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Willkommen im Jagdblog des Deutschen Jagdportals

Stefan Fügner

Stefan Fügner

Mitbegründer des Deutschen Jagdportals - mehr über Stefan unter TEAM

Aktuelle Meldung auf der Homepage des Landesjagdverband Sachsen

Bei der Googlesuche nach dem Jagdpächter landete die verzweifelte Dame wie viele Hilfesuchende bei Meldungen über krankes Wild beim Jagdportal

Eigentlich hatte ich den Anruf des verzweifelten Bürgers an einem Freitagnachmittag schon lange erwartet. Heute war es dann soweit.

Nach einem kurzen „Guten Tag“ kam sofort eine Entschuldigung wegen des Anrufs am Freitagnachmittag und die Frage einer verzweifelten Dame, wer denn Jagdpächter hier in der Gemeinde x im Landkreis Bayreuth wäre. Ein Reh läge vor ihrer Tür im Vorgarten und könne sich kaum noch bewegen. Meine Handynummer auf der Eingangsseite des Jagdportals wäre nun jetzt ihre letzte Hoffnung.
Ohne sie weiter das Leid des Rehs schildern zu lassen unterbrach ich sie und bat sie, in der Gemeinde in der Liegenschaftsverwaltung anzurufen, dort wisse man, wer der Jagdpächter ist, außerdem hätte ich bereits durch einen Artikel „Wer ist der Jagdpächter in meiner Region?“ auf dem Jagdportal auf dieses ungelöste Problem hingewiesen. Ich glaubte damals, dass sich mit dem Artikel die ständigen Anrufe nach der Frage nach dem zuständigen Jagdpächter erledigen würden.
Die Dame sagte mir, sie hätte den Artikel auch gelesen, aber die dortigen Ratschläge bringen sie am Freitagnachmittag nicht weiter, auf der Gemeinde ist bis Montag früh keiner erreichbar.
Ich musste die verzweifelte Dame mit dem sterbenden Reh alleine lassen, ohne jedoch die Dame darauf hinzuweisen, dass wir vom Jagdportal schon viel unternommen haben, um dieses Problem zu lösen, sich aber bis heute niemand dafür zuständig fühlt. Ich erklärte ihr auch den Grund des ungelösten Problems:
Weil Beamte am Wochenende nicht arbeiten und weil die Jagdpächter sich weigern, ihre Reviere ins Internet zu stellen, muss das Tier wohl noch bis Montag früh leiden. So ist das halt in Deutschland:

Der vorgeschobener Datenschutz und bürgerferne Dienstzeiten sind in Deutschland heilige Güter und müssen streng geschützt werden!

Die Jäger und Jagdpächter sind schon ein ulkiges Völkchen. Da schimpfen sie über ihr grottenschlechtes Bild in der Öffentlichkeit und wenn es dann eine einmalige Chance gäbe, dass Image zu verbessern, finden sie 1.000 Ausreden, warum sie diese Chance nicht nutzen.

Ich würde schon mal gerne wissen, was mir Jäger, denen das Bild in der Öffentlichkeit nicht egal ist, raten, wenn ich solche Anrufe erhalte. Einfach immer nur den Hinweis geben, man möge das Tier einfach leiden lassen, irgendwann stirbt es von alleine und die Schuld auf die untätigen Beamten und Jagdpächter zu schieben, kann auf Dauer keine Lösung sein. Auf die  Handynummer des Jagdportals mit der 24/7 Bereitschaft werden wir vom Jagdportal nicht verzichten und sie weiter in Betrieb halten. 

Wer eine Idee hat, wie man das Problem lösen kann, der darf mir gerne eine email senden.

Dieses Beispiel der Gemeinde Schöntal in Baden-Württemberg zeigt, dass es kein Datenschutzproblem ist, sondern es sich um ein Untätigkeitsproblem handelt.

Waidmannsheil

Euer

Stefan Fügner

Aktuelle Meldung auf der Homepage des Landesjagdverband Sachsen

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Telefon 0178 6141856

Jeder, der Kinder hat und diese versucht, verantwortungsvoll in unserer wohlstandsverwahrlosten Gesellschaft groß zu ziehen, kommt um das Thema Hyperaktivität, Aufmerksamkeitsdefizithyperaktivitätssyndrom, auch ADHS oder Zappelphilippsyndrom genannt, nicht herum. Verfolgt man aufmerksam die Publikationen im Internet, stellt man als Jagdhundeausbilder schnell erschreckenden Parallelen zur Jagdhundeerziehung fest. Da aber sowohl bei der Hundeerziehung als auch bei den Kindern keine Erfolge erzielt werden, sondern die Probleme erkennbar nur verlagert werden, muss das Problem wohl ganz woanders zu suchen sein.

Trotz Pfeil im Hals: Ente geht es gut

BGS Hündin Dana (12) und  Brandlbracken Rüde Amadeus (1) warten auf den Einsatz ohne Leine und ohne Führerkontakt bei absoluter Ruhe auf der offenen Ladefläche am Sammelplatz. Die Therapie bei hyperaktiven Jagdhunden basiert auf 2 sehr einfachen Grundsätzen: 1. immer absolute Ruhe.  2. Der Gehorsam steht immer über allen Reizen

 

Hyperaktivität bei Menschen:
Bei der Eingabe von ADHS als Suchphrase bei google landet man direkt bei www.netdoktor.de/krankheiten/adhs/  Diese Seite spricht bei ADHS von einer psychischen Störung, also von einer Art Krankheit, was sich auch in der Unterteilung der Homepage zeigt.

Dort heißt es wörtlich:
„ADHS steht für Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung. Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität sind die Hauptmerkmale. Wird die Störung nicht behandelt, beeinträchtigt sie die schulische und berufliche Leistungsfähigkeit und die sozialen Kontakte. ADHS gehört zu den häufigsten psychischen Störungen in der Kindheit. In vielen Fällen bleibt sie lebenslang bestehen.“

Erkennen Sie als Jagdhundehalter Parallelen zu ihrem Hund? 

Ich möchte Sie nun aber ab hier bitten, wenn Sie glauben, dass es sich bei der Hyperaktivität unserer Kinder und Jagdhunde um eine psychische Störung, also eine Art Krankheit handelt, das Lesen dieses Artikels unverzüglich abzubrechen und auf keinen Fall weiterzulesen, weil ich nicht möchte, dass Sie meinetwegen den Glauben an unsere aufgeklärte Gesellschaft verlieren.

Alle anderen Jagdhundehalter, deren Neugier ich geweckt habe, bitte ich, im 2. Schritt nachfolgende Fragen zu beantworten:

Sind Sie ein(e) Hundehalter(in) , der (die) schon mehrere Hundeschulen erfolglos besucht hat?

Haben Sie dort  Geld bezahlt, ohne auch nur einen Schritt beim Gehorsam weitergekommen zu sein?

Sind Sie bei der Erziehung Ihres Hundes der Verzweiflung nahe und sind Sie bereit, vor der weiteren Erziehung ihres Jagdhundes eine neue Diagose zuzulassen?  

Wenn Sie alle Fragen mit „ja“ beantwortet haben, dann holen Sie sich,  bevor Sie weiterlesen, eine Flasche eines guten Rotweins, schenken Sie sich ein Glas davon ein, trinken einen Schluck, lehnen Sie sich entspannt zurück und lesen Sie im 3. Schritt beim Leeren der Weinflasche den nachfolgenden Artikel.

 

Kinder und Hunde als Opfer einer gigantischen Konsumgesellschaft

Um Ihrem Erziehungsproblem, das Sie mit Ihrem Hund haben, auf den Grund zu gehen, muss man wissen, das es in einer modernen Konsumgesellschaft immer eine Symbiose zwischen der Lösung eines Problems einerseits und dem lukrativen Geschäft andererseits gibt. Ohne diese Verknüpfung von Problemlösung und lukrativem Geschäft funktioniert in einer Konsumgesellschaft nichts mehr, auch nicht die Hundeerziehung.

