenz verschwindet ein Beitrag schon nach wenigen Stunden in der Unendlichkeit der Themenstränge, ohne jemals wieder gelesen oder überhaupt gefunden zu werden. Diese Schnelllebigkeit von Beiträgen läßt sich durch unser Seitencontrolling sehr gut nachweisen.

Suchmaschinen nehmen Facebookeinträge nicht wahr
Wer einmal bei google Suchphrasen eingegeben hat und geprüft hat, ab wann google auf einen Facebookeintrag hinweist, ist erstaunt, wie wenig Bedeutung Google den Facebookgruppen beimisst. Für die Suchmaschinen ist facebook faktisch nicht existent. Bei kaum 20% der Internetnutzer, die bei Facebook einen account haben, ist dies auch kein Wunder!

Irrelevante Werbung ist der Tod jeder Gruppe
Mit irrelevanter Werbung zugemüllte Gruppen ohne aktive Administration sind dem Tod geweiht, da sie schnell an Attraktiviät verlieren. Wie ein Komet entstehen solche Gruppen, um danach auch genauso schnell wieder zu verglühen. Hauptgrund ist das völlig sinnlose Einstellen von irrelevanter Werbung!

Was ist zu tun?
Das Jagdportal bietet allen Kleingewerbetreibenden, Nachsuchenführern, Jagdvereinen und auch allen Jägern und Jungjägern einen kostenlosen Standardeintrag in den Jagddatenbanken. Die Datenbanken reichen vom Begehungsscheingesuch bis zum Anbieter von Reviereinrichtungen. Insgesamt stehen den Jägern 47 verschiedene Jagddatenbanken zur Verfügung. Viele dieser Jagddatenbanken erscheinen zwar nicht immer auf Platz 1 bei google, aber fast immer auf der ersten Seite! 
Der Standardeintrag ist nicht nur kostenlos, sondern ist vor allem unbefristet!
Auch beim kostenpflichtigen Mehr-Lesen-Eintrag bieten wir auf Anfrage vor allem Jungjägern und Kleinunternehmern preiswerte oder befristet-kostenlose Lösungen an. Hier sollte man sich nicht scheuen, beim Jagdportal anzurufen.

Jagdhundausbilder/innen als Erfolgsmodell
Ein Beispiel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit ist die Datenbank der Jagdhundausbilder. Niemand der Jagdhundeausbilder muss sich mit lästiger Akquise bei facebook herumärgern. Durch den Eintrag in der Jagddatenbank ist jeder seit seinem Eintrag automatisch auf Platz 1 und Platz 2. Und dort wollen wir schließlich alle hin!

Experten sicher: Wölfe sind nicht aggressiv

 

Pressemitteilung: Die Jagddatenbank "Jagdhundeausbilder" belegt bei der Eingabe der gleichlautenden Suchphrase bei Google die ersten 2 Plätze

 

Waidmannsheil

 

Euer

 

Stefan

2 Weimaraner Jagdhunde liegen auf einem Hundebett von bed4dogs

Hinweis: Nach §6 TMG müssen Blogbeiträge mit Produktempfehlung mit dem Hinweis „Werbung“ gekennzeichnet werden. Daher schreiben wir es an dieser Stelle in großen Buchstaben WERBUNG!!!

Ich weiß gar nicht, wie viele Hundebetten ich in den letzten 20 Jahren für unser Rudel von 4 bis 5 großen Hunden gekauft habe, es waren auf jeden Fall ganz schön viele. Viel zu viele sagt mein Mann wink  

Warum also kauft man im Schnitt 1-2 neue Hundebetten pro Jahr? Ich habe weder einen Fetisch für Hundebetten, noch zu viel Geld übrig und mir ist auch nicht langweilig.

Hatte ich einfach nur zu hohe Ansprüche bei meiner Suche nach einem perfekten Hundebett, war mir kein Bett gut genug?

Ganz klar NEIN, ich habe ganz einfach jedes Mal nur den Produktbeschreibungen vertraut und hoffte bei jeder Bestellung, endlich das richtige Hundebett gefunden zu haben. 

Ich muss dazu sagen, dass ich ein Fan von online-Einkäufen bin und mein Plan war „erst mal 1 Bett bestellen und testen und wenn es die Anforderungen erfüllt, dann schmeiße ich sofort alle anderen Betten raus und bestelle gleich noch ein paar meines neuen Lieblingshundebetts nach“.

