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Willkommen im Jagdblog des Deutschen Jagdportals

Immer wieder erreichen das Jagdportal Beschwerden, dass die Datenbank „KJS Kreisjagdverbände/Jägerschaften“ nicht mehr auf dem aktuelle Stand ist. In vielen Kreisjägerschaften hat der Vorsitz gewechselt, die Anschrift stimmt nicht mehr oder Telefonnummer und email sind nicht mehr aktuell. Dies liegt aber nicht an der Administration des Jagdportals, wir benötigen zur Datenpflege auch die Mitarbeit der Jagdverbände, die uns Veränderungen melden. Daran hapert es aber  massiv.

Damit wir die Datenpflege verbessern, benötigen wir Deine Hilfe als internetaffiner Jäger und einfaches Mitglied der örtlichen Jägerschaften.

Um die Problematik der fehlenden Datenpflege zu verdeutlichen, veröffentlichen wir den Eemailverkehr mit einem Mitglied einer Jägerschaft anonymisiert. Ohne diese Zusammenarbeit mit den Jägerschaften veraltet die Datenbank „KJS Kreisjagdverbände/Jägerschaften“ immer mehr.
Deshalb: Prüft, ob die Daten Eurer Jägerschaft und meldet, wenn diese nicht mehr aktuell sind und meldet diese Änderungen an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! , die Administration des Jagdportals dankt es Euch.

 

Beschwerdeemail an die Geschäftsleitung des Jagdportals: 

 

Sehr geehrte Damen und Herren,
auf Ihrem Portal befindet sich mindestens zwei Einträge, die seit Jahren nicht mehr aktuell sind.
Rubrik: xxx/xxx/Lkr. xxx
Kreisgruppe xxx e.V.
Kreisgruppe xxx / Jagdhornbläser

Aus juristischen Gründen wurde dieser Verein mit einem neuen Titel versehen.
Herr xxx ist der Vorsitzende - gefühlt jetzt dann in der zweiten Periode.
Die meisten Details zu dem neuen Verein lassen sich unter der Website https://xxx.de/ finden.
Die Details zu den Jagdhornbläsern lassen sich hier finden => https://xxx.de/jagdhornblaeser

In diesem Sinne – einfach einmal nachbessern
Gruß,
xxx Mitglied Jägerschaft

 

Antwortschreiben des Jagdportals an das Mitglied der Jägerschaft 

Lieber Herr xxx,
vor einigen Jahren wurden die Datenbanken der Jägerschaften und Jagdhundeverbände bei der Gründung des Jagdportals eingerichtet und die Daten eingepflegt. Dies hat sehr viel Geld gekostet. Wir hofften, durch diesen Service einen Kontakt zu den Jägerschaften aufzubauen und die darauf folgende Datenpflege würde dann mit den Jägerschaften in gemeinsamer Arbeit erfolgen. Die Datenpflege wäre durch uns erfolgt ; Kosten wären den Jägerschaften nicht entstanden.
Die Jägerschaften haben aber bis heute überhaupt kein Interesse ihre Daten auf dem Jagdportal zu pflegen und Änderungen in der Vorstandschaft oder die damit verbundenen Adressänderungen an uns zu melden.
Weder erhalten wir Pressemitteilungen noch Meldungen mit der Bitte um Datenänderung. Das Internet und die damit verbundene Pflege von Daten und das Melden von Vereinsinformationen an Internetportale findet bis heute bei 99 % der Jägerschaften nicht statt. Scheinbar fehlt vielen Jägerschaften bis heute die Erkenntnis, dass wir, das Deutsche Jagdportal, ein reines Internetmedium sind und wir auf eine kontinuierliche Kommunikation mit Jägerschaften angewiesen sind, um die Daten immer aktuell zu halten.
Wird diese Kommunikation verweigert, machen Datenbanken im Internet für Gruppen und Verbände wie Jägerschaften und Jagdhundevereine keinen Sinn.
Kommunikation , ganz besonders im Internet, ist keine Einbahnstraße. Wir haben allerdings die Befürchtung, dass sich diese Erkenntnis in den Verbänden und Vereinen in der Jägerschaft Jagdhundeverbänden so schnell nicht durchsetzt.
Das Internet und die damit verbundenen Arbeiten in den sozialen Medien ist bei den meisten Jägern und deren Verbänden leider noch völliges Neuland. Dies haben wir bei der Gründung des Jagdportals völlig unterschätzt. Wir führen zwar die Arbeit des Jagdportals im Bereich der Jagdnachrichten weiter, aber die Datenpflege in den Datenbanken wurde für Jagd- und Jagdhundeverbände bis auf weiteres eingestellt.
Die Adressänderung Ihres Vereins und des Jagdhornbläsercorps haben wir vorgenommen. Ihrer Bitte, die in den Datenbanken eingestellten veralteten Adressen der Jägerschaften zu überarbeiten, können wir aber nicht Folge leisten, da dafür kein Geld mehr eingeplant ist. Eine Budgetierung zur Datenpflege in den Datenbanken der Jagdverbände und Jagdhundeverbände ist auch in den nächsten Jahren nicht vorgesehen.


Waidmannsheil


Stefan Fügner


Administrator und Mitinhaber

Wolf

Dienstag, 16 Juni 2020 21:03

Antijagdtraining“ versus „Gehorsam am Wild“

geschrieben von

Beim Einarbeiten des Rückrufs bei Anblick von flüchtendem Wild stoßen auch erfahrene Hundetrainer an ihre Grenzen

Der Begriff "Anti-Jagd-Training" wird dem Jagdhund nicht gerecht

Immer wieder kommt die Diskussion beim Jagdhundetraining -vor allem bei Nichtjägern- auf das Thema "Antijagdtraining". Für mich ist die Begrifflichkeit „Anti-Jagd-Training“ schon falsch, weil man dem Hund das Jagen nicht abtrainieren kann, ihm aber sehr wohl Gehorsam am Wild beibringen kann, weshalb das Training richtigerweise "Gehorsam am Wild" heißen muss.

Der Grundgehorsam

Zunächst muss man wissen, dass man jagdtriebigen Hunden beim dem "Gehorsam am Wild" vorgeschalteten Rückruftraining nur einen sehr kurzen Aktionsradius einräumen darf. Hier werden die ersten Fehler begangen bzw. schleichen sich Nachlässigkeiten ein, die sich später bitter rächen. Weiß ich um die Jagdtriebigkeit des Hundes, so sollte die „grüne Zone“, in der sich der Hund bewegen darf, anfangs 5 Meter nicht überschreiten, damit ich jederzeit beim Anblick von Wild auf den Hund einwirken kann. Der Brackengrundsatz „Halte Deine Bracke kurz, weit wird sie von alleine“ habe ich mittlerweile auf alle Jagdhunde ausgedehnt und beherzige ihn beim Aufbau des Rückrufes bei allen Hunden, um beim Training "Gehorsam am Wild" nicht wieder von vorne anzufangen.