So auch bei der angeblichen Krankheit ADHS. Dieses Phänomen verhaltensauffälliger Kinder (fast immer Buben) ruft nachfolgende Akteure unserer Konsumgesellschaft auf den Plan. 

Hier die Akteure und ihre Funktionen:

Die gestressten Eltern ohne Zeit für die Erziehung ihrer Kinder haben ein ungelöstes Verhaltensproblem mit ihrem Kind. Soziale Ausgrenzung droht, wenn man nichts beim verhaltensauffälligen Kind unternimmt!

Die Lehrer(innen) sehen einen unhaltbaren Zustand im Verhalten des Kindes. Ein Kind in einer Klasse mit solchen Symptomen ist unhaltbar!

Der(die) Therapeut(in) diagnostiziert die psychische Erkrankung oder Störung!

Die Pharmaindustrie generiert Milliardenumsätze mit dem Verkauf von Medikamenten auf Basis von Amphetaminen (Drogen)

Die Krankenkassen sorgen dafür, das alle Kosten der Problemlösung der Hyperaktivität auf die Gesellschaft umgelegt werden.

Der nimmer enden wollende Wirtschaftskreislauf einer funktionierenden Konsumgesellschaft ist perfekt in Gang gesetzt. Die Lösung des Problems liegt allerdings in weiter Ferne.

 

Am Anfang steht die Fehldiagnose von verkannten Fähigkeiten

Durch meine Jahrzehnte lange Beschäftigung mit dem Phänomen der Hyperaktivität bei Jagdhunden wurden mir die erschreckenden Parallelen bei Kindern und Jagdhunden immer offensichtlicher.
Jagdhunde wurden über Jahrhunderte dazu gezüchtet, dem Menschen als Helfer bei der Jagd zu dienen. Bei Ihnen lässt sich ein hohe (angezüchtete) Reizempfindlichkeit feststellen. Man kann diese Reizempfindlichkeit auch als kaum kontrollierbare und nicht zu stillende Neugier bezeichnen. Auch wir Menschen haben uns immer diese starke Neugier unserer Mitmenschen zu Nutze gemacht, sonst hätten  wir Menschen nicht  so viele kreative Erfinder und leistungsstarke Persönlichkeiten in den Jahrhunderten der Menschheitsentwicklung hervorgebracht.  Auch mir hat diese jagdhundetypische Hyperaktivität die  besten Jagdhunde beschert!  Viele Erfindungen und Entdeckungen der Menschheit gehen auf diesen neugierigen Menschentyp zurück. Auch ein Jagdhund muss überdurchschnittlich neugierig und zielorientiert agieren, will er erfolgreich mit uns jagen. Wird solch ein Hund nur noch als Statussymbol gehalten, ohne dass seine Fähigkeiten abgerufen werden, ist das Chaos in unserer Gesellschaft vorprogrammiert.

Die heutige Gesellschaft glaubt aber, ohne diese neugierigen und agilen Menschen auszukommen. Ihre überdurchschnittlich hohe Reizempfindlichkeit gepaart mit hohem Tatendrang erzeugt in einer nach Mittelmaß, Durchschnittlichkeit und Angepasstheit strebende Gesellschaft eine fortwährende Unterforderung. Dieser fortwährende Drang nach Beschäftigung dieser Hyperaktiven wird dann als Unangepasstheit und somit unerwünscht eingestuft. Daraus folgt:

Der junge neugierige Mensch darf kein Mensch mehr sein, der junge neugierige Jagdhund darf kein Jagdhund mehr sein.

Keine Frage, diese Hunde und Kinder benötigen eine ganz eigene, vor allem sehr zeitaufwendige Erziehung, die heute kaum noch jemand bereit ist, zu erbringen, schließlich müssen beide Eltern arbeiten. Unterbleibt jedoch diese spezielle Erziehung, potenzieren sich die Probleme. Aber hier von psychischer Erkrankung zu sprechen ist Grundweg falsch. Allerdings ist unter Betrachtung der Regeln einer Konsumgesellschaft diese Diagnose  aber schlüssig, schließlich muss zur Bewältigung des Problems Hyperaktivität eine konsumorientierte Lösung her.

 

Die gewinnmaximierende Hundeschule als Problemlöser in der Konsumgesellschaft

Weder die Akteure der Hyperaktivität bei Kindern wollen das Unterforderungsproblem bei gleichzeitiger Reizüberflutung unserer Kinder lösen, noch gehen die Hundeschulen auf das Problem des hyperaktiven Hundes wirklich ein. Die Diagnose, warum ein Hund nicht in der Lage ist, sich in unsere Familie zu integrieren, obwohl er es kann, unterbleibt. Die echte Diagnose des Problems würde das Modell der Konsumgesellschaft in Frage stellen. Wie auch bei unseren Kindern.

Die  Konsumgesellschaft behandelt die Symptome  aber nicht die Ursachen, um sich die Konsumenten als fortwährende Nachfrager zu erhalten.

 

Therapieansatz bei Hyperaktivität: Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe!

Immer wieder bin ich fassungslos, wenn verzweifelte Hundehalter mir ihren hyperaktiven Jagdhund vorstellen. Viele von ihnen haben ein halbes Dutzend und mehr Hundeschulen erfolglos besucht, bis sie zu mir kommen.  Im wesentlichen kann man diese zwei immer wieder gleichen und  falschen Therapieansätze der Hundeschulen bei Hyperaktivität diagnostizieren:

1. Fehler: Bewegungsaktivitäten ohne geistige Forderung und Ruhephasen
Man rät in den Hundeschulen zu täglichen Bewegungsaktivitäten, um den Hund auszulasten. Immer mehr wird der Hund, der sowieso schon in unserer hektischen Welt unter Reizüberflutung leidet, weiter „gepusht“. Stöckchen werfen, Fahrradfahren und mit anderen Hunden toben bis zur völligen Erschöpfung!

Wäre dieser Therapieansatz bei einem Jagdhund, der keine Verwendung mehr in seinem ursprünglich  Bereich der Jagd hat,  noch hinnehmbar, unterbleibt danach die notwendige Ruhephase. Da in der heutigen Gesellschaft die Zwingerhaltung verpönt ist, kommt der Hund nach diesen Aktivitäten ins Haus zu den Kindern und somit nicht mehr zur Ruhe, die er aber nun dringend braucht. Stattdessen wird er dem erneuten Stress durch tobende Kinder und einer unruhigen und hektischen Familie ausgesetzt. Das Gehirn des Hundes kommt den ganzen Tag nicht mehr zur Ruhe. Ein Zustand, der den Hund mit seiner überzogenen Neugier und seinem Tatendrang zur Verzweiflung treibt.

2. Fehler: Der notwendige Gehorsam schränkt die Freiheit zur Persönlichkeitsentfaltung ein
Ein weiterer völlig falscher Erziehungsansatz bei Hyperaktivität ist die Freigabe jeden Verhaltens ohne Grenzen durch den(die) Führer(in). Alles, was der Hund selbständig tut, wird unter dem Aspekt seiner Freiheit gesehen, die zu seiner Persönlichkeitsentfaltung notwendig ist. Jede Einschränkung seiner Aktivitäten durch Gehorsam wird kritisch hinterfragt. Fehlende Ruhe und die fehlende Bereitschaft, dem Hund durch Gehorsam klare Grenzen zu setzen, erzeugen im Gehirn des Hundes nun ein völliges Chaos, sodass der Normalbürger ohne Kenntnisse der Psyche eines Jagdhundes den Hund irgendwann nicht mehr zu bändigen weiß.

Doch so bleibt der Hund und sein Halter der Hundeschule, ganz im Sinne der Konsumgesellschaft, lebenslang als Nachfrager ohne gelöstes Erziehungsproblem erhalten. Im Sinne unserer Konsumgesellschaft läuft alles bestens!