Was soll ich sagen, es gab in den letzten 20 Jahren zu keiner Zeit 2 gleiche Betten in unserem Haus. Aber das hat sich jetzt geändert, HURRA! laughing

Freitag, 27 März 2020 20:42

Hommage an (m)eine Wachtel

geschrieben von

 

Jagdverpachtung BrandenburgZwingenberg/Bergstraße im Herbst 2006

 

Der Deutsche Wachtelhund - mehr als nur ein Stöberhund

Mein erster Kontakt

Seit meinen Kindertagen bin ich mit der Jagd eng verbunden. Schon vor der bestandenen Jägerprüfung mit dem 16. Lebensjahr kümmerte ich mich zu Hause um die Hunde. Da ich jagdlich in Niederwildrevieren groß wurde, war mir anfangs der Wachtelhund weitestgehend unbekannt. Erst meine jagdlichen Kontakte zu waldreichen Hochwildrevieren während meines Studiums brachte mir den Wachtelhund näher. Nach dem Studium musste wieder ein Hund her, denn die hundelose Zeit war für mich nicht länger hinnehmbar. Auch ich war als passionierter Jäger und natürlich auch als Hundeliebhaber von der unbändigen Passion dieser Rasse fasziniert. Doch beim Einholen von Erfahrungen anderer Jäger über diese Rasse kamen mir Zweifel.
Da ich großen Wert auf Führigkeit und Gehorsam lege, rieten mir die meisten Jäger ab. Aussagen wie: “Die hören nicht, die jagen nur“ oder scherzhaft: Frage an einen Wachtelhundbesitzer: „Wo ist denn Ihr Wachtel?“ Antwort: „Entweder noch im Wald oder schon zu Hause“. Monatelang konnte ich mich nicht entscheiden, ob es wieder ein führiger Münsterländer oder ein Wachtelhund sein soll. Am Ende siegte die Überzeugung, dass ich bisher zu allen Hunden den notwendigen Kontakt aufbauen konnte, um den Gehorsam zu erhalten, der für ein erfolgreiches Gespann unabdingbar ist. Durch Vermittlung von Frau Hering vom Forstamt Darmstadt war schnell ein Kontakt zu einer Züchterin geknüpft und beim ersten Besuch bei Frau Wissing stand fest, eine der zwei zur Auswahl stehenden Hündinnen sollte es sein.

Die ersten Monate

Mir war die Herausforderung bewusst, die mit dem Kauf auf mich zu kam. Deshalb war der Tag, an dem ich „Dione von der Silberkehle“ abholte, nicht nur mit Freude erfüllt. Mich begleitete auch ein mulmiges Gefühl ob der Aufgaben, die mit dem Hund auf mich zukamen. Dass ich als Selbständiger mir die Zeit einteilen kann, kam meinem Vorsatz, den Hund die ersten Monate nicht alleine zu lassen, sehr zu gute. Voraussetzung einer Hundeausbildung ist, dessen Ausgeglichenheit zu erlangen. Diese wiederum erhält man durch einen klar getakteten Tagesablauf. Dadurch war „Dixi“, wie ich sie von nun an rief, nach einer Woche stubenrein und ich machte mit ihr vom ersten Tag an ohne Leine meine ausgedehnten Spaziergänge. Erst nachdem sie sich ausgetobt hatte, wurden die notwendigen Kommandos geübt. Die Länge dieser Übungen habe ich immer daran festgemacht, wie belastbar ich selber war. War ich selbst nervös oder ungeduldig, so fielen die Übungen kurz aus oder fanden gar nicht statt. Um den Hund nicht zu überfordern, beschränkte ich den Übungszeitraum auf maximal 15 Minuten. Außerdem wechselte ich ständig die Örtlichkeiten, um klar zu machen, dass Gehorsam nicht auf einen bestimmten Ort beschränkt bleibt. Die Lernfähigkeit im 3. und 4. Lebensmonat war enorm und verblüffte mich. Da ich mir vorgenommen hatte, den Hund bei allen Reviergängen und bei allen Autofahrten mitzunehmen, musste das Ablegen unter dem Hochsitz und im Auto geübt werden. Nach noch nicht einmal 3 Ansitzen wusste Dixi, dass sie 2-3 Stunden auf ihrer Decke unter dem Hochsitz zu liegen hatte. Dies ging natürlich nicht ohne Probleme ab. Den ersten Ansitz konnte ich völlig vergessen. Kaum oben angekommen, ging das Wimmern los. Nicht nur, dass der Ansitz keinerlei Anblick bescherte, auch plagte mich Tags darauf fürchterlicher Muskelkater in den Oberschenkeln, da ich unzählige Male die Leiter hinauf und hinunter gestiegen war.
Bei den Reviergängen an den folgenden Tagen lief mein Hund zu allen Hochsitzen, an denen wir vorbeikamen und setzte sich freudig unter die Leiter. Es war eine besondere Freude in die auf Lob wartenden Augen des Hundes zu schauen, die den Ausdruck hatten: “Na, kann ich das nicht toll?“ Da ich Dixi auch immer auf meine bundesweiten Baustellen mitnahm, musste sie sich an die weiten Strecken gewöhnen. Das früh anerzogene Ablegen ohne Sichtkontakt kam mir dabei besonders zu Gute, da alle Autobahntankstellen Selbstbedienungsrestaurants haben. Geduldig wartete sie am Tisch liegend, in einer völlig fremden Umgebung, bis ich mir Kaffee geholt hatte. Dies stieß immer auf große Aufmerksamkeit bei den anderen Gästen, zumal man ihr ansah, dass sie noch ein Welpe war.
Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass ich ihr den Appell komplett in den ersten 4 Monaten beigebracht habe, also in einer Zeit, in der der natürliche Jagdtrieb noch nicht vorhanden war und sich somit der Hund völlig auf die Ausbildung konzentrieren konnte. Oft habe ich mich über das schnelle Ermüden bei der Ausbildung von anderen Hunden gewundert. Bei meiner Wachtel hat mich immer wieder die Freude und Erwartungshaltung in den Augen fasziniert, wenn sie merkte, dass es etwas Neues zu lernen gab.