Der (Pawlowsche) Reflex, der die Hetze auslöst

Beim Einarbeiten des Gehorsams am Wild muss man wissen, dass es nicht das Wild ist, das den Jagdtrieb aktiviert, sondern der Fluchtreflex. Der russische Psychologe und Nobelpreisträger Iwan Pawlow läßt grüßen, denn nur durch die genaue Analyse des Reflexes ist eine Umkonditionierung überhaupt erst erfolgreich möglich. Durch diese in der Regel recht lange Zeitverzögerung vom Erblicken des Wildes durch den Hund bis zum Flüchten macht es mir als Führer möglich, auf den Hund einzuwirken. Trotzdem bleibt natürlich das Einarbeiten des Gehorsams bei sichtig flüchtenden Wild selbst.
Ich präferiere, wie alle erfolgreichen Psychologen, die Konfrontationstherapie. Als Hundeführer heißt das, dass ich keiner Situation ausweiche, sondern alle Situationen, in denen der Hund noch nicht den nötigen Gehorsam zeigt, konfrontativ angehe und den Gehorsam erzwinge. Das gilt bei Wild genauso, wie bei Pöbeleien an Gartenzäunen gegenüber Artgenossen. Allerdings muss das schritt- und stufenweise Vorgehen immer individuell auf den jeweiligen Hund abgestimmt werden. 

Nichts ist schlimmer, als unverhofft auftretende Situationen, in denen ich als Hundeführer nur noch reagieren, aber nicht mehr agieren kann. Deshalb müssen alle Situationen von mir vorsätzlich herbeigeführt werden, damit ich vorbereitet bin und auf den Hund einwirken kann. 

Die Schritte des Einarbeiten des Gehorsams am Wild

Wichtig ist es, den Hund bei der Einarbeitung von Gehorsam in Streßsituationen nicht zu überreizen. Hunde sind als Beutegreifer sehr gut in der Lage, Entfernungen einzuschätzen. Dies mache ich mir in der Form zu nutze, dass ich dem Hund das Wild in großer Entfernung zeige bzw. darauf warte, dass er das Wild wahrnimmt und im Moment der Wahrnehmung sofort streng ein Kommando fordere, das auch unbedingt zu befolgen ist. Nimmt der Hund mich nicht wahr und hat nur Augen für das Wild, habe ich eine zu kurze Distanz gewählt, der Reiz des Wildes ist zu groß. Erst wenn ich es geschafft habe, eine Entfernung zu finden, in der der Hund einerseits das Wild wahrnimmt und andererseits mein Kommando befolgt, habe ich die richtige Distanz mit den Gehorsamsübungen an Wild zu beginnen. Erst wenn der Hund nach dem Befolgen des Kommandos absolute Ruhe zeigt, wird das auflösende Kommando gegeben. Bei allen Übungen arbeite ich mit der Feldleine, um immer auf den Hund einwirken zu können. Mit jedem Befolgen des Kommados in Anblick von Wild reduziere ich die Distanz zum Wild, immer darauf achtend, dass der Hund das gegebene Kommando befolgt und der Hund nach dem Befolgen auch absolute Ruhe behält.
Die gesamte Ausbildung des Gehorsamstrainings am Wild ist eine Umkonditionierung, da der jagdtriebige Hund flüchtendes Wild mit der Hetze verbindet, aber nicht mit Gehorsam. Weshalb der Erfolg sehr stark zeitlich von Hund zu Hund variiert. Der Hund lernt beim Gehorsam am Wild, dass Gehorsam immer gilt, auch beim Anblick des Wildes und dass dieser Gehorsam später auch beim Flüchten von Wild zu befolgen ist. Dieses Training setzt aber gleich mehrere Ausbildungsschritte im Vorfeld voraus.

1. Der Grundgehorsam -begonnen mit der Stubendressur- muss perfekt sitzen

2. Der Führer muss bereits eine starke Bindung zum Hund aufgebaut haben, damit er in der Streßsituation des flüchtenden Wildes auf den Hund erfolgreich einwirken kann.

3. Der Führer kennt die Grenzen der Belastbarkeit des Hundes in Streßsutuationen genau

 

Das Verhalten des Hundes zeigt, ob sich der Erfolg einstellt

Die Halterin (Nichtjägerin) einer Deutsch Drahthaarhündin schickte mir in einer email einmal diesen sehr aussagekräften Trainingserfolg:

"Gestern hat sie was kapiert. Wenn jetzt Enten oder Vögel vor ihr auffliegen, duckt sie sich und schaut sich zu mir um, ich schicke sie dann sofort ins Platz. Wenn sie ganz ruhig ist, gehen wir weiter."

Der Gehorsam muss am Ende über dem sich willenlosen Hingeben des Jagdtrieb des Hundes stehen. Der Hund muss beim Anblick von Wild sofort den Blick zum Führer werfen und ein Kommando fordern, erst dann zeigt er „Gehorsam am Wild“. Erst jetzt ist die Umkonditionierung vom willenlos hetzenden Hund  in einen Hund, der auch  Gehorsam  in Streßsituationen zeigt, abgeschlossen.

 

Waidmannsheil

 

Stefan

 

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Jagdlicher Jahresrückblick 2015 – Teil 1: Januar bis März

Rainer Kern führt seine Hunde, Labrador Retriever aus spezieller jagdlicher Leistungszucht, seit fast 20 Jahren erfolgreich bei nationalen und internationalen Prüfungen. Er führt die Hunde jagdlich und hält sie mit Dummyarbeit das ganze Jahr über für den Jagdeinsatz fit.

"Hunde sind normalerweise sehr friedliebende Wesen. Sie kommunizieren klar und deutlich. Wir müssen lernen, unsere Hunde zu verstehen und mit ihnen zu kommunizieren. Ich beweise meinen Hunden meine Stellung nicht durch vermittelte Härte, Unterdrückung und Unterbindung beinahe aller hündischen Interessen, sondern durch Führungsqualität, in dem ich auf meine Position als Rudelführer bestehe.

Viele Elefanten gewildert

 

Wenn ich etwas von meinem Hund verlange und er es nicht tut, versuche ich die Ursachen für das Verhalten des Hundes zu finden und gehe stets dem Verhalten auf den Grund. Um ein Verhalten langfristig umzulenken oder zu verändern ist es wichtig, dass die Ursache für das Verhalten gefunden und nicht nur an der Oberfläche herumgekratzt wird. Deshalb schaffe ich dem Hund eine Atmosphäre, die ihm erfolgreiches Lernen ermöglicht und die es ihm erleichtert, mit Stress und schwierigen Alltagssituationen zurecht zu kommen.