Die Menschen und die Hunde, bei denen heute ADHS diagnostiziert wird, sind ein Opfer einer Gesellschaft geworden, in denen überdurchschnittliche Neugier und scheinbar unerschöpflicher Tatendrang als lästig und als negative Eigenschaft bei der Integration in die Gesellschaft gesehen wird. Somit finden sie nur noch Verwendung als notwendiges Objekt in der Beratungsindustrie einer Konsumgesellschaft.

 

Buchempfehlung zum Thema

Trotz Pfeil im Hals: Ente geht es gut

Das Buch „Der hyperaktive Hund“ von Maria Hense hat mich zum Schreiben dieses Artikels animiert, weshalb ich nicht versäumen möchte, die Leser auf dieses lehrreiche Buch aufmerksam zu machen. Das Buch ist im animal learn Verlag erschienen und kostet bei amazon 28,00 Euro

Die Autorin:
Maria Hense, Jahrgang 1968, erhielt 1993 ihre Approbation zur Tierärztin. Ihr schon während des Studiums ausgeprägtes Interesse an der Verhaltenslehre vertiefte sie durch Beobachtungen von Wölfen, Pudelwölfen und Hunden sowie in zahlreichen Fortbildungen über Ethologie, Haltung und Verhalten von Haustieren sowie Verhaltenstherapie.
Ihr Wissen setzt sie in der eigenen verhaltenstherapeutischen Praxis, in Form von Trainertätigkeiten auf Hundeplätzen und in Hundeschulen sowie durch Seminare und Vorträge in die Praxis um. Ihre Ziele: psychisch gesunde, alltagstaugliche Hunde, zufriedene Besitzer, artgerechte Beschäftigung des Hundes. Insbesondere die Arbeit mit so genannten „Problemhunden“ ist Maria Henses Spezialgebiet.
Dabei setzt sie auf Problemlösungen, die Hund und Mensch nicht unter Druck setzen und ohne Zwangsmittel auskommen. Maria Hense ist anerkanntes Mitglied der Pet Dog Trainers of Europe (PDTE) um die Norwegerin Turid Rugaas.

Eine Rezension zu diesem Buch:
„Ich habe schon dutzende Hundebücher gelesen, doch das hier ist eines der besten von allen. Der Leser erfährt, welche Ursachen Überaktivität beim Hund haben kann. Lernt einzuschätzen, ob er tätig werden muss oder ob noch alles im "grünen Bereich" ist. Ob der eigene Hund eben nur sehr aktiv oder doch wohl hyperaktiv ist und darunter leidet. Dem Leser werden Trainingsprogramme an die Hand gegeben, um dem Hund aber auch sich selbst den Allltag leichter zu machen. Vor allem aber: Das Buch steckt voller prima Tipps, auf die man auch selbst hätte kommen können. Da zumindest ich aber nicht auf diese ganz einfachen Ideen gekommen bin, hat sich allein schon deshalb die Lektüre dieses Arbeitsbuches gelohnt.“

waidmannsheil

Euer

Stefan

 Trotz Pfeil im Hals: Ente geht es gut

Stefan Fügner ist Mitinhaber des Deutschen Jagdportals und Vorsitzender des Jagdverein Lehrprinz e.V.

Telefon: 0178 6141856

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Keine Frage, der Markt für Begehungsscheine ist aus der Sicht der Pächter ein Markt, bei dem das knappe Angebot den Markt bestimmt.

Nicht nur aus diesem Grunde sehe ich mich darin bestätigt, dass unter diesen Marktverhältnissen Suchende von Jagdgelegenheiten ohne Hinweis, sich an den Kosten der Jagd zu beteiligen, kaum Chancen haben.

Wir haben die  Meldungen unserer Abonnenten, die um vorzeitige Löschung (oft schon nach wenigen Wochen) ihrer Anzeige baten, ausgewertet und sind zu einem sehr eindeutigen Ergebnis gekommen:   

Anzeigen von Begehungsscheinsuchenden, in denen deutlich eine auf eine finanzielle Beteiligung hingewiesen wird, werden sehr schnell - oft von mehreren Pächtern gleichzeitig- direkt nach Onlinestellung ihres Gesuchs kontaktiert. Es zeigt aber auch, dass die Abonnements in unserem Kleinanzeigenmarkt für Jagdgelegenheiten von vielen Pächtern gelesen werde, da diese sehr öffentlichkeitsscheu sind und nicht gerne eigene Anzeigen aufgeben, schließlich sollen die Reviernachbarn nicht mitbekommen, dass sie eine finanzielle Beteiligung in ihrem Revier ansteben. Außerdem gilt zu bedenken, dass nur 15% der Jäger einen Facebookaccount haben und viele Jagdpächter deshalb nur außerhalb von Facebook unterwegs sind. 

Man muss ja nicht jedes Angebot annehmen, was dann in den Emailordner flattert, aber ein Jagdpachtsuchender, der in seiner Announce nur mit Revierarbeiten statt finanzieller Beteiligung wirbst, geht in der Masse der Suchenden unter. Es sind tatsächlich überwiegend Jagdpächter im Jagdportal unterwegs, die eine finanzielle Beteiligung für ihr Revier suchen. 

Also: Wer ernsthaft eine Jagdmöglichkeit in einer von Begehern überfüllten Region sucht, der sollte auf eine finanzielle Beteiligung an den Revierkosten hinweisen, und sei es, um überhaupt in Kontakt zu kommen.

Waidmannsheil

 

Euer

 

Stefan Fügner 

Telefon 0178 6141856

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Jäger beunruhigen Vorfälle in Dreeke Die Wölfin hat keine Skrupel

Donnerstag, 03 Februar 2022 11:03

Gesucht: Jagdpächter fürs Waldrevier

2.2.2022 - Kolumne Jagd Heute von Frank Christian heute

Derzeit stehen wieder Reviere zur Neuverpachtung an. In NRW ist die Nachfrage so groß, dass nicht selten 20 und mehr Interessenten um die künftige Jagderlaubnis buhlen. Paradiesische Zeiten für Verpächter, sollte man meinen. Doch bei Eigenjagdbesitzern und Jagdgenossenschaften hat sich herumgesprochen, dass die Wiederbewaldung nicht funktionieren wird, wenn Rehe und Hirsche nicht ab sofort „anders“ bejagt werden. Doch wie eine „andere“, sprich intensivere Bejagung genau aussehen soll und auch funktioniert, darüber gibt es in den Jagdgenossenschaften meist keine konkreten Vorstellungen. Bei den Jäger/innen übrigens oft auch nicht. Die meisten gehen davon aus, dass sie für die waldorientierte Jagd geeignet sind, weil sie

- den Jagdschein haben und
- bereit sind, mehr Rehe zu schießen als der Vorgänger.

Was alleine nicht ausreicht. Know-how, viel Zeit und Arbeit, (jagd-) handwerkliches Geschick, viele gute Stöberhunde sowie die Bereitschaft, auch andere im „eigenen“ Revier auf Augenhöhe und ohne Jagdneid mitschießen zu lassen, sind wichtige Bausteine der waldorientierten Jagd.

Bei vielen Verpächtern ist mittlerweile durchgesickert, dass man sein Revier nicht mehr unbedingt an den Höchstbietenden verhökern sollte, wenn man eine Gegenleistung beziehen will. Also gehen viele Jagdgenossenschaften und Verpächter her und verpachten ihren Jagdbezirk für – sagen wir mal 20 € anstatt 30 € pro Hektar und Jahr. Als Gegenleistung (um nicht das böse Wort Dienstleistung zu gebrauchen) für diesen Rabatt muss der künftige Pächter – sagen wir 12 Rehe anstatt 8 Rehe pro 100 Hektar – schießen. Ein schöner Kompromiss, denkt man sich auf der Jagdgenossenschaftsversammlung und auch der neue Jagdpächter reibt sich in Vorfreude die Hände. Er braucht nun deutlich weniger zu zahlen als der Vorgänger und soll ein bisschen mehr schießen – warum nicht?