Pubertät

Mit Dixis Eintritt in die Pubertät kamen auch auf mich die ersten Rückschläge zu. Es war nicht nur der unbändige Jagdtrieb, sondern auch der starke Eigencharakter des Hundes, der sich nach 8 Monaten entwickelte und mich manchmal zur Verzweiflung trieb. Ausgedehnte Stöber- und Spurarbeit an Autobahnhängen der A5 in mehreren hundert Metern Entfernung von mir ohne Rufkontakt hätte jeden Prüfer begeistert. Ich stand schweißgebadet da und wartete auf die fast sichere und tödliche Kollision mit einem aus der nicht enden wollende Menge an LKW! Auch die Böschung des Bahndammes barg Kaninchen in großen Mengen, die unbedingt - trotz Rufen - alle herausgestöbert werden mussten. Auf den IC, der mit einer Geschwindigkeit von 160 km/h vorbeijagte, konnte hier keine Rücksicht genommen werden!

Und dann soll man den Hund noch loben, wenn er völlig abgejagt nach scheinbar endlos langer Zeit neben einem wieder erscheint! Als ich ihr das erste Mal unverständlich klar machte (ich zog ihr am Behang), dass es mir nicht passte, dass sie in Rufnähe nicht vom Stöbern abließ, quittierte sie mein Verhalten mit der für einen charakterstarken Hund typischen Art: Wenn sie wieder trotz Rufens ihre ausgedehnten Eigenjagd abgehalten hatte, kam sie zurück, setzte sich 20-30 Meter von mir hin und sah sich gedankenlos um, als ob nichts passiert wäre. Dann wartete sie so lang, bis ich sie abholte. Wir haben uns in den letzten Jahren in der Form geeinigt, dass ich nichts gegen ihre gelegentlichen Ausflüge habe. Sie kommt aber mit der gleichen Schnelligkeit zurück, mit der sie die frische Fährte gearbeitet hat. Dies brachte uns natürlich auf der Prüfung erhebliche Abzüge im Fach Spurwille ein. Aber es wurde auf der Prüfung auch die enge Bindung gelobt, die der Hund an mich hatte. Die starke Zersiedlung der Landschaft an der Hessischen Bergstraße, in der ich lebe, lässt einen weit jagenden Wachtel einfach nicht zu. Es sei denn, man akzeptiert, dass der Hund irgendwann Opfer des Straßenverkehrs wird. Erstaunlich ist die Fähigkeit des Hundes nach einiger Zeit, diese unerwünschten Ausflüge sehr genau von der gewollten weiträumigen Stöberarbeit auf Treibjagden unterscheiden zu können.