Meine Hunde werden mit freundlicher Konsequenz und Souveränität, ohne unnötige Härte ausgebildet. An erster Stelle steht für mich der Aufbau von Vertrauen, die Bindung zwischen Hund und Mensch zu fördern, ein Team zu bilden. Kein Hund ist wie der andere, jeder ist einzigartig, daher kann man auch kein einheitliches Schulungsschema anwenden. Ich erziehe meine Hunde nicht zu unterwürfigen Sklaven, möchte sie zu fröhlichen, freundlichen ABER gehorsame Begleiter formen, die freudig und ohne Angst die erlernten Kommandos befolgen. DENN: je gehorsamer der Vierbeiner ist, umso mehr Freiheiten kann ich ihm zugestehen.

Ich mache aus meinen Hunden keine „Ball- oder Leckerlie-Junkys“, ich möchte meine Hunde nicht bestechen, damit Sie etwas für mich tun. Manchem Hund hilft ein Leckerlie bei der Grundausbildung und ich gebe meinen Hunden auch gelegentlich ein Leckerlie zur Belohnung für eine besonders gut gemachte Aufgabe. Aber spätestens dann, wenn der Hund ganz genau versteht, was ich von ihm möchte, verzichte ich darauf. Meine Hunde sollen FÜR MICH gerne arbeiten und nicht für ein Leckerlie oder ein Quitschebällchen".

Arbeitslose Jagdhunde

Viele Jagdhunde sind außerhalb der Jagdsaison "arbeitslos". Oftmals sind diese arbeitswilligen Hunde völlig unterfordert und zeigen ihre Langeweile dem Menschen mit unausgeglichenem Verhalten.

Ein Hund, der auch nach bestandener Prüfung professionelle Arbeiten leisten soll, muss regelmäßig im Training bleiben!

Ein arbeitswilliger Jagdhund möchte auch das Jahr über seine Fähigkeiten angemessen einsetzen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass man seinen Hund nicht nur auf Prüfungen vorbereitet und regelmäßig mit ihm trainiert. Er sollte das ganze Jahr über arbeiten dürfen um ihn für den jagdlichen Einsatz fit zu halten.

Zu meiner Philosophie gehört:

1. Faire, gewaltfreie und motivierende Lernmethoden für den Hund, vom Welpen bis zum Senior.

2.Respektvoller Umgang, Stärkung der Bindung, Optimierung der Rudelführer-Kompetenzen, so dass der Hund die Entscheidung des Hundeführers gerne akzeptiert und ihm vertraut.

3.Eine artgerechte Auslastung und Beschäftigung

4.Frühzeitiges Erkennen von Fehltendenzen und Erarbeitung von Lösungswegen bei unerwünschten Verhaltensweisen.

...und noch ein ganz wichtiger Welpen-Erziehungstipp zum Schluss:

Eine aufgerollte Zeitung eignet sich hervorragend zum Trainieren von Welpen, ABER NUR, wenn man sie richtig benutzt!

Nimm eine aufgerollte Zeitung, wenn Dein Welpe etwas zerbeißt, kaputt macht oder ins Zimmer pinkelt...

Hau DIR DAMIT SELBST mehrmals kräftig auf den Kopf und wiederhole mehrfach den Satz:

"Ich habe vergessen, auf meinen Welpen aufzupassen! Ich habe vergessen auf meinen Welpen aufzupassen! Ich habe vergessen..."

Nur für diesen Zweck allein sollte eine aufgerollte Zeitung bei der Erziehung benutzt werden.

Wenn Dein Hund Dich dabei auslacht, lobe ihn!!!

 

Hier geht es zu den Trainingsangeboten/Seminarangeboten von Rainer Kern

Neue Hessische Verordnung tritt in Kraft

Irus vom Dyckerland heißt jetzt Bruno

Die Arbeit eines  verantwortungsvollen Züchters endet nicht mit der Abgabe der Welpen.

Als ich den Deutsch Drahthaar Rüden Irus das erstemal sah, war ich ein wenig geschockt, schließlich hinterlassen monatelange Zwingeraufenthalte ohne Pflege und Bewegung bei einem Hund erkennbare Spuren. Doch da ich viele Jahre als Pflegestation im Jagdhundetierschutz bei Krambambulli gewirkt hatte, beeindruckten mich die anfänglichen Eindrücke der Äußerlichkeiten wenig. Da hatte ich schon ganz andere Drahthaar auf dem Hof!

Nach fast 2 Monaten gilt es nun, ein erstes Fazit der Eingewöhnung zu ziehen.

Mit dem Namen Irus konnte ich überhaupt nichts anfangen und so bekam er von der Wirtin des Jägerhofs den Namen Bruno. Seine Behänge sehen nach 2 Monaten wieder manierlich aus, das Einkremen mit Babyöl haben die Haut der Behänge weich gemacht und sie haben wieder ihr samtenes Fell auf den Außenflächen. Sein kräftiger Appetit zeigte anfangs wenig Wirkung, doch vom ersten Tag an erfolgte auf den abgemähten Wiesen -seit einigen Wochen ohne Feldleine- die Quersuchenarbeit. Wie ein Pferd, das wochenlang im Stall stand, zieht er zu Beginn Ovale und Kreise um mich herum . Dabei hält er einen Radius von maximal 10-15 Meter recht genau ein. Scheinbar das Ergebnis des strengen Kurzhaltens vom ersten Tag an. Erst wenn er eine Zeit lang diese Runden gedreht hat, beginnt er mit einer für einen Drahthaar ungewöhnlich intensiven  tiefen Nasenarbeit. Durch dieses „Wiesentraining“ sind die anfangs sehr deutlich sichtbar hervorstehenden Becken- und Hüftknochen verschwunden und er hat wieder eine kräftige Muskulatur in den Läufen gebildet und einen durchtrainierten  Rüdenhintern. Optisch hat er dadurch in 2 Monaten wieder die Figur eines echten strammen Deutsch Drahthaar Rüden angenommen.

Zwar hat einen guten Appell im Grundgehorsam, aber beim Gehorsam am Wild zeigt er erhebliche Ausbildungslücken und hier muss noch gearbeitet werden. Überhaupt wurde schnell erkennbar, dass ihm jegliche Jagdpraxis fehlt. Bei abstreichenden Nilgänsen tobte er anfangs an der Feldleine wie ein junger Hund, was sich aber sehr schnell legte. Zunächst bieten sich die Katzen als Übungsobjekte an. Scheinbar wurde er an ihnen ausgebildet, denn ausgerechnet hier zeigt er große Routine. 2 Katzen konnte ich gerade noch vor dem sicheren Würgetod retten. Im Dorf bleibt er an der Leine und der Gehorsam am Wild wird in Anwesenheit der Dorfkatzen, von denen es mehr als Einwohner gibt, fast täglich geübt. Überhaupt zeigt er eine Wildschärfe, wie man sie auch bei Drahthaar in der extremen Form nur selten kennt. Fernsehen schaut er sehr aufmerksam und auch dort ist seine Wildschärfe erkennbar. Bei einer Tierdokumentation über den Schaalsee wollte er unbedingt mit einem gewaltigen Sprung aus seinem Hundebett gegen den Flachbildschirm dem Kranich in der Reportage an den Hals!