Leider werden Reviere mit solch halbgaren Jagdpachtbedingungen nicht zum erwünschten Wiederbewaldungserfolg gelangen. Schön wäre es, wenn es so einfach ginge! Aber die Rehwildbestände sind in den meisten Waldregionen derart hoch und der Verbissdruck so gewaltig, dass die vier Rehe pro 100 ha, die nun mehr geschossen werden, in der Verjüngung nicht mehr als der Tropfen auf den heißen Stein bewirken. Von Revieren, in denen durch eine intensivierte Jagd artenreiche Naturverjüngungen entstehen konnten, ist bekannt, dass mitunter vier- oder fünfmal mehr Rehe geschossen werden mussten als zuvor. Zumindest für einige Jahre. Viele der Reviere mussten deutlich mehr als 20 Rehe pro 100 ha Wald schießen, um den Verbissdruck auf die Krautschicht des Waldes endlich zu mildern. Übrigens, ohne dass die Rehbestände dadurch erheblich reduziert worden wären.

Verpächtern und Jäger/ innen muss bei Jagdverpachtungen klar sein, dass die erfolgreiche Bejagung eines Waldrevieres einen extrem hohen Aufwand voraussetzt, der mit der herkömmlichen Hegejagd nicht zu vergleichen ist. Und wer ein Revier tatsächlich so bejagt, dass der Wald in seiner ganzen Artenvielfalt ohne jeden Zaun wachsen kann, der hat einen tollen Job gemacht. Der bezahlt werden müsste!

Rechtsunsicherheit um Wolfsjagd in Schweden

Mit der Übernahme einer Waldjagd kommt viel Arbeit auf die verantwortlichen Jäger/innen zu, besonders beim Bau der Ansitzeinrichtungen.

Die Kolumne erschien erstmalig auf der Seite Ökologie Heute von Frank Christian Heute

 

Sonntag, 30 Januar 2022 14:48

Bürgermeister vs. Baumeister

von Stephan-Harald Voigt

Der Biber „an der Rodau“ lebt monogam, das zweitgrößte Nagetier ist ortstreu, fleißig und mit seinen bis zu 36 kg Körpergewicht ein nicht zu unterschätzendes und manchmal auch gefährliches Kerlchen.

Rotwild-Treffen geplant

 Ein Biber in Hessen erobert die Rodau, ein Mainzufluss, der duch die Stadt Mühlheim/Main fließt 

 Der Biber ist kreativ, verändert seinen Lebensraum und legt Dämme und Biberburgen an. Der Nager fällt Bäume, schafft Feuchtbiotope, überflutet Gebiete, unterhöhlt Ufer und Straßen. Dies führt zu Staunässe und Nässeschäden. Es kommt zu Konflikten zwischen Grundstückseigentümern und Naturschützern.

Im Kreis Offenbach ist der Biber in Mühlheim am Main ein Thema. Die Ankündigung des Bürgermeisters, Daniel Tybussek (SPD), beim Regierungspräsidium eine Ausnahmegenehmigung für die Umsiedlung des Bibers zu beantragen, weil alle anderen Maßnahmen zur Lösung der Überschwemmungssituation für die Anlieger am Bach nicht mehr ausreichen, führt zu viel Kritik und bösen Worten der Hardcore Naturschützer. Für Viele ist der momentane Zustand eine Katastrophe. Das vom Biber (wie der Wolf in der in der FFH Richtlinie 92/43/EWG aufgeführt und geschützt) angelegte Feuchtbiotop ist aus Naturschutzgründen natürlich wertvoll, für die Anlieger aber eher eine Katastrophe. Nicht zu unterschätzen bleibt auch die unbeachtete Tatsache, dass die unter Natur und Artenschutz stehenden Nager zwar reine Pflanzenfresser sind, aber auch eine abstrakte Gefahr für den Menschen darstellen. Sie haben scharfe Zähne! Auch in Deutschland ist es bereits zu schmerzhaften Übergriffen auf Menschen (Angler, Schwimmer, Spaziergänger) gekommen. Ein Biber schreckt nicht davor zurück einen Menschen an der Biberburg zu beißen! Daran sollte man auch denken. In Mühlheim ist die Biberburg ungefähr fünf Schwimmminuten bachabwärts vom Rathaus entfernt und fünf Minuten bachaufwärts von einem gut frequentierten Kinderspielplatz.

Rotwild-Treffen geplant

Direkt neben den Wohnhäusern an der Rodau entstehen Feuchtbiotope

Wenn es um den manchmal egoistischen Naturschutzaspekt der großen Verbände und deren Mitglieder (vornehmlich aus der Stadtbevölkerung) geht, soll niemand mehr am Bach zum Spielen und Angeln usw. Das steht ganz synonym zum Wolfschutz, wo halt mal ein Schaf gerissen oder ein Pony von seinen Leiden erlöst werden muss. Der Wolf, der sich bis in Dorf Nähe aufhält und nicht gestört werden darf, hat Vorrang. Wo die Landbevölkerung mit der Gefahr durch Wölfe lebt, leben die Anwohner neben der Biberburg mit Staunässe im Keller, überfluteten Grundstücken und vielen stechenden Mücken.

Selbstverständlich ist es gut, dass ausgerottete Tiere wie Biber und Wolf wieder in Deutschland leben, dies sollte aber nicht dazu führen, dass sich die Menschen aus den wachsenden Territorien von Biber und Wolf ganz heraushalten müssen. Man sollte nicht tatenlos zusehen, wie die Enteignung von Eigentum durch die NS-Verbände, ganz einfach durch die Hintertür sukzessive gestaltet wird. Das Ziel 30% der Landfläche in Naturschutzareale zu bemessen ist groß und basiert auf einer, man könnte sagen: Eisenbeton Ideologie.

Die Interessen und Anliegen vieler Menschen rücken dabei in den Hintergrund.

Biber und Wolf werden nach vorn projeziert, um ganz andere Ziele zu erreichen (Landnutzungsverbot, Betretungsverbot, Jagdverbot, Angelverbot). Leider werden die Menschen in Deutschland, die vom politisch korrekt gefärbten grünen Mainstream abweichen, in die Ecke gestellt und als Biber-, Wolfshasser geoutet.

Kommen wir noch einmal zurück zum Mühlheimer - Biber (fünf Minuten bachaufwärts vom Rathaus entfernt). Gut ist, dass das vor etwa 150 Jahren ausgerottete Tier (wie der Wolf) in Deutschland wieder heimisch ist, trotzdem sollte man nicht die Vernunft verlieren, Schäden billigend in Kauf nehmen und die Gesellschaft durch Eisenbeton - Naturschutz ganz populistisch zu spalten.
Sonst verliert man die Kontrolle und der Biber hinterm Rathaus und lädt den Wolf ins selbstgebaute Feuchtbiotop zum Schwimmen ein.

Ich drücke dem Mühlheimer Bürgermeister die Daumen und erinnere an den in der Fastenzeit begehrten Biberbraten und das für andere Anliegen genutztes Bibergeil.

Ganz herzlichst, Ihr Stephan-Harald Voigt

 

Rotwild-Treffen geplant

Immer wieder flammen sie in den sozialen Medien des Internets zwischen Jägern und Förstern auf: Die ideologisch verbohrten Gegensätze von Hege und Wildtiermanagement, wobei es immer wieder überwiegend die Jäger von Genossenschaftsjagden sind, die die Förster aus den Privat- und Landesforsten des sinnlosen Reduzierens der Schalenwildbestände bezichtigen.

 

Doch ohne eine genaue, vor allem differenzierte wildbiologische Betrachtungsweise der beiden sehr unterschiedlichen Biotope, in denen diese beiden Jägergruppen zur Jagd gehen, kommt man hier nicht weiter. Viel zu unterschiedlich sind die Erfahrungen, die Förster als Waldbewirtschafter einerseits und Jäger in der Freizeit ohne Bezug zum Wald andererseits haben.