Eigene Persönlichkeit

Wie kaum eine andere Rasse hat der Wachtelhund einen sehr ausgeprägten Eigenwillen, was ihm irrtümlicherweise den Ruf eines unführigen Jagdhundes eingebracht hat. Die dies behaupten, sind sich nicht bewusst, welche hohen Anforderungen an einen sauscharfen Stöberhund gestellt werden. Im Gegensatz zu allen anderen Hunderassen, mit Ausnahme der Terrier und des Dackels ist der Wachtelhund ein Einzeljäger. Einem Einzelkämpfer gleich, schicken wir ihn in völlig unbekanntem Terrain in Dickungen, die selbst für Hunde kaum zu durchdringen sind. Dort soll er Sauen, die um das mehrfache größer sind als er, aus der sicheren Deckung treiben. Völlig auf sich selbst gestellt, muss er mit diesen oft lebensgefährlichen Situationen fertig werden. Hilfe ist in diesen schwierigen Fällen von seinem Herrn im seltensten Falle zu erwarten. Dass solch ein Jagdhund einen eigenen, auf uns oft stur wirkenden, Charakter entwickelt, ist vor dieser Betrachtungsweise logisch. Es dauerte einige Jahre, bis ich erstmals erleben konnte, wie meine Wachtel eine größere Rotte Sauen, die flüchtig das Treiben verließ, in geringer Entfernung tief bellend begleitete. Mir wurde Himmelangst, als ich den direkten Größenvergleich erlebte. Mir viel sofort der Vergleich mit einem Indianer ein, der versucht, einen neben ihm laufenden Büffel zu erlegen. Erst danach wurde mir klar, dass sie in den letzten Jahren ausreichende Eigenerfahrungen gesammelt haben musste, um zu wissen, wie man mit dieser gefährlichen Situation umgeht. Dies musste sie jedoch ganz alleine tun und ohne meine Hilfe! Die hohe Eigenständigkeit ist somit auch ein Teil eines notwendigen Überlebens im Jagdbetrieb.

Jagdverpachtung Brandenburg

In vielen anderen Situationen kann man den Eigencharakter und hohe Selbständigkeit des Wachtelhundes kennen lernen.
Es ist für mich auch heute noch faszinierend, mit welcher Selbstverständlichkeit meine Wachtel nach oft über einer halben Stunde Stöberarbeit in völlig unübersichtlichen Wäldern wieder zu mir zum Stand zurückfindet. Als ich als Jugendlicher die Niederwildjagden miterlebte, verging keine Treibjagd, ohne dass nicht irgend ein Hund verloren ging. Die vielen Wachtel, die auf den großflächigen Bewegungsjagden stöbern, finden sich fast immer am Ende eines Treibens wieder ein. Der Orientierungs- und Geruchssinn, der in dieser Form ausgeprägt ist, wie bei kaum einer anderen Rasse, ist beim Wachtelhund (über)lebensnotwendig. Auch ist es erstaunlich, wie überjagende Wachtelhunde zum Treiben zurückkommen. Sie wissen immer ganz genau, wenn sie an der Schützenkette das Treiben verlassen, und dass sie sich außerhalb des Treibens befinden. Nach erfolglosem Arbeiten der Fährte kehren sie schnell und sicher ins Treiben zurück.
Bei meinen ausgedehnten Revier- und Spaziergängen laufe ich auch Strecken, die ich aus irgend welchen Gründen seltener einschlage. Dabei bin ich immer wieder erstaunt, welche Merkfähigkeit ein Wachtelhund über mehrere Jahre hat. Auf einem Reviergang, den ich schon über ein Jahr nicht mehr gemacht hatte, erhöhte meine Wachtel das Tempo und verließ plötzlich zielsicher den Weg. Als ich ihr folgte, schöpfte sie an einem alten Brunnen, der sich wenige Meter neben dem Weg befand. Ihr war der Brunnen mit dem schmackhaft Wasser nach über einem Jahr wieder eingefallen! In mehreren anderen Situationen konnte ich unzweifelhaft erkennen, dass sie trotz längerer Abwesenheit genau wusste, wo wir waren. (Sämtliche, ihr einmal bekannten Kühlschränke erkannte sie noch nach Jahren!). Das Ablegen unter dem Hochsitz, schon als Welpe geübt, stellte die Hündin unerwartet mehrmals auf eine harte Probe. Von zwei erstaunlichen Situationen möchte ich berichten:

Es war Ende September, als ich versuchte, den im Sommer verpassten Bockabschuss nachzuholen. Wie so oft saß ich auf einer alten Leiter, Dixi lag brav auf Ihrer Decke unterhalb des Sitzes. Sie war damals gerade mal 1 ½ Jahre alt. In 300 Meter Entfernung ästen mehrere Stück Rehwild an einem halb abgedroschenen Maisacker. Einen schwachen Bock konnte ich erkennen. Durch die noch nicht abgeernteten Maisreihen konnte man ihn gut anpirschen. Alle Jagdutensilien einschließlich Hund mussten wegen des Anpirschens am Sitz zurückgelassen werden. Mühsam arbeitete ich mich an den Bock heran, schoss und war froh, als er im Schuss verendete. Nach der obligatorischen Zigarette ging ich zum Bock. Das Messer zum Aufbrechen hatte ich dabei und brach den Bock sofort auf. Als ich den Bock zum nahe gelegenen Weg schleppte, viel mir ein, dass ich im Jagdglück meinen Hund und die Jagdsachen am Hochsitz vergessen hatte! Als ich dort ankam, lag Dixi immer noch brav auf ihrer Decke. Sie zitterte vor Jagdfieber, hatte sie doch den Schuss gehört. Seit meinem Verlassen des Hochsitzes bis zu meinem Eintreffen waren weit mehr als eine Stunde vergangen.

Bei einem anderen Jagderlebnis wurde Dixis Gehorsam wieder auf eine harte Probe gestellt. Es war Blattzeit und ich bezog eine Leiter, die unglücklicherweise dort aufgestellt worden war, wo das Rehwild gerne auf die Wiese zog. Um aber einen besseren Überblick über das Gelände zu bekommen, kam kein anderer Standort in Frage. Wieder lag Dixi auf ihrer Decke unter der Leiter. Es dauerte auch keine halbe Stunde, als lautes Knacken das Treiben eines Bockes ankündigte. Das Treiben kam schnell näher und schon stand nur wenige Meter neben der Leiter ein Schmalreh, äugte zurück, schlug eine Bogen um die Leiter und verschwand wieder im Wald. Kurz darauf erschien auf die gleiche Weise der Bock und verschwand ebenso. Sofort blickte ich nach unten zu meinem Hund. Dixi lag brav auf ihrer Decke und sah vorwurfsvoll zu mir hoch! „Brav, ganz braver Hund“ flüsterte ich zu ihr hinunter. Durch das frühe, im Welpenalter anerzogene Ablegen unter dem Hochsitz kam ihr gar nicht die Idee, ihrem Jagdtrieb zu folgen und sie blieb liegen. Die Fähigkeit, sich seinen eigenen Neigungen nicht willenlos hinzugeben, setzt auch bei Hunden eine ausgeprägte Persönlichkeit voraus, ohne die die oben beschriebenen prekären Situationen gar nicht gemeistert werden können. Stresssituation sind sicherlich nichts für schwache Charaktere, dies gilt nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere.
Ein weiteres Phänomen ist die ausgeprägte Liebe zu Kindern. Auch hier entwickelt sie eine interessante Kombinationsfähigkeit. Direkt neben dem Garten meiner Schwägerin befindet sich ein Bolzplatz. Während des sommerlichen Kaffeetrinkens liegt Dixi brav unter dem Tisch. Sobald sie Kinderstimmen hört, jagt sie auf den Bolzplatz, sucht einen passenden Stock und rennt zum nächstbesten Kind. Im Gegensatz zu Erwachsenen, bei denen sie den Stock ordentlich im Fang behält, weiß sie, dass die Kinder Angst haben, und legt ihn deshalb vorsichtig vor deren Füße. Sitzend in einigen Metern Entfernung stiert sie gebannt auf den Stock, um unmissverständlich klar zu machen, was sie will. Alle Kinder wissen immer genau, worum es geht. Auch hier zeigt sich, dass der Wachtelhund gewohnt ist, im Zweifelsfall die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Bei den die meisten anderen Hunderassen ist diese Selbständigkeit eher unerwünscht.
Nichtjäger, denen ich von der unbändigen Jagdpassion der Wachtelhunde erzähle, können kaum glauben, dass solche Hunde gleichzeitig so kinderlieb sein können.