Bruno ist trotz seiner extremen Wildschärfe sehr führerbezogen. Beim Fußlaufen sucht er den Körperkontakt zum Knie und wenn ich ihn bei der Quersuchenarbeit heranrufe, setzt er sich am liebsten auf meinen Fuß, um möglichst nahe an mir zu sein. Mehrmals täglich, auch nachts, kontrolliert er, ob ich noch da bin, holt sich seine Streicheleinheiten, um dann wieder auf dem Hundeplatz zu verschwinden.
Bei einem Hund, der diese Bindung sucht, macht das Einarbeiten des Gehorsams bei einem derart wildscharfen Drahthaar nicht unbedingt einfacher, aber die Fortschritte des Einarbeitens sind sehr schnell erkennbar.

Ich möchte hier Manfred Hofges, Inhaber des Deutsch Drahthaarzwingers vom Dyckerland, für die Vermittlung danken. Die Arbeit als Züchter ist mit der Abgabe der Welpen nicht zu Ende. Auch wenn ein Drahthaarführer Hilfe bei der Abgabe braucht, weil ihm das Schicksal arg mitspielt, sollte er als Vermittler zur Verfügung stehen. Manfred Höfges hat mit der Vermittlung eines seiner Hunde der Rasse Deutsch Drahthaar einen Problemhund im Tierschutz erspart. Vielen Dank für diesen Einsatz, lieber Manfred.

Waidmannsheil

Stefan

Neue Hessische Verordnung tritt in Kraft Nach dem Quersuchentraining

Donnerstag, 04 Juni 2020 18:08

Ansitzjagd im brandenburgischen Westhavelland

geschrieben von

Marderhunde überall - Sie breiten sich extrem stark aus 

Seit nunmehr fast einem Jahr hat das GolfResort Semlin seine Aktivitäten nicht nur auf das beliebte Golfen ausgerichtet. Dank der Initiative der selbst jagenden Eigentümer wurden verschiedene Drückjagden erfolgreich organisiert und haben eine hohe Nachfrage ausgelöst.
Vor allem Jungjäger sind von der Qualität der begleiteten Jagd fasziniert.
In diesem Jahr bieten wir neben den beliebten Drückjagden ebenfalls professionell begleitete Ansitzjagden für interessierte Jungjäger an.

Gejagt wird im ca. 2.100 ha großen Revier der Agrar Forst- und Jagdbetriebs des Hofes Stechow, gelegen im jagdlichen Gebiet zwischen dem Forst Stechow und Umgebung. Die auch vom Eigentümer bejagten beiden Reviere zeichnen sich durch ca. 1.600 ha Waldfläche mit sehr guten Wildbeständen vom Rehwild, Rotwild, Schwarzwild und Raubwild aus.
In dem als Hochwildrevier bekannten Gebiet werden jährlich ca. 170 Sauen, 100 Stück Rehwild und 30 Stück Rotwild geschossen.
Über den Hof Stechow wird, in enger Kooperation mit den Jägern der angrenzenden Reviere, das gesamte Wild bei Sicherung höchster Qualitätsstandards verarbeitet und vermarket. Diese hohen Qualitätsstandards beziehen sich auf den gesamten Produktionsablauf von der Annahme des Wilds, der veterinären Kontrolle, über die Kühlkette bis hin zur Lagerung und dem Verkauf.

Ein besonderes Highlight ist die professionelle jagdliche Begleitung durch die Revierangestellten, die sich individuell je nach Erfahrungsstand des einzelnen Jägers ausrichtet.
Jagdstart und Ende ist jeweils: Stechow Hof – Friedensstr. 14, 14715
Zwei Tage Ansitzjagd
Zwei Übernachtung mit reichhaltigem Frühstücksbuffet
(Frühstücksbeutel zum Mitnehmen bei frühem Jagdbeginn)
Zwei Tage Ansitzjagd a´3 Stunden Ansitzjagd
ein Gutschein über 80,00 € für den Wild-Hofladen in Stechow
Eine Flasche Mineralwasser bei Anreise auf dem Zimmer
Kostenfreies W-Lan
Hotelparkplatz inklusive
pro Person im Doppelzimmer 358,00 €
pro Person im Einzelzimmer 446,00 €
Jede weitere Ansitzstunde, sowie die Nachsuche werden mit 25,00 € pro Stunde/pro Person berechnet.
Alle Preise sind inkl. Mehrwertsteuer.
Weitere Ansitzmöglichkeiten nach Anfrage auf Verfügbarkeit.

 

Voraussetzungen und Informationen für die Jagden:

• Auf den Flächen im Revier darf nur mit bleifreier Munition gejagt werden.
• Bitte beachten Sie auch, dass wir Ihre Daten (Name, Adresse, Telefonnummer, Jagdscheinnummer und E-Mail) an den Jagdbetrieb/das Revier weitergeben.
• Bitte legen Sie Ihren Jagdschein im Original dem führenden Jäger vor Ort vor.
• Nachtsichttechnik ist auf Schwarzwild zugelassen.
• Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie nach der Jagd stark verschmutzten Schuhe vor dem Betreten des Hotels mit den Schuhabtretern reinigen, die am Hoteleingang aufgestellt sind. Vielen Dank für Ihr Ihr Verständnis.
• Bitte lassen Sie uns noch wissen, ob Sie einen Hund mitbringen, sodass wir ein „Hundezimmer“ für Sie reservieren können. Die Unterbringung kostet Euro 15,00 pro Hund/Tag. Ebenfalls bieten wir Hotelzimmer mit Waffenschränken an. Diese Zimmer kosten Euro 5,00 pro Tag extra.
• Trophäengebühren
Das Wildbret steht dem Revierinhaber/Jagdherren zu. Das Wildbret kann auf Wunsch des Jagdgastes zu der in der www.Wild-Jäger.de Preisliste genannten Preise erworben werden. Bei Schwarzwild sind nur mehrjährige Keiler (ab 2 Jahre) mit einer Trophäengebühr von 3,00 € pro KG aufgebrochenes Wildbret belegt. Der Jagdgast kann dann natürlich das erlegte Stück auch mitnehmen, bekommt aber keine Erstattung, wenn er das Stück im Revier lässt. Frischlinge, Überläufer und Bachen (nichtführend) sind gebührenfrei. Ebenfalls Raubwild (Dachs, Waschbär, Marderhund und Fuchs.) Rehwild: Kitze, Schmalreh, Ricken, Knopfböcke, Spießer und Gabler sind gebührenfrei. Für 6er-Böcke wird eine Abschussgebühr von 100,00 € erhoben.

