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Willkommen im Jagdblog des Deutschen Jagdportals

Was ist „Wald“?

Von der Jägerprüfung zum ersten erlegten Stück ist es oft ein langer steiniger Weg  Foto: Jagdverein Lehrprinz

Kaum ist die Jägerprüfung bestanden und hat sich die Freude über das Erreichte gelegt, stellt sich für viele Jungjäger ohne Kontakte in die Jägerschaft die Frage nach einer Jagdmöglichkeit.

Doch wie bekomme ich die Möglichkeit, das aktive Jagen zu erlernen?

Jungjäger und Jungjägerinnen, die sich  auf die Suche machen und sich auf Angebote von Begehungsscheinen von Jagdpächtern bewerben, sollten nachfolgenden Artikel aufmerksam lesen. Ich führe hier ausschließlich jagdliche Kriterien bei der Prüfung eines Begehungsscheines an. Die Würdigung der rechtlichen Grundlagen eines Begehungsscheins überlasse ich den Juristen.

Auslöser meiner Ausarbeitung sind die vielen Anrufe von verzweifelten Jungjägern, die glauben, von einem Jagdpächter übervorteilt worden zu sein. Doch nach einem längeren Gespräch relativiert sich dieser Eindruck, weil man unbedacht und ohne Prüfung das Angebot eines Begehungsscheines angenommen hat. Alleine die Schuld beim Jagdpächter zu suchen, greift aber oft zu kurz. In der Regel sind Jagdpächter und Begeher gleichmaßen voneinder enttäuscht. Deshalb hier einige Tipps an unerfahrene Jungjäger, wie man im Vorfeld das Angebot eines Begehungsscheines prüft:

 

Begehungsschein am Ort versus Intervalljagd weit abseits der Ballungsgebieten

Zunächst sind Angebote von Begehungsscheinen in Ballungsgebieten und deren Umland sehr gering und die Menge der Jungjäger ist weitaus größer, als das Angebot. Dies treibt die Preise von Begehungsscheinen in Stadtnähe in oft unerschwingliche Höhen. Auch ruft es den einen oder anderen Glücksritter auf den Plan, der mit unerfahrenen Jungjägern das große Geschäft wittert. Viele Jungjäger schätzen Anfahrt ins Revier und die Zeit für Ansitze völlig falsch ein und schnell wird das vermeintlich nahe zum Wohnort befindliche Jagdangebot zum raubenden Zeitfresser, der Partnerschaft und Familie belastet. Um hier Abhilfe zu schaffen, sollte man zur Intervalljagd greifen. Ich selbst bin viele Jahre lang immer nur zu den bewegungsaktiven Zeiten des Wildes in sehr abgelegenen Gebiete zur Jagd gefahren und habe dazu immer einige Tage Urlaub genommen, damit sich die weite Anfahrt auch lohnt. Eine Woche Jagd in einem abgelegenen Großrevier weit ab der Ballungsgebiete ohne Naherholungssuchende und ohne Jagddruck durch weitere Begeher mit tagaktivem Wild entschädigte mich immer für die lange Anreise. Auch spielt hier weit abseits der Ballungsgebiete der Hegebeitrag wenn überhaupt eine untergeordnete Rolle. Heute wohne ich über 60 km von der nächsten Autobahnauffahrt entfernt und alle, die bei mir für einige Tage in den Jagdintervalllen zur Jagd kommen, genießen die Einsamkeit der Natur mit tagaktivem Wild. Fast täglicher Wildanblick trotz mehrere Wolfsrudel garantieren den Jagderfolg.

Erfahrene Jäger nehmen lange Anfahrten in Kauf und ziehen solche Jagdgebiete den stadtnahen Revieren immer vor!

 

Wieviel Begeher verträgt ein Jagdrevier?

Diese Frage wird auf Jägerstammtischen oft und ohne ein greifbares Ergebnis stundenlang diskutiert. Auch hier ist alleine das Jagdmanagement des Jagdpächters oder seines ihn vertretenden Jagdleiters entscheidend. Als Faustformel gilt: Je größer der Anteil der jagenden Personen in einem Revier, desto konsequenter und disziplinierter ist das ausnahmslose Einhalten der Jagdruhe außerhalb der Jagdintervalle einzuhalten. Das Einhalten der Jagdruhe zwischen den Jagdintervallen gilt übrigens somit auch für den Jagdpächter!

Prüfe ich das Angebot eines Begehungsscheines, ist nicht nur die Frage nach weiteren Begehern obligatorisch, sondern vor allem die Frage nach den Jagdintervallen und der Jagdruhe.
Eine hohe Dichte von Jägern in einem Jagdrevier setzt eine sehr disziplinierte Jagdorganisation des Jagdpächters voraus, die man beim ersten Besuch auch erkennen kann. Reviere unter 500 ha verkraften kaum mehr als 1 aktiven Jäger pro angefangene 100 ha. Größerer Reviere verkraften auch größere Dichten an Jägern, wobei auch bei der Größe des Revieres gilt:
Je kleiner das Revier, desto strikter ist die Jagdruhe einzuhalten.

 

Welche realen Chancen habe ich, das freigegebene Wild zu erlegen?