Auf einen wildbiologischen Rundgang durch zwei sehr unterschiedliche Biotope einer Genossenschaftsjagd und der Jagdfläche eines Landesforstbetriebes, die ich bei meinen täglichen Wanderungen durchstreife, möchte ich Euch heute mitnehmen.

 

Um meine notwendige Fitness auch im Alter zu erhalten und weil ich kaum einen Tag ohne meinen geliebten Wald auskomme, unternehme ich täglich 5-7 Kilometer lange Wanderungen, auch an Regentagen. Um diese überhaupt absolvieren zu können, verlasse ich schon nach 2 Kilometer die Flur der Genossenschaftsjagd, in der ich wohne und ich laufe dann viele Kilometer durch den die Gemeinde umgebenden Wald des Hessenforst.

 

Schnellen Schrittes durch die Agrarwüste

 

Jagdverpachtung Bayern

 

In dieser Agrarwüste hat kein Niederwild im Winter eine Chance zu überleben. Bis an den Weg werden die Felder bewirtschaftet, keine Deckung, keine Nahrung und somit kein Wild

 

Über die vielen Jahre meiner ausgedehnten Wanderungen habe ich mittlerweile ein sehr gutes Gespür bekommmen, wo sich das Wild im Wandel der Jahreszeit aufhält. Diese beiden direkt nebeneinander liegenden Feld– und Waldbiotope können aus wildbiologischer Sicht kaum unterschiedlicher sein. Um es vorweg zu nehmen: Von Oktober nach der Maisernte bis in den Monat Mai habe ich zu 99% der Wildanblicke bei meinen Wanderungen in den letzten 3 Jahren in den Wäldern. 

Die Flur der Genossenschaftsjagd ist in dieser Zeit faktisch wildfrei, weshalb ich auch immer schnellen Fußes den Wäldern des Hessenforstes zustrebe. Erst im April, wenn das Gras auf den Wiesen anfängt zu wachsen und sie dem Wild Deckung und Äsung versprechen, kommt wieder Leben in die Jagdflächen der Genossenschaftsjagd. Bis Oktober sieht man das Rehwild, die Maisfelder als Deckung nutzend, noch in der Feldflur, nach der Maisernte ist dann alles Wild verschwunden. Aus meiner Sicht stellt diese Agrarwüste von Oktober bis April, unserer eigentlichen Hauptjagdzeit, keinerlei Jagdwert dar. Insbesondere dann, wenn alle Flächen konventionellen bewirtschaftet werden, wird die Feldflur im Herbst und Winter in wertlose Agrarwüsten verwandelt. Das Wild wandert spätestens jetzt von der Agrarwüste in die deckungs- und äsungsreichen Naturverjüngungsflächen der Forstflächen.

 

Mein Weg zum Försterparadies

 

Jagdverpachtung Bayern

Der Unterschied kann kaum polarisierender sein: Aus der Agrarwüste des genossenschaftlichen Jagdbezirks hinein in den Wald des Hessenforst: Die gesamte Fläche besteht aus Deckung durch Naturverjüngung und Nahrung durch Pflanzenvielfalt. Hier fühlt sich unser Wild wohl. 

 

Wenn ich den Wald des Hessenforst im Steinatal zwischen Daubenmühle und Hergetsmühle erreiche, so ist es besonders jetzt im Winter wie ein Eintauchen in eine andere Welt. Hier in den Hängen des Knüllwaldes im Einzugsgebiet des Forstamtes Neukirchen ist der Waldumbau vollständig abgeschlossen. Zahlreiche sehr unterschiedliche Bäume in allen Altersklassen bilden ein für das Wild einmaliges Biotop. Die Naturverjüngung bietet beste Deckung und auf zahlreichen offenen Flächen wächst Himbeere und Brombeere, das beste Winterfutter für unser Schalenwild. Stark ausgetretene Wechsel zeigen, dass das Wild hier umerzieht. Die Brombeerbüsche sind jetzt im Januar bis Äserhöhe vollständig abgeäst, nur die oberen Triebe haben noch die saftig grünen Blätter. Wildbeobachtungen sind in meinem Försterparadies, wie ich das Gebiet zwischen den beiden Mühlen getauft habe, auf meinen Wanderungen in den Herbst und Wintermonaten an der Tagesordnung. Von leergeschossenen Wäldern der Forstbetriebe, wie oft in Jägerforen gesprochen wird, kann überhaupt nicht die Rede sein.

 

Jagdverpachtung Bayern

Die Brombeeren sind jetzt im Januar fast vollständig bis auf Äserhöhe abgeäst. (links oben).  Ein stark benutzter Wechsel zeigt, dass es genügend Wild im an das wildfreie Genossenschaftsrevier angrenzende Forstrevier gibt. (rechts)

 

Jagdverpachtung Bayern

 Naturverjüngungsflächen von  verschiedenen Baumarten, die auf 90% der Flächen vorhanden ist,  bieten dem Wild ganzjährig Schutz. Bei meinen Wanderungen steht das Wild mich beobachtend oft nur wenige Meter neben den Wegen, ohne flüchtig zu werden. Nur wenn ich stehen bleibe, zieht es in die Deckung, den laufenden Wanderer hält es aus.
 

Fazit:

 

Wer alleine die herbstlichen Strecken der Forstbetriebe als Maßstab nimmt und vor allem diese Strecken losgelöst von der Gesamtjahresstrecke einer Region betrachtet, der hat die Idee eines großflächigen überregionalen Wildtiermanagements noch nicht verstanden.

Solange die Landwirte, die oft selbst Mitglieder der Jagdgenossenschaften sind, das Entstehen von Agrarwüsten im Herbst zulassen, wird sich am Verlust des Jagdwertes der Genossenschaftsjagden nichts ändern. Viel zu groß sind die konventionell bewirtschafteten Flächen. Sie lassen dem Wild im Winter keinen Raum. Das Wild wandert dann  in die Flächen der Forstbetriebe ab und sucht dort in den Naturverjüngungen die in der Feldflur fehlende Deckung und Nahrung. Nur Jäger ohne wildbiologische Grundkenntnisse werden weiterhin Genossenschaftsjagden ohne großen Jagdwert pachten und sich wundern, warum sie dort keinen nennenswerten Strecken erzielen, diese aber auf den Forstflächen der Forstbetriebe stetig steigen.

 

Der wichtigste wildbiologische Leitsatz zur Populationsentwicklung unserer Wildarten sollten sich alle Jäger, die noch dem Begriff der Hege anhängen, verinnerlichen

Die Populationsdichte einer Wildart wird durch 2 Punkte bestimmt:

1. 365 Tage im Jahr ausreichend Nahrung

2. Ausreichend Deckung zur Aufzucht der Jungen

 (von der Ausrottung der Beutegreifer als Hegeziel ist hier keine Rede)

 

Der Waldumbau mit Naturverjüngung und Baumvielfalt fördert seit Jahren die Populationsentwicklung unseres Schalenwildes, weshalb sich dort die Strecken seit Jahren erhöhen. Die Genossenschaftsjagden mit ihren Agrarwüsten bieten dem Niederwild keine Deckung und Nahrung mehr. Der Jagdwert dieser Jagdflächen sinkt stetig.

Eine Entwicklung, für die weder Förster noch Jäger etwas können, gegenseitige Schuldzuweisungen sind deshalb völlig fehl am Platze.

 

Waidmannsheil

 

Euer

 

 

Stefan Fügner

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Telefon 0178 6141856

Jagdverpachtung Bayern

Das Deutsche Jagdportal und der Jagdverein Lehrprinz e.V. organisieren mit Beginn des nächsten Jagdjahres regionale Jungjägerstammtische auf Kreisebene, um revierlose Jägerinnen und Jäger, sowie Jungjägerinnen und Jungjäger mit Pächtern und Jagdleitern zusammenzuführen.