 

Waidmannsheil

Julia Tupay (Verkauf)

 

Tel.: 0173 - 3949267
Fax: 03385 - 55 44 00
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

https://golfresort-semlin.de/

Eine Kopie eines Artikels aus dem Jagdhundefachmagazin „Der Jagdgebrauchshund“ wurde unlängst in einer Facebookgruppe zur Diskussion gestellt und erzeugte dort für eine kaum noch überschaubare Kommentarflut. Der Autor spricht in der Überschrift bereits von der „Motivationslüge in der  Abrichtung" und er läßt auch keinen Zweifel daran, dass er von Motivation in der Jagdhundeausbildung wenig hält. Wegen der enormen Zugriffe bei Facebook und da es sich bei dem Jagdhundefachmagazin „Der Jagdgebrauchshund“ um das Verbandsblatt des Jagdgebrauchshundeverbandes handelt, sollte der Artikel nicht unkommentiert bleiben.

Leider fehlen dem Autor (dieser will wohl unerkannt bleiben, denn der Artikel trägt keinen Urheber) elementare Kenntnisse der Pädagogik, die aber, will man sich mit dem Begriff Motivation auch in der Hundeausbildung auseinendersetzen, zwingend vorhanden sein sollten.

Als Hobbyhistoriker erlaube ich mir einen kleinen Exkurs in die Historie. Schon Napoleon, der unser Europa wie kaum ein anderer Staatsmann veränderte, wird gerne folgendes Zitat nachgesagt:

„ Menschen lassen sich nur durch 2 Faktoren beeinflussen: Entweder durch Angst oder durch Neugier“

Die Pädagogen führten diese Erkenntnis weiter und schlossen daraus, dass der erzieherische Ansatz entweder durch Angst, also manipulativ lat. „mit der Hand ziehen“ erfolgt oder durch Neugier also motivativ lat. „in Bewegung setzen“ erfolgen kann.

Nun sind diese pädagogischen Kenntnisse nicht neu, sondern etwa so alt wie die Reformpädagogik, die ihre Entstehung einem überzogen Nationalismus (Politik der Angst durch Bedrohung) des ausgehenden 19. Jahrhunderts verdankte.
Auch die Reformpädagogen Montesourri, Steiner, Gaudig und viele andere hatten erkannt, dass die Erziehung über Neugier völlig andere Ergebisse erzielte und somit Menschen ganz anderen Fähigkeiten entfalten können, als Menschen, die über Angst manipulierbar gemacht wurden. Auch ich bin der Meinung, dass man über Angst  einerseits und durch Vertrauen anderseits völlig unterschiedliche Ergebisse erzielt.

Nun fragt sich der aufmerksame Leser, was das alles mit Jagdhundeausbildung zu tun hat. Das ist sehr einfach: Der Hund ist das einzige Tier, das von uns nicht domestiziert wurde (Zwang), sondern sich aus freiwilligen Stücken (Neugier)  uns angeschlossen hat und das aus einem einzigen Grund: Ein Hund besitzt die gleichen für ein Leben in einer Gemeinschaft notwendigen hochsensiblen Eigenschaften, wie sie der Mensch besitzt. Somit reagiert er auch in der Erziehung exakt genauso wie wir, wenn wir ihn loben (Anerkennung) oder wir ihn bestrafen (Schläge, soziale Ausgrenzung) Wir nutzen also exakt die gleichen Methoden in der Hundeerziehung, die wir auch in der Erziehung unserer Kinder anwenden. Ein Vergleich der Hundepädagogik mit der der Menschen ist also mit Einschränkungen aber im Wesentlichen möglich.

Viele Menschen fragen sich, warum trotz der vielen großen Erkenntnisse in der Pädagogik die Fortschritte in der praktischen Erziehung sowohl bei den Menschen, als auch bei Hunden auf der Stelle treten bzw. nur in ganz kleinen Schritten vorankommen, was der Artikel im Jagdgebrachshundemagazin bewiest. Dies ist sehr einfach zu beantworten: Ganz am Anfang steht der Wunsch der Gesellschaft, durch das Erziehungssystem einen bestimmten Menschen zu bekommen, der sich voll und allumfänglich in die Gesellschaft integrieren kann. Ob das der Gesellschaft gelingt, mag auf einem anderen Blatt stehen, entscheidend ist, dass nicht pädagogische Erkenntnisse die Gesellschaft leiten, sondern alleine die gesellschaftlichen Wünsche und Vorgaben, wie ein Mensch zu sein hat, die Pädagogik bestimmen.

Exakt dieser Wunsch kommt auch in dem Artikel „Die Motivationslüge in der Abrichtung“ zum Ausdruck. Es geht dem Autor überhaupt nicht darum, ob die eine oder andere Methode pädagogisch besser, fortschrittlicher oder humaner ist, sondern alleine darum, was vom Verband als oberstes Ziel gefordert ist. Dieses Verbandsziel ist, das müssen sich alle Jagdhundausbilder mit einer hohen Verbandsnähe klar sein, mit den idealen der Reformpädagogik, die auf Motivation und Vertrauen setzt, unvereinbar. Die Gräben sind unüberbrückbar, was der Eklat zwischen Jagdgebrachshundeverband und dem Jagdhundeausbilder Anton Fichtlmeier vor einigen Jahren allzu deutlich zeigte.

Jedem Jagdhundeausbilder, der alternative Wege abseits der traditionellen Hundeerziehung sucht und sicher auch findet, wird immer mit den ethablierten Verbänden in Konflikt geraten, stellt der doch immer auch die Erziehungwege die bisherigen Verbandlinie in Frage. Dabei ist der pädagogische Erfolg - siehe Anton Fichtlmeier-  immer zweitrangig. Einzig die Verbandslinie gibt in unserer Gesellschaft die Richtung vor, nicht die pädagogischen Erkenntnisse oder Fortschritte.

Ich möchte natürlich nicht verhehlen, dass ich persönlich dieses in weiten Teilen starrsinnige Festhalten an pädagosch völlig überholten Methoden ablehne. Dies vor allem deshalb, weil ein wesentlicher Aspekt dieser Methode -ähnlich unserem Schulsystem- der selektive Gedanke zugrundeliegt. Es müssen möglichst hohe, für einen bestimmten Prozentsatz der Hunde/Kinder unerreichbare Ziele gesetzt werden, um einen Teil der Hunde/Kinder in Prüfungen auszumerzen. Unter dem züchterischen Gedanken mag diese Selektion in der Hundezucht Sinn machen, für den Stress, den sich viele Hundeführer aus Angst vor dem Prüfungsversagen ihres Hundes ausgesetzen, ist es eine  Katastrophe. (Da ist es wieder, das Wort Angst, diesmal beim Hundeführer!)