Immer wieder sieht man Angebote von Begehungsscheinen, bei denen wenig zum Revier geschrieben wird, aber mit großzügigen Freigaben von verschiedenen Wildarten gelockt wird.
Jedem Jungjäger muss klar sein, dass es kein Jagdrevier gibt, auch wenn es noch so wildreich ist, in dem man einem Jäger Abschüsse garantieren kann. Selbst hohe Wilddichten sorgen nicht bei jedem Jäger für Jagderfolg. Der erfolgreiche Jäger verfügt über langjährige Erfahrung, um zu sehen, wo im Revier und zu welcher Zeit seine Chancen groß ist, Strecke zu machen. Über diese Jagdroutine verfügt in der Regel kein einziger Jungjäger. Unlängst sagte mir ein von mir ausgebildeter Jäger, dass er heute ein vielfaches an Wild sieht und erlegt, weil er Wald, Wiesen, Felder und die Natur im allgemeinen völlig anders sieht und alles wesentlich schärfer und genauer beobachtet, als er es vor seiner Jägerprüfung tat.

Der Jagderfolg hat viel mit Naturbeobachtung zu tun und weniger mit den Schießkünsten des Jägers.

Das Verhalten des Wildes im Zyklus der Jahres- Tages und Nachtzeiten zu erlernen, um die notwendige Ansprech- und Schussroutine zu erreichen, sollten beim Jungjäger ganz oben auf der Agenda stehen, aber nicht die Menge der freigegebenen Stücke.

 

Ein straffes, gut organisiertes professionelles Jagdmanagement durch den Jagdpächter oder seines ihn vertretenden Jagdleiters ist das oberste Gebot einer funktionieren Jagd.

Als allererstes vorweg: Den Begeher, der für 2.000 Euro Hegebeitrag ein 500 ha Revier tiptop in Ordnung hält und das erlegte Wild verarbeitet und vermarktet, den gab es nie, den gibt es nicht und den wird es auch nie geben!!!

Wer sich um einen kostenpflichtigen Begehungsschein bewirbt, der sollte seinen Anspruch an eine professionell organisierte Jagd auch geltend machen. Es ist die Aufgabe der Jagdleitung für eine saubere, von der Behörde abgenommenen Wildkammer zu sorgen. Die Hochsitze sollten sich in einem aus berufsgenossenschaftlicher Sicht tadellosen Zustand befinden. Ein Hundeführer, der beim Bergen und Aufbrechen hilft, ist ebenso obligatorisch, wie die Organisation einer professionellen Verarbeitung und Vermarktung des erlegten Wildes durch die Jagdleitung.
Anzeigen, in denen ein Jagdhelfer für Revierarbeiten gegen Hegebeitrag gesucht wird, der dann noch das erlegte Wild in den Kofferraum geworfen bekommt und es zahlen soll, zeigen nur, dass es in diesem Revier beim professionellen Jagdmanagement noch viel Luft nach oben gibt.

Ein Jagdpächter, der von einem Begeher mehrere 1.000 Euro Hegebeitrag fordert, muss einen kompletten professionellen Jagdservice vorweisen können, wie ich ihn bei jeder Jagdreise im Ausland angeboten bekomme.
Bei einer vor dem Abschluss des Begehungsscheines stattfindenden Revierbesichtigung ist diese Professionaltät in der Jagdleitung immer erkennbar!

Zusammenfassung: Natürlich geht man mit dem Abschluss eines kostenpflichtigen Begehungsscheines das Risiko ein, als Jungjäger von einem erfahrenen Jagdpächter übervorteilt zu werden. Auch gibt es zumindest in Ballungsgebieten und den umliegenden Landkreisen wenig Angebote und viel Nachfrager. Wer aber ein Angebot dahingehend prüft, ob das Revier durch eine professionelle Jagdorganisation geführt wird, der kann sich viel Ärger ersparen. Ansonsten kann ich immer wieder dazu raten, sich bei erfahrenen Jägern die notwendigen Rat zu holen.

Waidmannsheil

Euer

Stefan 

Mobil 0178 6141856

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Was ist „Wald“?

 

 

 

Man kann es kaum glauben, aber das Landratsamt Starnberg hat unser Flehen vom Deutschen Jagdportal erhört!

Als erster Kreis in Deutschland hat der Landkreis Starnberg ein vollständiges Jagdpächterverzeichnis erstellt. Trotz der Widerstände vieler Jagdpächter  können nun alle Bürger im Landkreis Starnberg sich in Notfällen mittels der digitalisierten Karte an ihren Jagdpächter in ihrer Region wenden. Ein Riesenschritt zu mehr Tierschutz zum Wohle unseres Wildes. Wir danken der IT Abteilung im Landratsamts Starnberg für diese tolle Arbeit

Hier die Beschreibung der Datenbank durch das Landratsamt Starnberg mit Link zur Datenbank:

Jagdrevierübersicht und jagdliche Einrichtungen

Die Anwendung GeoLIS.Revierübersicht zeigt die räumliche Ausprägung der Jagdreviere im Landkreisgebiet.

Klicken Sie auf die in der Karte dargestellten Jagdreviere. Das sich öffnende Fenster zeigt die GeoLIS-Reviernummer und den Namen des Reviers an.