Seit der Einführung unserer Regionalgruppen bei Facebook vor 2 Jahren sind diese zu beachtlicher Größe herangewachsen. Wir vom Jagdportal versorgen diese Regionalgruppen fast täglich mit Jagdnachrichten aus der Region. Doch auch immer mehr Jungjägerinnen, Jungjäger und revierlose Jägerinnen und Jäger nutzen die Gruppen, um in der Region jagdliche Kontakte zu knüpfen. Insbesondere revierlose Jäger, die in ihrer Region nicht fest verwurzelt sind, tun sich bei der Suche nach eine Jagdmöglichkeit schwer und suchen alternative Wege der Kontaktsuche. Unsere regionalen Facebookgruppen haben sich für diese jungen Jäger als feste Institution etabliert. 

Diese regionalen Facebookgruppen, von denen mehrere mittlerweile über 3.000 Mitglieder aufweisen, sollen als Netzwerk zur Organisation von Jägerstammtischen auf Kreisebene fungieren und wir wollen ihre Funktion als lokale Jagdvermittlung weiter ausbauen. Hier werden dann die Termine der Stammtische und die Gaststätten, in denen der Stammtisch stattfindet, eingestellt. Das Jagdportal übernimmt die Akquise der Besucher außerhalb von Facebook, die Einladung der Obleute der Kreisjägerschaften,  Förster und Jagdpächter sofern wir sie kennen oder sie bei uns im Jagdportal als Mitglieder geführt werden. Lediglich die örtliche Organisation des Stammtisches mit der Gaststätte und die Terminierung obliegt dem Stammtischbeauftragten, alles andere übernimmt das Jagdportal.

Über diese Stammtische sollen dann die Kontakte aus den sozialen Medien vertieft werden und aus den virtuellen Kontakten ganz reelle Jagdfreundschaften und natürlich konkrete Jagdmöglichkeiten hervorgehen.

Wir vom Jagdportal steuern diese regionalen Aktivitäten und sorgen für Informationen, die dann auf den Stammtischen diskutiert werden. Wir wollen die bestehenden sozialen Kontakte in den regionalen Gruppen mit der realen Jagd auf Kreisebene enger verzahnen und so ein schnelleres Heranführen von Jungjägern und revierlosen Jägern an die Jagd ermöglichen. Die Teilnahen an den Stammtischen verpflichtet zu nichts, niemand wird  durch eine Vereinsmitgliedschaft gebunden, alles geschieht auf freiwilliger Basis. Auch die Jägerstammtischbeaufragten gehen gegenüber dem Jagdverein Lehrprinz e.V und dem Jagdportal keinerlei  verpflichtungen ein. 

Der von uns gesuchte Jägerstammtischbeauftragte soll uns bei der Organisation von diesen Jungjägerstammtischen auf Kreisebene mit der praktischen Organisation unterstützen.

Über diese regionalen jagdlichen Kontakte dieser Stammtische soll sich dann ein Netzwerk entwickeln, das es Jungjägerinnen und Jungjägern ermöglicht, auch ohne lange Suche die ersten Kontakte zur Jagd in der Region aufzubauen.

Im 2.Schritt werden wir dann vom Jagdportal für die Stammtische eine eigene Datenbank einrichten, damit neue Jägerinnen und Jäger den Stammtisch in ihrer Region finden.

Und natürlich werden wir den Stammtisch, der nicht nur die meisten Besucher hat, sondern durch Originalität, eigene weitere Veranstaltungen und Erfolg bei der Vermittlung von Jagdgelegenheiten sich besonders hervortut, am Ende eines jeden Jagdjahres auszeichnen.

Wenn Du Dich von unserer Idee, eines Stammtisches in Deiner Region aufzubauen, angesprochen fühlst, würden wir uns freuen, wenn Du Dich bei uns melden würdest.

Wir werden Dich und Deine regionalen Aktivitäten zur Förderung des Jungjägernachwuchses nach Kräften unterstützen.

Wir freuen uns auf Deine email.

Das Team vom Deutschen Jagdportal

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Brandstiftungen und schwere Beschädigungen an Hochsitzen

 

Projekt

 

Was ein modernes Jagd- und Wildtiermanagementgesetz in einem Bundesland alles bewirken kann.

 

Mancher Besucher des Jagdportals reibt sich verwundert die Augen, wenn er die Deutschlandkarte der Datenbank "Jagdverpachtungen" sieht.  Viele Bundesländer weisen gar keine Jagdverpachtungen auf, in einigen Bndesländern sind es nur wenige Jagdbögen, die zur Verpachtung anstehen und das, obwohl zum Jahreswechsel eigentlich überall Jagden ausgeschrieben werden müssten.

Ganz anders Baden-Württemberg: Dort stehen, obwohl gar nicht  alle Jagdbögen der ausschreibenden Gemeinden und Städte erfasst sind, über 50 Jagden aktuell zur Verpachtung an. In Baden-Württemberg werden mittlerweile auf das Jahr gesehen mehr Jagdbögen verpachtet, als in ganz Deutschland. Fast alle Verpachtungen sind öffentliche Ausschreibungen der Kommunen oder der Forstverwaltungen, nur sehr wenige Jagdgenossenschaften sind darunter. 

Doch was macht diese Verpachtungswelle möglich? Wieso ziehen andere Bundesländer nicht nach?

Es ist mal wieder die Fähigkeit der Schwaben, Verwaltung und Professionalität zu einer Einheit zusammenfassen zu können. Andere Bundesländer haben  auf diesem Gebiet eher den Status eines Entwicklingslandes.  Am Anfang stand die Reform des Jagdrechtes und im Gegensatz zu den anderen Bundesländern heißt dieses Gesetz in Baden-Württemberg richtigerweise nicht mehr Jagdgesetz, sondern Jagd - und Wildtiermanagementgesetz. Mit diesem Gesetz wurde die oft von Jägern hochgelobte Hege der staatlichen Wildforschung und dem staatlichen Wildtiermanagement  gleichgestellt

Wörtlich heißt es im Gesetz: §  5 Wildtiermanagement, Jagd und Hege (1)

Zum Wildtiermanagement gehören alle in diesem Gesetz näher beschriebenen Tätigkeitsbereiche und Maßnahmen, die im Hinblick auf die Ziele des Gesetzes das Vorkommen, das Verhalten und die Populationsentwicklung von Wildtieren beeinflussen oder Erkenntnisse hierüber oder zum Umgang mit Wildtieren bringen. Die Steuerung des Wildtiermanagements im Rahmen dieses Gesetzes ist eine öffentliche Aufgabe. Jagd und Hege leisten wesentliche Beiträge zum Wildtiermanagement.

Zusammenfassend läßt sich sagen, dass Baden-Württemberg das einzige Bundesland ist, in dem die Hege durch den Begriff Wildtiermanagement ersetzt wurde bzw. gleichgestellt wurde und zudem eine gesellschaftliche Aufgabe ist und auf keinen Fall mehr eine alleinige Aufgabe der Jagdausübungsberechtigten.

Dazu muss man wissen, dies führt zu dieser großflächigen Ausschreibung, dass fast alle Städte und Gemeinden fast immer die größte Jagdgenossen in ihrer Gemarkung sind. Mit der Änderung des Jagdgesetzes in das Jagd- und Wildtiermanagementgesetz setzten sich viel Gemeinden an die Spitze ihrer örtlichen der Jagdgenossenschaft, um den im Gesetz verankerten öffentlichen Einfluss auch durchzusetzen. Im Gegensatz zu Jagdgenossenschaften, die eine Körperschaft des öffentlichen Rechts sind und somit nicht veröffentichungspflichtig sind, unterliegt jede Kommunde der Kommunalaufsicht, die in Baden-Württemberg gefürchtet ist. 