Jedem Anhänger der Methode, die sich über Strafe und Angst definiert, sollte klar sein, dass er dadurch willfährige dienende Zuträger bekommt. Dies gilt für Menschen ebenso wie für Hunde. Diesen Menschen wird aber niemals die Erfahrung zuteil, mit Tieren und Menschen zusammen zu arbeiten, die einem über Vertrauen und Neugier, vor allem aber angsfrei, motiviert zuarbeiten.

 

Waidmannsheil

Euer

Stefan

 

Benzingerode im Harz Jäger stoppt Hundehalter mit Schuss

Der nächste Luchs ist weg

Die Drohnentechnik hat in den letzten Jahren insbesondere den Jagdschutz im Bereich der Kitzrettung revolutioniert. Das mühsame und vor allem personalintensive Absuchen der Wiesen in den Maiwochen vor dem Mähen der Wiesen wird bald der Vergangenheit angehören. Die Mähtechnik der Landwirte hat sich zudem derart dynamisch entwickelt, dass die Wiesen ganzer Gemarkungen in wenigen Tagen vollständig gemäht werden. Mit Suchtrupps ist es kaum noch möglich, diese Suchaktionen erfolgreich zu bewältigen.

Jetzt wird die schnelle Verfügbarkeit und die Vorplanung der Kitzsuche durch Drohnen immer wichtiger. Auch die Tierrettung mittels Drohne braucht verlässliche Termine, um die Einsätze zu koordinieren.

Das Jagdportal bietet ab sofort kostenlos und unbefristet allen Tierrettungsorganisationen, die den Jägern den Drohnendienst zur Kitzrettung anbieten, den Datenbankeintrag in der Datenbank „ Kitzrettung-Drohenservice“ mit über 100 Adressen von Copterpiloten in Deutschland an. Immer mehr Tierrettungsorganisationen, die mit Hilfe von Drohnen die Wiesen absuchen, entstehen und bieten ihre Suchdienste an. Ihre schnelle Verfügbakeit steigt und wir vom Jagdportal wollen mit Hilfe der neuen Datenbank die Kitzrettung unterstützen.

Die Tierrettungsdienste, die drohnenunterstützt arbeiten und ihre Dienste den Jagdpächtern anbieten möchten, mögen ihre Anschrift im Datenbankformular eintragen. Der Eintrag ist kostenlos. Bitte teilt den Jagdpächtern mit, ob ihr ehrenamtlich oder gegen ein Entgelt/Spende arbeitet.

Hier geht es zum Anmeldeformular „Kitzrettung-Drohenservice“

Solltet Ihr Fragen haben einfach anrufen unter 0178 6 14 18 56 oder den Eintragswunsch an die  email   Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! senden.

Waidmannsheil 

Stefan Fügner
Administrator

Samstag, 09 Mai 2020 15:05

Ein ganzes Reh für 20 Euro

geschrieben von

Der Preisverfall beim Wildfleisch anlässlich der Koronakrise offenbart ein gigantisches Ausbildungsdesaster in unserer Gesellschaft.

Einige aufmerksame Leser des Jagdportals haben es schon mitbekommen: Als Administrator des Jagdportals residiere ich seit einem Jahr in einer separaten Wohnung in einem Landgasthof im nordhessischen Knüllwald.

Dadurch erlebe ich seit 2 Monaten die Koronakrise und deren Auswirkungen auf die Gastronomiebranche hautnah. Ich konnte dieser Not nicht tatenlos zusehen und so stellte ich meine Kenntnissen aus dem Onlinemarketing dem Gasthof zur Verfügung. So kam es, dass der Landgasthof mit Hilfe des „Online-außer-Haus-Verkaufs“ über die sozialen Netzwerke sehr gut durch die Krise kam. Ab nächste Woche wird wieder unter strengen Auflagen aufgesperrt und es geht für den Gasthof nach gut überstandener Krise wieder aufwärts.

Natürlich habe ich mich auch dafür stark gemacht, dass bei den Wochenendangeboten neben den weit über den Knüllwald bekannten "Resi´s Schnitzel" auch andere Gerichte auf der Onlinespeisenkarte angeboten werden und so wurde zum morgigen Muttertagsmenue „Rehbraten mit mit Pfifferlingen, Johannisbeersoße und Klößen“ auf die virtuelle Speisenkarte gesetzt.

 

Rotwildbestände in weiten Teilen Sachsens zu hoch

Mit Wildgerichten im "Online-außer-Haus-Verkauf" durch die Coronakrise

 

Als dann die Bestellungen während der Woche ungeahnte Größen erreichten, wurde Kurzerhand beim hessischen Forstamt 2 frisch erlegte Rehböcke gekauft, das Stück für sage und schreibe 20 Euro. Es hätten auch einige mehr sein können, der Kühlraum hing voll mit Wild aus der Region.

Auf dem Heimweg passierte ich den ständig gut frequentierten Discounter, bei dem ich noch eine Woche zuvor eine Portion Rinderhhackfleisch zum Preis von 10,49 Euro/kg gekauft hatte.

Rotwildbestände in weiten Teilen Sachsens zu hoch

Rinderhackfleisch  vom Discounter  über 10 Euro/kg, dafür bekommt man 300 Meter weiter beim Forstamt schon ein halbes Reh

 

Nun stellt sich dem aufmerksamen Beobachter sofort die Frage, weshalb selbst in Krisenzeiten derart exorbitante Preisunterschiede beim Fleisch erzielbar sind. Bei der Verarbeitung der beiden Rehböcke in den Wirtschaftsräumen des Gasthofes wurde es mir dann klar:

Über Jahrzehnte haben wir in der Gesellschaft eine völlig verfehlte Ausbildungspolitik betrieben. Wir haben Betriebswirte mit einer nicht mehr überschaubaren Menge an Fachrichtungen wie Touristik oder Veranstaltungsmarketing ausgebildet, auch an gut ausgebildeten Verwaltungsangestellten herrscht kein Mangel, jährlich verlassen akademische Fachleute in divisionsstärke aller Coleur unsere Universitäten, aber an praktischen Berufen wie Metzger, Bäcker, Köchen und anderen Handwerkersberufen herrscht Mangel aller Orten.
Millionen von Menschen wurden in den letzten Wochen auf Kurzarbeit-Null gesetzt und nach Hause geschickt oder sie sitzen zu Hause und betreiben „Homeoffice“. Seit Wochen bilden sich vor den Wertstoffsammelhöfen der Kreise kiliometerlange Warteschlangen, schließlich hat man endlich einmal Zeit, den Keller aufzuräumen.