Die im GeoLIS parzellenscharf geführten Reviergrenzen sind besonders für alle mit dem Jagdrecht in Zusammenhang stehenden Aufgabenstellungen hilfreich. Nach den gesetzlichen Vorgaben von §5 Bundesjagdgesetz und Artikel 3 Bay. Jagdgesetz setzt die Untere Jagdbehörde über einen Bescheid rechtsverbindliche Jagdreviergrenzen fest. Die graphische Dokumentation ermöglicht es, Widersprüche und Konflikte bei der Revierabgrenzung systematisch zu ermitteln und zu bereinigen. Sie hilft bei der Planung von Maßnahmen gegen den Wildverbiss oder bei der zeitnahen Beantwortung von Fragen bei Wildschäden. Darüber hinaus ist auch das Problem der befriedeten Bereiche lösbar. In Kombination mit Luftbildern und topographischen Geo- und Flurstücksdaten wird eine für alle Beteiligten nachvollziehbare und dauerhaft dokumentierte Abgrenzung vollzogen.

 

https://www.lk-starnberg.de/B%C3%BCrgerservice/Online-Service/GeoLIS-Geographisches-Landkreis-Informationssystem-Starnberg-/Geo-Inhaltsverzeichnis/Jagdwesen/

 

Dem Wolf auf der Fährte - Mehrfache Isegrim-Sichtungen in der westlichen Altmark

Jagdverpachtung Nordrhein-Westfalen

 

Eigentlich wollte ich gar keine Jagd pachten, aber…

So oder ähnlich beginnen meine Gespräche mit Jagdpächtern, die sich ohne ausreichende Vorkenntnisse oder Vorplanung in das Abenteuer Jagdverpachtung gestürzt haben und sich nun vor zahlreiche Probleme gestellt sehen, an die sie vor der Anpachtung nicht gedacht hatten.
Immer zahlreicher wird der Anteil der Jäger und Jägerinnen, die ohne familiären Hintergrund den Jagdschein machen. Dieser Anteil nimmt natürlich bei den jungen Jagdpächtern, die erstmalig eine Jagd pachten, ebenso kontinuierlich zu. Immer weniger können in der Jagd des Vaters/Onkels oder eines anderen Verwandten das Handwerk des Jagdpächters in jungen Jahren erlernen und diese jahrelangen Erfahrungen aus dem „Familienbetrieb“ für das spätere Leben als Jagdpächter übernehmen.

Doch die eigentlichen Ursachen, weshalb sich jagdlich unerfahrene Jäger leichtsinnig in das Abenteuer Jagdanpachtung stürzen, liegen ganz woanders:
Nach einigen Jahren des Jungjägerdaseins, dass man mit dem einen oder anderen entgeltlichen und unentgeltlichen Begehungsschein und der Teilnahme an Drückjagden überbrückt hat, stellt man fest, dass man das Jägerleben in Form eines Begehers unter der Leitung eines launischen Jagdpächters mit strengen Abschussvorgaben nicht weiter führen will. Bei oft viel zu strengen Abschussfreigaben durch den Jagdpächter bei gleichzeitig fehlender Ansprechroutine bleibt der Finger viel zu oft gerade, um Ärger zu vermeiden. Aber die wirkliche Schussroutine, die ich als erfahrener Jäger benötige, stellt sich in dieser Form des selektiven Jagens nicht ein. Diese strengen Abschussvorgaben sind häufig auch der Grund, weshalb viele hoffnungsvoll angenommenen Begehungsscheinangebote nach kurzer Zeit wieder aufgelöst werden.
Schnell sucht man dann das Heil in der eigenen Jagdpacht und drängt die Risiken durch fehlende Erfahrung in den Hintergrund.
Man will ohne Vorgaben frei und unabhängig jagen!

Wir möchten in einer losen Folge die verschiedenen Punkte, die es zu beachten gilt, wenn man sich dazu entscheidet, eine Jagd zu pachten, darstellen, um den Jungjägern, die eine Jagd erstmalig pachten wollen, einige wichtige Tipps an die Hand zu geben.

Im ersten Teil geht es um das Thema

Teil 1: Wie bewerbe ich mich um eine Jagdpacht?

Jagdgenossenschaften als Körperschaften des öffentlichen Rechts:
Zunächst gilt festzuhalten, dass nur sehr wenige Genossenschaftsjagden öffentlich ausgeschrieben werden. Viele dieser Jagden sind schon seit mehreren Jagdperioden in der Hand eines Jagdpächters und selbst wenn dieser Jagdpächter aus Altersgründen ausscheidet, kommt es sehr selten zur Ausschreibung. Es findet sich dann immer am Ort oder im nahen Umfeld Jäger, die das Pachtverhältnis übernehmen. Da es sich bei den Jagdgenossenschaften um Körperschaften des öffentlichen Rechts handelt, sind sie von den strengen Ausschreibungsverpflichtungen, wie sie für Kommunen gelten, befreit. Diese Befreiung ermöglicht die Vergabe unter der Hand, was wiederum dazu führt, dass die Jäger, die bei der Vergabe nicht zum Zuge gekommen sind, von Vetterleswirtschaft sprechen und die Gerüchteküche brodelt. Bei der Vergabe ohne Ausschreibung nur einer einzigen Jagd und bei gleichzeitig mehreren Bewerbern ist dieser Unfrieden unter den örtlichen Jägern fast schon vorprogrammiert.