Kein Bürgermeister wagt es mehr, eine Jagd im Kungelverfahren an örtlliche Jäger  zu verpachten. Er entscheidet sich zur Öffentlichen Ausschreibung mit Klauseln, die sowohl das Regiejagdverfahren, als auch die Verpachtung an Ortsfremde ermöglicht. 

Das Jagdportal mit seiner transparenten Erfassung aller zur Verpachtung anstehender Jagdbögen zeigt die fortschrittliche Entwicklung im Bereich der Jagdverpachtung in Baden-Württemberg durch ein zeitgemäßes und vor allem modernes Jagdgesetz, das den Namen auch verdient. Es wird Zeit, dass sich auch andere Bundesländer dieses moderne Jagdgesetz zum Vorbild nehmen. 

 

Waidmannsheil

Euer

 

Stefan Fügner

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Mobil: 0178 6141856

Projekt

 

 

 

Das neue Jagdmagazin

Die neue Technik der Nachtzielgeräte wird unsere Jagd sicher radikaler verändern, als wir bisher angenommen haben. Foto: Jagden weltweit

Die Markteinführung von Wärmebildgeräten hat in nur wenigen Jahren zur flächendeckenden Nutzung dieser Technik bei Jägern geführt. Wie sehr diese Technik unser Jagen bereits jetzt verändert hat, wird vor allem beim Verhalten des Wildes erkennbar.

Zielfernrohr und Wärmebildtechnik – zwei jagdliche Innovationen mit sehr unterschiedlicher Wirkung

Als vor 100 Jahren, etwa in der Zeit der Weimarer Republik, die ersten Jäger mit aufmontierten Zielfernrohren auf die Jagd gingen, war der Aufschrei groß. Nicht wenige Jäger verweigerten die Nutzung dieses Hilfsmittels kategorisch und blieben auch bis zu ihrem Tod bei der Nutzungsverweigerung dieser neuen Zieloptik. Der Schuss über Kimme und Korn sollte dem Wild eine echte Chance bieten. Jahrzehnte war die Nutzung von Zielfernrohren verpönt und wurde als unwaidmannisch verteufelt. Nur langsam setzte sich diese Form der Zieltechnik durch. Es sollte bis weit nach dem 2. Weltkrieg dauern, bis auch der letzte Jäger dieses optische Hilfsmittel nutzte, die Kritik völlig verstummte und die Jäger auf den Schuss über Kimme und Korn beim Kugelschuss verzichteten. Doch es veränderte sich lediglich die Distanz zum Wild, ansonsten bleib alles beim Alten. Mit der Einführung der Wärmebildtechnik vor einigen Jahren ist diese innovative Zieltechnik von damals aber in keinerweise vergleichbar und auch die Veränderungen der Jagd sind weit tiefer und radikaler, als bei der Einführung von Zielfernrohren vor 100 Jahren.

Der Einsatz von Nachtsichtgeräten widerlegte die Behauptung von leeren Revieren

Dauerte die Markteinführung früher oft eine ganze Generation, liegen heute zwischen der Markteinführung eines neuen Produktes und seiner flächendeckenden Nutzung oft nur wenige Jahre. Auch bei der Einführung der Nachtsichtgeräte war das nicht anders. Als die ausschließlich dem Militär vorbehaltene Nutzung aufgehoben wurde und die Geräte frei verkäuflich wurden, entstand praktisch über Nacht ein boomender Markt, von dem selbst erfahrene Marketingexperten überrascht wurden.
Für die Jagd hatten die auf Wärme reagierenden optischen Geräte einen entscheidenden Vorteil: Selbst erfahrene Jäger waren überrascht, wie sehr das Wild in den ruhigen, vor allem jagdfreien Nachtstunden die Felder und Wiesen nutzt. Der Stammtischgrundsatz: „Es ist kein Wild mehr da, der Forst schießt alle Rehe tot“ wurde nun eindeutig flächendeckend widerlegt. Den aufmerksamen Jägern mit großer Reviererfahrung, die den Wildbestand immer nur an den zahlreichen Fährten im Wald abgelesen konnten, hatte man nicht geglaubt. Ihre Aussage, dass eine intensive Bejagung durch Freizeitjäger zu einer Beunruhigung führt und alles Wild nachtaktiv werden lässt, wurde von Freizeitjägern vehement widersprochen.
Der Kauf und die Nutzung von Nachtsichtgeräten war plötzlich jedem Jäger und Bürger erlaubt und so konnten sich vor allem viele Jagdpächter beim Abglasen der Wiesen und Felder ihres Reviers des Nachts vom Wildreichtum in ihren Revieren überzeugen.

Der Einsatz der Wärmebildtechnik als Nachtzielgeräte war die logische Schlussfolgerung

Der Jahrzehnte lang dahin dümpelnde Markt der optischen Geräte für Jäger war nach dem boomenden Markt der Nachtsichtgeräte elektrisiert. Der Markt für eine Nachtzieltechnik war schnell ausgemacht. Die notwendigen Gesetzesänderungen waren kein Hindernis, schließlich drohte die Afrikanische Schweinepest aus Polen und die kaum noch zu kontrollierenden Schwarzwildbestände ermöglichten eine Gesetzesänderung in kürzester Zeit, wie man sie eigentlich nur bei den Diätenerhöhungen unserer Politiker kennt. Auch die anfänglichen technischen Schwierigkeiten bei der Vorsatzmontage mittels Adapter waren schnell behoben.

Die unkontrollierte Nachtjagd mittels Nachtzielgeräten und das Verhalten des Wildes

Dass unser Wild extrem empfindlich auf unser Jagdverhalten reagiert, wissen erfahrene Jäger. Ein ständiges Befahren des Reviers mit dem KFZ oder womöglich das Schießen aus Demselbigen machen ein Revier auch schon vor der Einführung der Nachtzieltechnik schnell „rehfrei“. Auch das Wild lernt sehr schnell, den nach Schweiß riechenden Jogger einerseits vom nach Jagdhund und Waffenöl riechenden Jäger andererseits genau zu unterscheiden. Doch seitdem die Nachtsichttechnik und mit ihr die Jäger die Jagd faktisch 24 Stunden an 365 Tagen ausüben können, hat sich das Verhalten des Wildes radikal verändert.
Man kann heute ohne Probleme mit dem Nachtsichtgerät ein Revier vollständig abglasen ohne auch nur ein einziges Stück Wild zu sehen. Zwar haben viele wildschadengeplagte Jäger mittlerweile ihre Wildschäden fest im Griff, sie melden allerdings auch, dass ihr Revier nach der intesiven Nachtjagd auf Schwarzwild vollständig „schalenwildfrei“ ist.

Diese „24/7 Bejagung“ hat auch schon erste Auswirkungen auf den Jagdwert und die Jagdverpachtungen. Wurden früher Reviere bei einer Revierfahrt begutachtet, findet die Besichtigung des Reviers immer häufiger zusätzlich in der Nacht unter Zuhilfenahme eines Nachtsichtgerätes statt. In einem durch die Nachtjagd beunruhigten Revier findet sich beim Abglasen mittels Nachtsichtgerät kein Schalenwild mehr. Das Schalenwild verlässt großflächig diese beunruhigten Reviere. Anrufe von Jagdpachtinteressierten beim Jagdportal, die Reviere besichtigen, bestätigen diese Erfahrungen. Waren es in den letzten Jahren die Zunahme der großflächigen Monokulturen, das Überdüngen der Wiesen und das Fehlen von Feldgehölzen, die das Schalenwild in die Wälder der Landesforstbetriebe abwandern ließen, ist es jetzt die Nachtjagd in den Genossenschaftsjagden, die das weitere Absinken des Jagdwertes dieser Reviere vorantreibt. Aus gutem Grund ist deshalb die Nachtjagd mittels Nachtzieltechnik in den Staatsjagdrevieren von der Jagdleitung verboten.