Während man nun mit allerlei überflüssigen Nebentätigkeiten die Zeit in der Coronakrise tot schlägt, kommt kaum einer auf die Idee, diese Zeit sinnvoll und vor allem geldsparend mit dem Selbermachen anfallender Arbeiten zu Hause zu nutzen.

Wie auch, nach Jahrzehnten der rein theoretischen Ausbildung sind den meisten Menschen jede Form des handwerklichen Selbermachens abhanden gekommen, weshalb Rinderhackfleisch für über 10 Euro das Kilo immer noch Käufer findet, ein 20 kg schweres Reh für 20 Euro hingegen tagelang auf seine Verarbeitung wartet!

Ich gebe zu, dass es mich ein wenig stolz macht, als Internetadminstrator, gelernter Maurer, Hobbyschreiner, Gelegenheitsgärtner, Jäger, Hochgeschwindigkeitswildfleischzerwirker Jagdhundeausbilder mit § 11 TierschGe und Hobbykoch in der jetzigen Krise, die die Gastronomiebranche mit aller Härte trifft, einem Gasthof beim Bewältigen der existenzbedrohenden Krise hilfreich zur Seite zu stehen. Meinen praktischen Kenntnissen aus 40 Jahren verschiedenster Tätigkeiten sei Dank!

Nach der Coronakrise wird vieles nicht mehr so sein, wie es einmal war, aber eines ist sicher: Am meisten wird sich die Arbeitswelt und die Berufe verändern. Die Bedeutung regionaler Produkte und das traditionelle Handwerk wird eine vor der Coronakrise kaum vorstellbare Renaissance erleben, weil viele Menschen traditionelle Berufe erlernen müssen, um überhaupt wieder einen Job zu finden.

Waidmannsheil

Euer

Stefan

Grenzbock 

Jährlinge lassen sich, ganz im Gegensatz zu älteren Böcken, im Mai sehr leicht ansprechen.  Photo: Jagdmagazin Wild und Hund

 

Wenn jetzt im Mai wieder die Jagd auf den Bock beginnt, wird sichtbar, ob sich die Jäger an die guten Vorsätze auch gehalten haben, den Jährlingen beim Abschuss den Vorrang zu geben. Bei einigen Jägern hat man aber den Eindruck, dass es wirklich nur bei den guten Vorsätzen geblieben ist.

Die Rotwildringe haben durch eine konsequente Einhaltung der Abschussvorgaben in der Rotwildhege große Erfolge erzielt. Ein starker Eingriff in die Jugendklasse hat diesen Erfolg möglich gemacht.
Es ist auch unbestreitbar, dass die Altersansprache des Rotwildes durch einen erfahrenen Jäger einfacher ist, als die Altersansprache beim Rehwild, zumal alte kapitale Hirsche meist über die Reviergrenzen bekannt sind.
Auch sind Rotwildreviere oft größer, als reine Niederwildreviere und die Koordination einer flächendeckenden Abschussüberwachung einfacher.

Warum aber tritt die Rehwildhege weiterhin auf der Stelle?

Noch immer wird der Grundsatz, im Mai ausschließlich Jährlinge zu schießen, nicht von allen Jägern beherzigt. Dadurch wird auch die Vorgabe, mindestens 40% besser 50% des Abschusses in der Jährlingsklasse erfolgen zu lassen, nicht erreicht.
Dabei ist dieser Grundsatz beim Rehwild wichtiger denn je. Auch ist die Altersbestimmung des schwachen Jährlingsspießers und Knopfbocks - im Gegensatz zum älteren Bock - sehr einfach. Das noch jugendliche Gesicht, das Gehörn ohne Masse und Vereckung machen das Ansprechen des schlechten Vererbers einfach.
Zudem wird der Jährling im Mai , nachdem er von der Ricke verstoßen wurde, ständig von seinen aggressiven älteren Geschlechtsgenossen auf die Läufe gebracht. Er irrt, einen bescheidenen Einstand suchend, durch das Revier. Der Jährling ist im Mai so bewegungsaktiv wie zu keiner Zeit des Jahres. Der Mai ist somit geradezu ideal, um sich ausschließlich dem notwendigen Jährlingsabschuss zu widmen.
Wenn es dann Anfang Juni im Revier ruhiger wird, weil die Böcke heimisch werden, um sich auf die anstrengende Blattzeit vorzubereiten, ist es dann zu spät, die noch auf dem Abschussplan fehlenden Jährlinge zu erlegen.
In der Blattzeit gilt es dann dem älteren Bock, der in dieser Zeit keinen Jährling auch nur in seiner Nähe duldet. Diesen bekommt man in der Blattzeit kaum noch zu Gesicht und wenn dann die Jagdzeit auf den Bock im Oktober endet, stellt man rückwirkend fest, dass das Planziel, 50% Abschuss in der Jugendklasse mal wieder nicht erfüllt wurde.
Auch wenn der Jährling keine vorzeigbar kapitale Trophäe darstellt, gilt es im Mai, die Jagd ausschließlich dem Jährling zu widmen und das Erlegen des älteren Bockes in die Blattzeit zu legen.
Alle Jäger sollten beim Anblick eines Jährlings im Mai mit schwachem Gehörn den Grundsatz im besonderen beherzigen, der da lautet:

"Was Du heute kannst besorgen,
das verschiebe nicht auf morgen."

waidmannsheil

Euer

stefan

 

Dieser Artikel erschien erstmalig am 11.5.2007 auf dem  Jagdlog- das etwas andere Jagdtagebuch

Montag, 27 April 2020 16:56

Der Jagdterrier, das etwas andere Rasseportrait

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Stellen Sie sich einmal vor, Sie betreten abends eine Bar. Ihre Laune ist blendend, Sie fühlen sich begehrenswert, attraktiv, charmant, voller Esprit. Sie schauen sich um und dann sehen Sie SIE. Die ultimative Traumfrau. (Leserinnen ersetzen das „Sie“ bitte durch „Ihn“) Sie zaubern Ihr bestes Lächeln ins Gesicht, laden sie zu einem Drink ein und Sekunden später verfallen Sie schlagartig aus Ihrem Hochgefühl in tiefste Depression. Denn Ihnen wird mit schonungsloser Nonchalance klar gemacht, dieses Top – Model mit zwei Doktortiteln spielt in einer ganz anderen Liga als Sie. Jeder Annäherungsversuch kann nur mit einer Katastrophe enden.