Kommunale Eigenjagden:
Ganz anders verhält es sich bei der Vergabe von Eigenjagden, die sich in kommunaler Hand befinden bzw. bei Genossenschaftsjagden, bei denen die Kommune der größte Jagdgenosse ist. Hier fordert der Bürgermeister, streng nach den Vergaberichtlinien zu verfahren, fürchtet er die strenge Kommunalaufsicht, die Pacht- und Mietverträge immer sehr genau prüft.
Im Südwesten von Deutschland (südliches Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg) halten die Kommunen immer noch große Waldflächen im Eigentum. Hier kommen jedes Jahr große Mengen an Eigenjagden öffentlich zur Verpachtung, die auch fast alle vom Jagdportal in die Jagddatenbanken aufgenommen werden, weil wir diese Ausschreibungen begleiten bzw. diese öffentlichen Ausschreibung erfassen können.
Hier hat man es dann auch fast immer beim ersten Gespräch vor der Verpachtung mit dem Stadtförster der Stadt oder Gemeinde zu tun. Jeder, der sich auf solche Jagden mit einem hohem Anteil an kommunalen Waldflächen bewirbt, sollte klar sein, dass hier die waldbaulichen Ziele im Vordergrund stehen.

Bewerbung auf eine ausgeschriebene Genossenschaftsjagd:
Bei der Bewerbung um die Jagdpacht einer Genossenschaftsjagd kommt man um das Gespräch mit dem Jagdvorsteher nicht herum, will man sich gegenüber den anderen Bewerbern abheben. Als zukünftiger Jagdpächter ist man mit dem Tag der Anpachtung Mitglied der Gruppe der Landnutzer (Schäfer, Imker, Landwirte, Fischwirte, Förster). Auch wenn man keine Gewinnerzielungsabsicht mit dem Pachten der Jagd verfolgt, so erwirbt man mit dem Pachtvertrag das Recht, eine festgelegte Fläche nutzen zu dürfen. Mit diesem Pachtverhältnis erwirbt man Rechte und hat gegenüber den Eigentümern aber auch Pflichten, die es zu erfüllen gilt.

Hatte man seit dem Erlangen des Jagdscheins viel mit anderen Jägern zu tun und kommt zudem aus einem Beruf, in dem man es wenig oder gar nicht mit Natur zu tun hat, führt man nun erstmalig ein Gespräch mit einem Jagdvorsteher als Vertreter einer Landnutzergruppe. Der Jagdvorsteher ist in der Regel kein Jäger aber Landwirt. Er kann deshalb auch mit dem Begriff Hege, die für viele Jäger Leitfaden ihres Tuns ist, nichts anfangen. Als Jagdvorsteher ist er primär daran interessiert, einen Pächter zu finden, der das Wild, dass im gemeinschaftlichen Jagdbetrieb lebt, durch Bejagung in einem angemessenen Rahmen hält. Außerdem soll der zukünftige Jagdpächter schnell auf drohende oder bereits entstandene Schäden durch die Bejagung des Wildes reagieren. Auf die Frage, wie man Wildschaden vermeiden will, gilt es Antworten parat zu haben, damit ich als verlässlicher jagdlicher Fachmann an der Seite der Landwirte erkennbar werde.

In der Regel kommen Genossenschaftsjagden deshalb zur Ausschreibung, weil die Jagdgenossenschaft einen Pachtpreis erzielen will, der von örtlichen Jägern nicht bezahlt wird. Oft sind es aber auch unkalkulierbare Wildschäden, die die örtlichen Jäger abschrecken, ein Jagdangebot abzugeben. Grundsätzlich sollte man sich aber insbesondere über die Wildschadenssituation genau informieren, bevor man in das Gespräch mit dem Jagdvorsteher geht.
Bei der Suche nach Ausschreibungen von Jagdverpachtungen wird schnell erkennbar, dass man, begrenzt man die Jagdpacht auf einen geringen Radius um den eigenen Wohnort, kaum Chancen auf Erfolg hat. Wer ernsthaft eine Jagd pachten will und kaum bis gar keine Kontakte im familiären oder freundschaftliche Umfeld hat, kommt um das Anpachten einer Jagd auch mehrere 100 km entfernt vom eigenen Wohnort nicht herum. Und spätestens jetzt wirft sich die Frage nach einem örtlichen Stellvertreter auf, die es auch gegenüber dem Jagdvorsteher zu beantworten gilt. Ich behaupte nach meinen vielen Jahrzehnten der Erfahrung bei der Jagd, dass die Lösung dieses Stellvertreters vor Ort der Schlüssel für ein zufriedenes und stressfreies Jagen darstellt. Ohne eine vertrauensvolle Person am Ort ist eine Jagd über mehrere Jahre über größere Entfernungen vom Heimatort nicht möglich. Die Jagdgenossen wissen um diese Problematik und wer sich im Vorfeld um eine solche Person kümmert, hat große Chancen, den Zuschlag zu bekommen.
Eine weitere Frage ist die Vermeidung von Wildschäden. Oft ist es nicht nur der Pachtpreis, der örtliche Jäger abschreckt, sondern die unkalkulierbaren Risiken der Wildschadensregulierung. Viele Genossenschaftsjagden haben deshalb einen hohem Jagdwert, weil sie an ein großes zusammenhängendes Waldgebiet grenzen, von dem sie profitieren. Das Wild zieht von dort in die Genossenschaftsjagden mit hohem Feldanteil. Hohe Wildschäden sind somit vorprogrammiert. Jäger, die sich um solche Jagden bewerben, sollten sich im Vorfeld bereits mit der Wildschadensabwehr beschäftigt haben und idealerweise bereits praktische Erfahrungen in der Wildschadensabwehr bei der Bewerbung um eine Jagdpacht vorweisen können.