Die letzten Jahre

Auch für Dixi kam irgendwann der Herbst des Lebens. Immer mehr machte sich ihre Hüftdysplasie bemerkbar. Das Treppensteigen fiel ihr immer schwerer und die vielen Jahre ihrer Vitalität und oft scheinbar unerschöpflicher Ausdauer zeigten ihre Spuren. Hinzu kam der Krebs, er sich erst am Gesäuge und dann auch an den Lymphdrüsen zeigte. Es darf nicht unerwähnt bleiben, dass sie in den letzten Jahren Haus und Garten mit vielen Pflegehunden teilte und ihre Geduld in ihrem hohen Alter oft auf eine harte Probe gestellt wurde. Dabei versäumte sie es aber nie, mir immer wieder vorwurfsvolle Blicke zu zuwerfen, in denen sie ihr Missfallen über die oft unerzogenen Artgenossen unverholen zum Ausdruck brachte. Trotzdem war sie mir bei der Integration der Pflegehunde eine große Hilfe. Wie die alte Leiterin eines Internates maßregelte sie die Pflegehunde, wo sie nur konnte und die oft rüpelhafte Pflegehunde akzeptierten erstaunlicherweise bedingungslos ihre Anweisungen und ihre privilegierte Stellung. Als der Krebs ihr die letzten Kräfte zu rauben drohte und sie sichtbar keine Lebensfreude mehr zeigte, war der Zeitpunkt gekommen, mit ihr den schweren letzten Gang anzutreten. Am Morgen des 14.7.2006 erlöste der Tierarzt sie von ihren Schmerzen. Was bleibt sind die Erinnerungen an über 12 Jahre des Zusammenlebens mit einem einzigartigen Jagdhund.

Fazit

Es ist Zeit, zurückzuschauen. Alle Bedenken, die ich hatte, als ich meinen ersten Wachtelhund erwarb, haben sich völlig in Luft aufgelöst. Zahlreich sind die Menschen, die fasziniert sind von der engen Bindung, die Dixi zu mir hatte. Blickkontakt war die häufigste Kommunikation. Ohne das Kommando „Fuß“ lief sie kilometerlang neben mir her, wenn ich durch den Wald pirschte. Ich habe zahlreiche Plätze, an denen ich gerne verweile, wenn ich meine Spaziergänge mache. Lief Dixi vor mir her, so wartete sie dort immer in sitzender Haltung bis ich nachkam. Diese tiefe Bindung hatte sicherlich ihre Ursache darin, dass ich vom ersten Tag an den starken Eigencharakter des Hundes akzeptiert habe. In zahlreichen Situationen betonte der Hund seinen Eigenwillen, dem ich auch, sofern es die Situation erlaubte, nachgab. Blinder Gehorsam, den viele Hundeführer ihrem Hund anerziehen wollen, ist von einem Wachtel nicht zu erwarten. Vielmehr muss der Wachtelhund täglich gefordert und akzeptiert werden, was den Führer unter einen ständigen Beschäftigungsdruck bringt. Immer wieder liest man von enormen Leistungen junger Wachtelhunde in den Vereinsnachrichten. Aber immer steht auch eine Führerin oder ein Führer dahinter, die es geschafft haben, die Fähigkeiten des Hundes zu wecken und zur vollen Entfaltung zu bringen. Die züchterischen Erfolge des Vereins und seiner Mitglieder sind unbestreitbar und sie werden auch in Zukunft im Mittelpunkt der Vereinstätigkeit stehen. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass nur Führerinnen und Führer, die die Charakterstärke des Hundes erkennen, durch Geduld und Konsequenz beim Führen eines Wachtelhundes die wirkliche Leistung und Fähigkeiten herausarbeiten können. Nur so können die Stärken dieser Rasse in die Öffentlichkeit getragen werden. Ein führiger selbstbewusster und passionierter Wachtelhund ist die beste Werbung für eine Hunderasse, von der selbst die meisten Jäger eine völlig falsche Meinung haben.

Waidmannsheil

Euer

Stefan

Dieser Artikel erschien erstmalig auf dem Jagdblog, das etwas andere Jagdtagebuch am 9.3.2007

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