Sie haben diese Katastrophe nie erlebt? Sie besuchen keine Bar, keine Diskothek? Kein Problem, dann verlieben Sie sich doch einfach in einen Jagdterrier.

Macht man sich von Rassebeschreibungen frei, die meistens doch etwas "kundenorientiert" formulieren, sondern sieht den Jagdterrier wie er ist, kommt man zu der Erkenntnis, daß diese Rasse nichts, aber auch absolut nichts in Nichtjägerhaushalten zu suchen hat.
Der Jagdterrier will jagen, will packen, will Beute machen. Bekommt er diese Arbeit nicht, sucht er sich 14 bis 18 Stunden täglich Ersatzbeschäftigungen, die meistens nicht mit den Vorstellungen des Halters konform gehen, von denen der Jagdterrier aber nicht abzubringen ist. Versucht man das trotzdem, ist meistens die Hose oder der Ärmel kaputt. Was da drin steckt, häufig auch. Härtere und schmerzunempfindlichere Hunde als Jagdterrier habe ich nie gesehen. Treulosere auch nicht. Sie halten sich ihre Menschen nur, um von Jagd zu Jagd transportiert zu werden und weil sie die telefonischen Einladungen nicht selbst annehmen können.
Die sprichwörtliche Härte der Terrier ergibt sich aus ihrem hauptsächlichen Betätigungsfeld. Der Jagdterrier wird vorwiegend bei zwei Arbeiten eingesetzt, nämlich beim Sprengen, also der Baujagd, und bei der Jagd an Schwarzwild. Bei der Sprengerei zeigt er wesentliche Unterschiede zum dabei ebenfalls eingesetzten Teckel: Der Teckel jagt unter Tage an Fuchs, selten am Dachs, da der Dachs den Teckel einzugraben vermag. Teckel machen unter Tage solange Krach, bis der Fuchs den Bau verlässt. Falls der Fuchs die schützende Burg überhaupt nicht verlassen will, kann es auch zu gelegentlichen Raufereien kommen. Dem Jagdterrier ist egal, ob er an Fuchs oder Dachs jagt. Er wird höchst selten vom Dachs eingegraben, denn i.d.R. lebt der Dachs nicht mehr lange genug, um seinen Gegner einzugraben. Findet der Jagdterrier im Bau einen Fuchs und der verlässt nicht sofort seinen Bau, ist es meistens um ihn geschehen.
An Sauen ist es ähnlich. Während Stöberhunde wie Bracke, Spaniel oder Wachtel einzeln arbeiten und Wild vor die Schützen bringen, neigen Jagdterrier zum Beischlagen, also zu gemeinschaftlichem jagen, und stellen Sauen deshalb mehr oder weniger regelmäßig. Damit ist der Hundeführer gezwungen, den vielen eine Sau stellenden Hunden zu helfen und die Sau zu erlegen. Dass er dabei von den Hunden gelegenlich mit der Sau verwechselt wird, ist selbstverständlich und macht das ganze nicht unbedingt reizvoller.
In der Haltung verlangt der Jagdterrier Konsequenz, vor allem, wenn kleine Kinder im Haus sind. Dann verlässt entweder der Jagdterrier konsequenter Weise den Zwinger nicht oder der hoffnungsvolle Nachwuchs bleibt konsequenter Weise im Kinderzimmer. Anders wäre es mir jedenfalls zu gefährlich. Auch zwischen HF und Hund ist Konsequenz erforderlich: Nachdem der Hund morgens wach wurde, verlangt er vom HF die Konsequenz, sofort und unmittelbar zur Jagd zu gehen. 7 Tage in der Woche, 365 im Jahr. Weniger ist dem Hund zu wenig.
In der Führung ist der Jagdterrier problematischer als die meisten anderen Rassen. Mit Zwang geht gar nichts, denn Schmerz interessiert den Jagdterrier nur insoweit, dass er das/den entfernt, der ihm Schmerz verursacht. Also muss man ihn locken und verführen. Wer genug Sauen im Revier hat, kann das, indem er dem Hund jeden Tag eine spendiert. Andernfalls wird 's schwierig, denn - s.o. - etwas anderes als schlafen, fressen oder jagen kommt für Jagdterrier überhaupt nicht in Frage. Er ist durch und durch Profi.
Nun könnte man meinen, alle Jagdterrier seien verrückt. Das ist zweifellos nicht so. Es soll welche geben, die annähernd normal sind, nur, ich habe in rund 40 Jagdjahren keinen gesehen. Aber man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben. Die Jägerei kennt die Probleme des Jagdterriers, anders ist das vehemente Zunehmen des Westfalenterriers nicht zu erklären, denn diese Kreuzung aus Jagdterrier, Lakeland - und Foxterrier zeigt die Nachteile des Jagdterriers hinsichtlich Unführigkeit und Schärfe nicht so ausgeprägt. Sehr viele Hundeführer sind inzwischen auf diese Neuzucht umgestiegen und sehr zufrieden. Als Familienhund ohne jagdliches Arbeitsfeld sind sie aber genau so ungeeignet.
Verschlägt es einen Jagdterrier in einen Nichtjägerhaushalt, potenzieren sich die Probleme. Aus dem Schwererziehbaren wird ein unzufriedener Schwersterziehbarer. Die Folgen sind jedem klar. Deshalb sollte die Unterbringung bei Nichtjägern in jedem Fall nur eine vorübergehende sein. Ein Hundeleben hält 10 bis 15 Jahre und 10 bis 15 Jahre einen Triebtäter im Hause zu haben, ist der erspriesslichsten Zustände keiner.
Nun wird garantiert irgend jemand kommen und dagegen halten, ich würde übertreiben. Der kennt dann jemanden, der einen weiß, dessen Schwester einen Schwager hat, der vor vielen Jahren einen Jagdterrier als Familienhund besaß und in Frieden und Eintracht lebte. Ich nehme das dann mal so hin, aber sehen möchte ich es schon gerne. Gäbe es diesen Jagdterrier tatsächlich, nähme ich ihn und seinen Besitzer mit zur Drückjagd, zeigte beiden eine Sau und dem HF würden die Nichtigkeiten seiner pädagogischen Bemühungen sofort klar. Die Uhr der Erziehung würde schlagartig wieder auf Null gedreht.

Sollten Ihnen also jemals eines dieser zwei – oder vierbeinigen Top – Models begegnen, verzichten Sie auf jeden Annäherungsversuch. Wenn 's gar zu schwer fällt, bestellen Sie sich lieber einen Underberg. Das kommt erheblich billiger und der bittere Nachgeschmack hält nicht so lange an.

Der Beitrag erschien erstmalig auf der Homepage des Jagdhundhilfevereins Krambambulli e.V.

Wurfmeldungen Große Münsterländer November und Dezember

Foto: Wikipedia

 

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