Fazit: Die Jagdgenossenschaften kennen den Jagdwert ihrer Jagdbögen sehr genau. Als zukünftiger Jagdpächter muss ich mich mit den Bedürfnissen der anderen Landnutzer auseinandersetzen. Wer eine attraktive Jagd pachten will, kommt um die Bewerbung auf eine Jagd auch im weiteren Umfeld nicht herum. Dem Stellvertreter vor Ort und einem  modernen Wildtiermanagement mit dem Ziel der Wildschadensabwehr kommt für eine stressfreies Jagden eine Schlüsselrolle zu.

Im Teil 2 geht es um: „Begehungsscheininhaber, Jagdgäste, Mitpächter, Jagdaufseher – ohne verlässliche Mitjäger geht es nicht“

Waidmannsheil

Euer

Stefan  

Mobil 0178 6141856

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Jagdverpachtung Nordrhein-Westfalen

Bist Du schon gewappnet für heiße Tage? Denke bitte daran, dass sich geparkte Fahrzeuge an sonnigen☀️Standorten ganz schnell auf bis zu 60 Grad erhitzen können! Mit unserem effektiven Sonnenschutz, kannst Du nicht nur Deinen Hund vor Überhitzung schützen! Hole Dir lieber gleich eine richtig gute Abdeckung für Dein Auto oder Wohnmobil... 

Sommerzeit ist Hitzezeit und nicht wenige Hunde mussten es schon mit ihrem Leben bezahlen, weil sie von ihrem Besitzer im Sommer im Fahrzeug gelassen wurden. Wir Hundeführer wissen, es gibt Einsätze, Prüfungen oder wir fahren zum Training etc., da bleibt es einfach nicht aus, dass der Hund auch mal vorübergehend im Auto bleiben muss. Natürlich sind wir alle so vernünftig und stellen das Auto niemals in die Sonne, suchen uns im Gelände den besten Schattenplat aus. Die Sonne verändert ihren Stand und auf einmal steht das Auto nicht mehr im Schatten.

Darf man Hunde überhaupt alleine im Auto lassen, was sagt das Tierschutzgesetz dazu?

Darf man Hunde im Auto lassen?

Grundsätzlich untersagt das Gesetz dem Hundehalter nicht, seinen Hund im Auto warten zu lassen. ABER, man ist dazu verpflichtet, die herrschenden Witterungsbedingungen zu beachten und sicherzustellen, dass sich der Hund weder überhitzt, noch unterkühlt. .

Muss man mit einer Strafe rechnen wenn man sich nicht daran hält?

JA! Wer seinen Hund bei Hitze oder Minusgraden im Auto lässt, muss mit einer Anzeige wegen Tierquälerei rechnen! Der Gesetzgeber sieht dafür eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe vor.

>> klicke auf Weiterlesen unten rechts, falls Du dich gerade noch in der Blog-Übersicht befindest um den ganzen Beitrag zu lesen

Die schlimmste Saison bisher…so habe ich es monatelang vorhergesagt und gehofft, dass ich nicht Recht habe. Nun gut…

Aktuell sind es sage und schreibe 22 Kitze in der Aufzucht. Von Wildunfällen der Geiß über Kaiserschnitte nach Vermähen der Geiß bis hin zu Fehlern bei der Kitzrettung ist alles dabei. Die lieben Hundeopfer natürlich auch…

Während zwei Gruppen bereits in der neuen Station leben, ist der Rest noch in Quarantäne oder befindet sich in der Gruppenzusammenstellung, was durchaus einige Tage gehen kann.
Gestern vor einem Jahr eröffnete Kiara die Kitzsaison 2022 - und nun sind wir schon fast beim Aufnahmestopp und die schlimme Zeit kommt erst?
Ich habe dieses Jahr mit vielen gerechnet - durch die immer größer werdende Reichweite mit mehr Anrufen und folglich auch mehr Kitzen, mit schlaflosen Nächten und vielen Tierarztbesuchen. Aber die aktuelle Situation verlangt mir doch alles ab, um nicht aufzuhören, denn mit so viel Leid muss man erstmal umgehen können?
Hundeattacken, Mähunfälle, Verkehrsunfälle, verwaiste Kitze nach Unfällen der Geiß,… ich könnte die Liste jetzt nahezu unendlich fortführen. Wenn ihr auf die einzelnen Bilder geht, könnt ihr ein wenig über ein paar einzelne Schicksale erfahren.