Die Nachtjagd fordert ein straffes, revierübergreifendes Jagd- und Wildtiermanagement

Die Nachtjagd mittels Nachtzieltechnik hat uns Jägern in der Wildschadensabwehr weit vorangebracht. Kein Jagdpächter muss heute mehr den Wildschaden bei der Anpachtung eines Reviers als unkalkulierbares Risiko einplanen und scheuen. Mit der Nachtzieltechnik können die Sauen von den Schadflächen ferngehalten werden. Schon jetzt, kaum ein Jahr nach der Genehmigung, ist die Nachtzieltechnik in der Schwarzwildbejagung und der Kontrolle der Bestände nicht mehr wegzudenken und ein fester Bestandteil der Wildschadensabwehr. Auch werden die Waldbesitzer nicht umhin kommen, auf großen Kahlschlägen der Borkenkäferflächen wie sie zur Zeit entstehen, die Nachtjagd zu erlauben, sollten sich der Verbiss mit der herkömmlichen Bejagung nicht eindämmen lassen.
Die unkontrollierte Nachtjagd als neue Art der Bejagung unsere Schalenwildarten ist aber für die meisten Kleinreviere wie wir sie in Deutschland haben, der sichere jagdliche Tod. Wer die Nachtjagd zulässt, der muss auch großflächige Wildruhezonen einrichten, in denen sich das Wild zurückziehen kann. Allerdings sind die meisten Genossenschaftsjagden viel zu klein, um Wildruhezonen einzurichten. Ein weiterer Schritt ist die konsequente Einhaltung von Jagdintervallen mit der einzigen Ausnahme der Wildschadensabwehr. Aber auch hier sind den Genossenschaftsjagden enge Grenzen gesetzt, weil der Freizeitjäger jagen will, wenn er Zeit hat. Von engen Jagdintervallen hält der Freizeitjäger in der Regel nur wenig.

Früher oder später wird sich, sollten die Jäger weiterhin die völlig unkontrollierte Nachtjagd zulassen, ein revierübergreifendes Jagd- und Wildtiermanagement durchsetzen, weil das Wild immer mehr die durch die Nachtjagd beunruhigten Reviere meidet und sich auf die wenigen verbleibenden Restflächen zurückzieht. Eine solche Konzentration von Wild auf nur wenige Flächen macht viele Kleinreviere in der Verpachtung unatraktiv. Es macht somit jagdlich und wildbiologisch keinen Sinn und wird die Jägerschaft zum Umdenken zwingen.

Insofern wird die Nachtjagd die heutigen Jagdstrukturen in den nächsten Jahren radikaler verändern, als vielen Jägern heute lieb ist.

Waidmannsheil

Euer

Stefan

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Mobil 0178 6141856

Das neue Jagdmagazin

Wer wie ich seine ersten Gehversuche, und das im wahrsten Sinne des Wortes am Schutzhund und dessen Ausbildung startete, reibt sich bei der Betrachtung der Chronologie der Jagdhundeausbildung oft verwundert die Augen.

Edda, wie unsere Schäferhundhündin hieß, wurde angeschafft, als ich gerade 4 Jahre alt war, um auf unseren Betrieb aufzupassen, weil ständig eingebrochen wurde. Edda hatte als einer der letzten Schutzhunde den Nachweis „hieb- und stichfest“ zu sein, erbracht. Eine kleine runde Veränderung der Fellfarbe am Oberschenkel war Zeugnis dieses Ausbildungsschrittes. Man rammte den Hunden damals ein kleines etwa 2 cm langes Messer in den Oberschenkel und der Hund durfte nicht mucken oder den Figuranten loslassen. Zeigte der Hund auch bei körperlichen Schmerzen den Gehorsam, war er „hieb- und stichfest“. Doch für den Dienst in der Polizeihundetaffel fehlte ihr der absolute Gehorsam, sie wurde trotz mehrjähriger Ausbildung ausgemustert. Sie hatte den Figuranten ohne ihn vorher ausgiebig zu verbellen angegangen. Dieser fehlende Gehorsam führte zum Ausschluss aus der weiteren Schutzhundeausbildung.

Der Befehl des Fassen und Loslassens muss binnen Sekunden vom Schutzhund umgesetzt werden. Ein nur geringes Zögern beim Fassen oder ein weiteres Festhalten des Figuranten, obwohl der Befehl des Loslassens gegeben wurde, führen zum sofortigen Ausschluss aus der Schutzhundeausbildung.
Beim Schutzhund muss der Gehorsam immer, auch in der stressigsten Situation, den Schutztrieb überlagern!!

Schafe südlich von Lübtheen vom Wolf gerissen

 Niemals, auch nicht in einer Stressituation, darf der Schutzhund den Kontakt zum Führer abreißen lassen!

Dies führt dazu, dass sich der Schutzhundeausbilder am Anfang mit dem jungen Hund ausschließlich den Gehorsamsfächern widmet. Am Anfang steht beim Schutzhundeausbilder, will er die weiterführende Schutzhundeausbildung mit dem Hund schaffen, die drillmäßige Gehorsamsausbildung.                                         

Diese der jagdlichen Ausbildung vorgeschalteten Ausbildung im Gehorsam kennt der Jagdhundehalter nicht, bzw. Gehorsam und jagdliche Ausbildung wird vermischt und als untrennbare Einheit gesehen.

Auf uns Jäger wirkt deshalb der gedrillte Schutzhund wie ein dressierter Affe und viele Jäger lehnen diesen Gehorsamsdrill ab, weil man ihrer Meinung nach einen solchen Hund als Jagdhund nicht gebrauchen kann. Aber genau diese Behauptung führt aus meiner Sicht am häufigsten dazu, dass viele Jagdhundehalter der Arbeit am Gehorsam zu wenig Aufmerksamkeit widmen und mit dem Jagdhund nach dem Wecken des Jagdtriebes in der fortgeschrittenen Ausbildung nicht mehr klarkommen.

Schafe südlich von Lübtheen vom Wolf gerissen

Die drillmäßige Gehorsamsausbildung in der Schutzhundeausbildung Foto: Schäferhundverein OG Schiefbahn

Viel zu früh und ohne den notwendigen Gehorsam wird der junge Jagdhund an lebendes Wild herangeführt, um seine jagdliche Eignung zu prüfen. Immer wieder lernt der Hund ohne den notwendigen Gehorsam aber dadurch, den Kontakt zum Führer abreißen zu lassen und sich willenlos dem Jagen ohne Kontakt zum Führer zu widmen. Mag dies beim Junghund noch tolerierbar sein, potenziert sich das Problem beim erwachsenen Hund und irgendwann ist der Hund nicht mehr kontrollierbar.
Es wird dann erst im fortgeschrittenen Alter des Hundes erkennbar, dass auch der passionierteste Jagdhund ohne absoluten Gehorsam jagdlich nicht brauchbar ist. Leider ist es dann oftmals viel zu spät, um das Rad der Ausbildung zurückzudrehen. Anstatt aber die Ursachen in der fehlenden Gehorsamsausbildung in der Jugend des Hundes zu suchen, wird dann oft nach Härte und Zwangsmitteln gegriffen, soll doch ein ungewünschtes Verhalten unterbunden werden und das Verhalten des Hundes korrigiert werden.
Die konsequente Trennung von vorgeschalteter Gehorsamsausbildung und weiterführender Gebrauchshundeausbildung, wie es die Schutzhundeausbildung praktizieren, sollte auch bei der Jagdhundeausbildung Einzug halten, um viele gute Jagdhunde nicht wegen des fehlenden Gehorsams dann auf den Prüfungen zu verlieren.

Schafe südlich von Lübtheen vom Wolf gerissen

Der Gehorsam gilt immer, aber vor allem  beim jagdlichen Einsatz - hier erst zeigt sich, ob der brauchbare Jagdhund auch brauchbar ist. Foto: Johannes Nölke

Waidmannsheil

Euer

Stefan Fügner
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