Donnerstag, 27 April 2023 16:18

WARNUNG: Hände weg von ZeckeWeg!

geschrieben von

In Facebook wird in den letzten Wochen massiv ein Zeckenhalsband unter dem Namen ZeckeWeg beworben. Zahleiche (angebliche?) Käufer schwärmen in den höchsten Tönen von dieser Wunderwaffe gegen Zecken und Flöhe.


Wie heißt es so schön "es steht jeden Tag ein/e Dumme/r auf" und ich oute mich hiermit, ich gehöre auch dazu!

Jaaa, lacht jetzt nur, ich habs verdient!

Der Wunsch des Gedankens, es könnte vielleicht doch unter Umständen eventuell etwas Neues geben, etwas ohne chemische Keule brachte mich dazu, auf das Gute in Menschen zu hoffen. Man kann doch nich so massiv Werbung machen für ein Produkt, das überhaupt nichts taugt, oder vielleicht doch? 

Ich gebe es zu, ich hatte Zweifel, aber am Ende ließ ich mich dann aber doch durch die vielen positiven Bewertungen und den Infos auf der Webseite zeckeweg-original.de dazu bewegen, das ZeckeWeg Halsband zu bestellen.

So! Jetzt könnt ihr mich gleich noch mehr auslachen, ich war nämlich auch noch sooo blöd, es gleich für alle 4 Hunde zu bestellen, weil es dann günstiger war. Also habe ich rund 80 Euro zum Fenster hinausgeworfen für Kabelbinder ähnlichen Gummibänder mit 0,0 Wirkung.  

Der Artikel: „Der Jagdwert eines Jagdbezirkes - oder wie ergibt sich der Preis eines Begehungsscheins?" hat wohl bei vielen Jägern, die einen Begehungsschein suchen, große Erwartungen geweckt, die der Artikel nicht erfüllt hat.

Deshalb hier einige Ergänzungen durch die Administration:

Wir vom Jagdportal geben uns sehr viel Mühe, durch das Einstellen aller aktuellen Jagdangebote im Internet ein möglichst großes Angebot aktueller Jagdangebote zu geben. Wir stellen zum einen unsere eigenen kostenpflichtigen Angebote ein. Andererseits verlinken wir zu Angeboten anderer Plattformen. Diese Verlinkungen erfolgen kostenlos.  Mehrere 1.000 Besucher täglich auf dem Jagdportal, über 50.000 Mitglieder in unseren regionalen Facebookgruppen und eine stetig steigende Anzahl neuer Abonnenten zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind, in den völlig undurchsichtigen Markt der Jagdangebote etwas mehr Licht zu bringen. Bei den Möglichkeiten allerdings, mehr Transparenz in den Markt zu bringen, sind wir aber auch massiv eingeschränkt, da wir als kommerzielles Unternehmen Gewinne erzielen müssen und Steuern zahlen müssen.

Wir kennen alle den Preis, aber niemand mehr kennt den Wert!

Als wir vor einigen Tagen das Begehungsscheinangebot eines Revieres in der Feldberger Seenlandschaft einstellten, überschlugen sie die Kommentare über den Hegebeitrag in Höhe von 6.000 Euro, der erhoben wurde. Die Kommentare zeigen vor allem, wie wenig Transparenz und Kenntnisse seitens der revierlosen Jäger herrscht, was so ein solches 900 ha Revier kostet.
Dies ist auch nicht verwunderlich, schließlich sind Jagdpachtpreise und Jagdbetriebskosten einer größten Geheimnisse innerhalb der Jägerschaft und werden bei der Vorbereitung auf die Jägerprüfung noch nicht einmal am Rande behandelt.

Die letzte Veröffentlichung zum Thema Jagdbetriebslehre ist von 1965 (!!!) ist im Paul Parey Verlag erschienen und ist heute nur noch im Antiquariat zu erstehen.

Ich möchte einen prominenten DDR Jäger zitieren, der in dieser wunderschönen Landschaft ein Jagdrevier sein eigen nennt und  über die Feldberger Seenlandschaft sagte:

"Die Ferdberger Seenlandschaft ist das schönste Geschenk, das die DDR der neuen Bundesrepublik zur Wiedervereinigung gemacht hat."

Kampf gegen Übermacht der Biber in Salzburg

Dazu möchte ich hinzufügen: Ich habe in meinen fast 50 Jägerjahren sowohl in Westdeutschland als auch in Ostdeutschland in sehr exklusiven Hochwildjagden jagen dürfen und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass man die Hochwildjagden in Ostdeutschland bezüglich des Wildreichtums und der beeindruckenden Weitläufigkeit der Landschaften nicht ansatzweise mit denen im Westen vergleichen kann. Wer noch nie im Osten in einer Hochwildjagd zur Jagd gegangen ist, kann diesen Unterschied nicht beurteilen und sollte sich auch bei der Beurteilung von Jagdangeboten aus dieser Region zurückhalten.

Wir haben der Anzeige heute einige Aufnahmen dieses Revieres in der  Feldberger Seenlandschaft hinzugefügt, die aber nur ansatzweise den Eindruck dieser einmaligen Endmoränenlandschaft Mecklenburg-Vorpommerns  wiedergeben. Bei allem Verständnis für den Frust vieler Jungjäger über die großen Schwierigkeiten beim Einstieg in das aktive Jagen, wünsche würde mich freuen, wenn sie bei der Beurteilung von Begehungsscheinen etwas mehr Zurückhaltung üben würden.

Kampf gegen Übermacht der Biber in Salzburg

 

Waidmannsheil

Euer

Stefan Fügner

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Telefon 0178 6141856

Kampf gegen Übermacht der Biber in Salzburg

Zu viele Insel-Hirsche

Wie in allen 1.Quartalen des Jahres nehmen die Anzeigen auch dieses Jahr  für Angebote und Gesuche nach Begehungsscheinen stark zu. Ob aber eine Anzeige von Erfolg gekrönt ist, bekommen wir vom Jagdportal leider selten zu hören. Besonders wenig Suchende melden uns die Resonanz auf ihre Anzeigen. Da haben wir uns natürlich über die Erfolgsemail von Leo riesig gefreut!

Viele Jagdpächter sind scheuer als ein Reh

Freitag, 17 März 2023 13:11

Der Geiz der Jagdpächter

geschrieben von

Deutsche und Italiener gemeinsam gegen illegale Vogeljagd

Der schmucke Prezeller Dorfkrug war diesjähriger Tagungsort des Hochwildrings Gartow-Lüchow

Die erschütternden Eindrücke eines Altjägers, der nach fast 50 Jägerjahren erstmalig an einer Hauptversammlung einer Hegegemeinschaft teilnehmen muss.

„Kannst Du dort hingehen? Ich habe keine Zeit“, war die Frage am Telefon nur wenige Minuten, nachdem die email zur Einladung zur Jahresmitgliederversammlung und Hegeschau des Hochwildrings Gartow-Lüchow im Posteingangsordner erschien. „Klar mache ich, ist ja gleich um die Ecke“.

Plötzlich wurde mir bewusst, dass ich mich in fast 50 Jägerjahren sehr erfolgreich um die Teilnahme an Versammlungen von Hegegemeinschaften gedrückt hatte. Kaum ein Bundesland in Deutschland, in dem ich noch nicht zur Jagd war, aber auf der Versammlung einer Hegegemeinschaft war ich noch nie! Doch jetzt hatte es mich erstmalig eiskalt erwischt: Ich nahm erstmalig in meinem Leben als stimmberechtigtes Mitglied an der Versammlung des Hochwildhegerings Gartow-Lüchow teil. Nun weiß man: Das Schöne an der Jagd ist, dass sie auch im Alter  noch einige Überraschungen parat hat. Das sollte diesmal nicht anders sein.

Trophäenschau ohne Trophäen

Die erste Überraschung wurde mir schon beim Betreten des Saales des Prezeller Dorfkruges zuteil. Angekündigt war eine Hegeschau und ich erwartete zahlreiche Trophäen verschiedener Schalenwildarten aus dem zu den großen Hegegemeinschaften Niedersachsens zählenden Gartower Hochwildrings, schließlich sind im Hochwildring Gartow-Lüchow eine der größten Damwild- und Rotwildpopulationen Deutschlands zusammengefaßt. Doch außer einem halben Dutzend Geweihen von Rothirschen waren die Trophäenwände gähnend leer. Man lädt zu einer Hegeschau, zu der kaum noch ein Jagdpächter seine Trophäen ausstellt! Dass der Trophäenkult vergangener Jahrzehnte immer weniger Anhänger vor allem unter den jüngeren Jägern findet, hat hier scheinbar noch niemand mitbekommen.

Der Saal des Prezeller Dorfkruges war bis auf den letzten Platz gefüllt. Mir blieb als überpünktlich erschienendes Mitglied nur ein Stuhl am Rand des Saales übrig.  Beim Blick in den übervollen Saal ohne Trophäen wurde mir sofort klar:  Die Jäger waren nicht wegen der nicht vorhandenen Trophäen gekommen!

Der Jagdpächter, der sich nicht an Abschussabsprachen des Hochwildringes hält, wird vorgeführt wie ein Schwerverbrecher!

Im Mittelpunkt der fast vierstündigen Versammlung standen die Ausführungen des Hochwildringleiters Michael Urbansky über die Abschussverfehlungen eines Jagdpächters eines flächenmäßig sehr großen Mitglieds des Hochwildhegerings. Im Kern ging es um die Erlegung eines Rothirsches, von dem Erlegerfotos gemacht worden waren. Diese Erlegerfotos waren dem Vorstand des Hochwildhegerings anonym zugespielt worden. Wohlgemerkt: Die Erlegung des Rothirsches war kein Schonzeitvergehen. Auch wird man den Jagdpächter seitens der Jagdbehörde nicht wegen eines Überschießens des Abschussplanes belangen können. Alleine dass der Jagdpächter die interne Vereinbarung des Hochwildhegerings über die Freigabe nicht eingehalten hat, führt dazu, dass man den Jagdpächter auf der Versammlung wie einen auf frischer Tat überführten Schwerverbrecher vorführte. Man zeigte der Versammlung, dass man durch das Erlegerfoto den Erlegungsort im Revier zweifelsfrei nachgewiesen hat. Man hatte somit den Jagdpächter der furchtbaren Tat der Erlegung eine Kronenhirsches überführt!
Danach wurde der Antrag gestellt, dieses Revier aus der Hegegemeinschaft auszuschließen. Als kein Mitglied Fragen zum Antrag hatte, stellte ich die Frage, was man denn als Vorstand mit dem Rauswurf dieses sehr großen Revieres bezweckt. Obwohl ich die Frage dreimal stellte, konnte mir niemand erklären, welches Ziel mit der Entlassung verfolgt wird.
Alle Mitglieder stimmten dem Antrag zu, außer einer Enthaltung und einer einzigen Gegenstimme von mir. Mir war es nicht möglich, mir über den Sinn dieses Antrages eine Meinung zu bilden!

Zusammenfassend lässt sich sagen: Hochwildhegegemeinschaften haben keinerlei rechtliche Handhabe gegen Mitglieder vorzugehen, die sich nicht an Abschussvereinbarungen halten.

Für mich haben sich diese Hochwildhegeringe vollständig überlebt. Sie haben aus meiner Sicht keinerlei Funktion mehr. Trophäen werden nicht mehr vorgezeigt und auch hier gibt es keine Möglichkeit, deren Vorzeigen auf den Hegeschauen durch den Hochwildring zu erzwingen. Jeder Jagdpächter macht in den Hegegemeinschaften was er will, alleine es fehlt der Mut, diese überflüssigen Hegegemeinschaften aufzulösen.

Den Dorfkrug als preiswerte Tagungsstätte missbraucht

Doch am meisten habe ich mich über den Geiz der Jäger aus dem Gartower Forst aufgeregt. Hierzu einige Vorbemerkungen:
Kaum jemanden ist es entgangen, dass der ländliche Raum in Deutschland unter einem furchtbaren Gasthofsterben leidet. Fährt man aus dem Wendland die 70 km zum nächsten Autobahnanschluss, passiert man 2-3 Dönerbuden, aber alle alten Gasthöfe auf der Strecke sind verschwunden.
Da kann sich der kleine Ort Prezelle im Wendland glücklich schätzen, dass sie einen Mäzen fanden, der vor einigen Jahren den heruntergekommenen Prezeller Dorfkrug kaufte und in ein kleines gastronomisches Schmuckstück verwandelte. Durch diese Investition, mit der man problemlos ein freistehendes Einfamilienhaus hätte bauen können, werden nun alle  Immobilien im Ort aufgewertet, verfügt man doch über eine Gaststätte, die temporär zu Tagungen und Feierlichkeiten genutzt werden kann und allen behördlichen Vorgaben entspricht.
Und natürlich muss eine solche Immobilie nicht nur ganzjährig gepflegt und beheizt werden und nach Veranstaltungen gereinigt werden. Es fallen erhebliche laufende Kosten an, die beglichen werden müssen. Auch müssen Speisen und Getränke bei Tagungen zur Verfügung stehen. Und auch hierum hatte der Mäzen des Prezeller Dorfkruges sich gekümmert. Allen Jägern standen alle möglichen Getränke vom Kaffee bis zum frisch gezapften Bier zur Verfügung. Auch wurden Speisen zu angemessenen Preisen für die Mitglieder und Gäste angeboten.

Doch was haben die Jäger aus dem Gartower Hochwildring daraus gemacht?

Ich selber und 2 weitere Personen haben vom Angebot eines Essens nach der Tagung Gebrauch gemacht. Weitere Jäger, die einen Imbiss bestellten, habe ich keine gesehen und das bei über 100 anwesenden Jägern! Wir 3 Jäger saßen nach der Tagung mutterseelenallein vor unserem Essen.

Liebe Gartower Jäger,

wer sich mehrere Stunden bei den heutigen Energiepreisen in eine gut gewärmten Tagungsstätte setzt, und es schafft, 4 Stunden lang bei einer einzigen Tasse Kaffee an der Sitzung teilzunehmen, zudem noch kostenlos die Toiletten benutzt und am Ende der Sitzung noch nicht einmal einen Imbiss bei den Betreibern bestellt, der hat einen Mäzen wie ihn Prezelle mit dem Dorfkrug gefunden hat, nicht verdient. Euer geiziges Verhalten anlässlich der Tagung im Prezeller Dorfkrug ist eine Beleidigung des Mäzen und der Belegschaft, die Eure Versammlung erst möglich gemacht haben.

Mein Besuch der Jahrestagung des Hochwildhegerings Gartow-Lüchow hat gezeigt, dass es mit einigen Reformen im Jagdwesen nicht getan ist. In den Strukturen des deutschen Jagdwesens müssen tiefgreifende Veränderungen, insbesondere bei den Personen in Leitungsfunktionen vorgenommen werden, will man die Jagd zukunftsfähig machen. Mit solch peinlichen Veranstaltungen lässt sich niemand mehr, weder Jungjäger noch Jagdinteressierte, hinter dem Ofen hervorlocken. Als Außenstehender, der ich als funktionsloser Jäger bin, kann man nach dem Besuch solcher Veranstaltungen nur noch fassungslos den Kopf schütteln.

Die Jagd hat tatsächlich für einen über 60 Jahre alten Altjäger wie mich noch einige Überraschungen parat! Der Veränderungsdruck der Jagd nimmt stetig zu. Es bleibt spannend.

Waidmannsheil

Euer

Stefan Fügner

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Deutsche und Italiener gemeinsam gegen illegale Vogeljagd

 

 

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